Ich komme mit meinem Bruder nicht mehr klar. Was kann ich tun?

3 Antworten

in solchen fällen hilft nur, tür abschließen und deinen bruder ganz konsequent die tür zu weisen.sage ihm einmal und für alle mal die meinung dazu und dann reichts. tür abschließen, dann kommt er bei dir nicht mehr rein. wenn er sich im ton vergreift rauswerfen. wenn er dich angreift, anzeigen bei der polizei und das jedes mal wenn er dich schlägt, tritt oder dir was klaut.

sollte die sache überhand nehmen, zeige dem jugendamt und lass die entscheidungen treffen, wenn deine eltern der sache nicht herr werden. erledigt er seine arbeiten nicht,kann er nicht zocken. sitzt er nicht zu mittag, bekommt er 16 uhr auch nichts zu essen.

wenn er mit seinen drogen angeben will, dann dreh dich um und zeige ihm exakt das du ihm nicht zuhörst, weil dich das nicht interessiert. nur so wird er begreifen, dass sein verhalten falsch ist oder er wird es nie begreifen.


Kotiger 
Beitragsersteller
 25.12.2016, 17:15

danke für die Antwort...ich muss wohl wirklich härter mit ihm umgehen aber das ist irgendwie auch leichter gesagt als getan, da er ja trotzdem noch mein Bruder ist...

das mit Polizei wird denke ich nicht notwendig sein...er ist eher jemand der einen mit Worten und Ignoranz fertig macht, Konflikte mit Gewalt sind nur ein paar mal vorgekommen...aber damals hat er mich jetzt auch nicht verletzt, war eher als wollte er seine Überlegenheit demonstrieren

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Bei uns war es vergleichbar. Es wurde drastisch besser, als mein Sohn mit dem Kiffen aufhörte. Angeblich hat das Zeug ja keine Nebenwirkungen, aber das kann ich nicht bestätigen. Mein Sohn sagt selber rückblickend, er war ein Arsch. Bestreitet aber nach wie vor, dass es an dem Mariuahna lag.

Seit dem er das Zeug nicht mehr nimmt, ist er wieder unser Sonnenschein. Bin ich froh,  dass das hinter uns liegt. Das war eine Zeit, auf die ich gut verzichten konnte.



Kotiger 
Beitragsersteller
 25.12.2016, 16:50

ich kann aber auch nicht glauben, dass es nur daran liegt, denn auch wenn er es mal ein paar wochen nicht tut ist keine veränderung bemerkbar

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Realisti  26.12.2016, 09:04
@Kotiger

http://www.gruene-hilfe.de/2012/05/29/nachweiszeiten-von-thc/

Je nach dem wie viel er konsumiert, kreisen die Abbauprodukte noch ca. 3 Monate durch den Körper.

Im übrigen kenne ich keine überzeugten Konsumenten, die es viele Wochen wirklich lassen. Selbst wenn ihnen das Geld dafür fehlt, sind sie dabei und sind somit zumindest Passivraucher.

Bei meinem Sohn erlebte ich auch echte Entzugserscheinungen. - Obwohl er es bestritt, dass es davon kam. Als Mutter bin ich der festen Überzeugung, dass es nicht harmlos ist. Im Gegenteil das Zeug ist richtig ScheiXe.

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Realisti  26.12.2016, 10:31
@Realisti

So lange er es nahm, hatte mein Sohn ein übersteigertes Selbstbewußtsein und war leicht auf die Palme zu bringen. Wenn man ihm widersprach nahm er es sehr persönlich und zankte alles und jedes durch. Ständig war er gegen alles und kam mit den blödesten Theorien und Vorschlägen, von uns fühlte er sich eingeengt und verfolgt. Wir waren uncool und bescheuert. Überhaupt, wir würden ihn nur ausbremsen, dass es in seinem Leben nicht gut lief, lag immer und nur an uns.

Alle paar Augenblicke änderte er seine Meinung und behauptete die gerade Aktuelle schon immer gehabt zu haben. Ich hab ihn sogar mal was unterschreiben lassen, von dem er nachher behauptete ich hätte die Unterschrift gefälscht. Er wurde glühender Putinfan, glaubte an Chemtrails und die Weltverschwörungen. Heute lacht er darüber und will nicht darüber sprechen.

Sein Geldverbrauch war für uns ein echtes Problem und hat uns in eine schlimme finanziellen Schieflage gebracht. Als bei uns nichts mehr zu holen war, lieh er es sich im ganzen Bekannten-, Freundes- und Nachbarschaftskreis zusammen. Noch immer zahlt er überall seine Schulden ab.

Er war auch völlig unzuverlässig. Morgens ihn aus dem Bett zu bekommen war schon eine eigene Kunst. Obwohl er sich sichtlich Mühe gab, bekam er kaum was auf die Kette. Den Schulabschluss schaffte er nur mit Ach und Krach, den Führerschein erst im 3. Anlauf. Abends war sein Akku dann völlig leer und er ausgebrannt.

Wenn man ihn hinderte zu seinen Kumpels zu gehen (und dort zu konsumieren) tickte er aus mit irrem Blick mit Wutanfall. Ein paar mal dachte ich, gleich schlägt er mich. Zumindest geschuppt hat er mich einmal. Zu seiner Überraschung, drehte ihm blitzschnell den Arm um, und setze mich auf ihn drauf. Ins Ohr habe ich ihm dann geflüstert: "Das versuchst du nie wieder, weil du das wirlich bereuen wirst." Ich war die Jüngste von 4 Geschwistern und kann mich wehren, obwohl ich da noch annahm er hätte ein Alkohlproblem. Versucht hat er es nie wieder, aber wenn Blicke töten könnten ...

In einem der letzten und einem besonders üblen Streitereien, kam ich an den Punkt, dass ich nichts mehr sagen mochte. Alles hatte ich schon x-mal gesagt und es ändertes sich nichts. Ich stand also schweigend am Herd und kochte das Essen weiter. Er zankte weiter  und gab mir Antworten, auf Dinge, die ich gar nicht aussprach. Ganz automatisch spulte er weiter sein Zank-Programm ab. Das war total spooky. Den Rest des Tages zog er seinen Ablauf durch, als wenn wir reagieren würden, doch wir standen nur dabei und glotzten ihn nur völlig entgeistert an. Er merkte gar nicht, dass wir nur schweigende Kulisse waren.

Natürlich schleppte ich ihn danach zu Ärzten. Da sie aber Schweigepflicht hatten, sagte mir keiner was und der Junge lügte mir die Hucke voll.

Von heute auf morgen war der Führerscheinweg. Er war aufgeflogen und wir holten ihn von der Polizei ab. Also kein Spritter sondern Kiffer: in unserer Familie immer der ewige Running-Gag für total Blödiane und Looser. Und für ihn das Schlimmste: Seine kleine über alles geliebte Schwester erfuhr es auch.

Sein erster Impuls: Ich sollte ihn zu seinen Kumpels fahren. Mein erster Impuls: No way! Abholen konnte/wollte ihn auch keiner von seinen tollen Freunden. So begann sein Entzug.

Er tiegerte durchs ganze Haus. War albern und dann wieder schwermütig - fing tausend Dinge an und brachte nichts zuende. Mitten im Kuchenbacken ließ er alles liegen um seine Musik zu sortieren um dann doch lieber zu duschen. Nachts schlief er kaum und war tagsüber ganz zerschlagen. Er aß kaum. In plagte ein schlimmer Schnupfen und Durchfall. Ohnehin sehr dünn, wurde er noch schlapper. Seine Arbeit schaffte er nur mit viel Anstrengung und war körperlich völlig am Ende. Er fiel mir abends fast in sein Essen.

Sein erster Blockunterricht stand auch an. Eigentlich hatte er sich sehr darauf gefreut. Jetzt machte er ihm eine höllische Angst. Den Koffer (keine Reisetasche) packte er 5 mal um, schlief völlig ermattet dabei ein um dann schweißgebadet auf zu wachen. Er bettelte nicht dort hin zu müssen und wollte überhaupt die Ausbildung hin werfen, weil er es doch nicht schaffen würde.

Natürlich zwangen wir ihn dort hin. Am Ende des Blockes hatten wir unseren alten Jungen fast schon wieder. Wir saßen friedlich Weihnachten am Tisch und er erzählte fröhlich von der Schule. Besonders unsere Tochter freute sich sehr darüber. Es wurde sogar gelacht und geblödelt. Ihr Bruder hüpfte singend durchs Haus - wie früher. Kein böses Wort fiel. Unser Weihnachtswunder.

Ich konnte nicht verhindern, dass seine alten Freunde ihn Tage später abholten. Sein Chef hatte mit Kündigung gedroht (er braucht ihn mit Führerschein) und ich sah ihnen sorgenvoll nach. Relativ schnell war er zurück, still und leise verzog er sich in sein Zimmer. Er erzählte nie was war. Aber er traf sie nicht mehr. Sie skypten noch ein wenig und sie riefen noch eine Weile an. Aber er geht nicht mehr hin. Das Sommerzeugnis hatte einen Schnitt von 2,0 und er neue Freunde.

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Kotiger 
Beitragsersteller
 25.12.2016, 16:35

das Problem ist halt, dass alle seine Freunde kiffen und da ich auch manchmal kiffe er diese Aussage niemals annehmen würde...aber andere meinten auch schon, dass er nicht so gut damit klar kommen würde wie die anderen

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Realisti  25.12.2016, 16:36
@Kotiger

Mein Sohn bekam sogar schon Hallus und bestritt immer den Zusammenhang. Kiffen macht blöd. Diese Weisheit stimmt. 5 Wochen nach dem letzten mal, war er wieder völlig normal.

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Ich kann dich sehr gut verstehen denn es geht mir manchmal genau wie dir ich denke das Hauptproblem ist dass dein Bruder kifft und dadurch so ist wie er ist denn als Kiffer bist du emotionslos und denkst nur an dich selber du wirst da auch nicht sehr viel tun können denn das Problem liegt bei ihm