ich kann nicht mehr. was tun?

1 Antwort

Ohje, dann scheint dich der Tiefpunkt deiner Zeit in der Pubertät langsam erreich zu haben! Das ist durchaus eine schwere Zeit, in der die Umgebung einen permanent innerlich auffrisst und dem absolut hilflos ausgeliefert ist.

Vorallem... wo soll man mit 16 Jahren schon hin?

Jedenfalls klingt es recht komisch, dass deine Eltern auf deinen Auszug in dem jungen Alter bestehen - das erschließt sich mir nicht ganz, warum diese es tun und ob es konkrete Hintergründe gibt, wie eben Familienzuwachs (nicht, dass es dafür überhaupt gerechtfertigte Gründe gäbe).

Aber rausschmeißen können sie dich nicht :) Da würden sie mächtig Ärger vom Jugendamt kriegen und du würdest vermutlich in ein Heim kommen, wo es mit Sicherheit ekliger als bei dir daheim ist.

Aber was du tun kannst und auch bitte tun solltest: Rufe dir 116117 an und lass dir über diese einen Termin mit einem Therapeuten vereinbaren und schauen, dass du auch langfristig einen findest. Ein Ersttermin lässt sich schnell organisieren, aber für das gemeinsame Arbeiten sind die Wartezeiten mittlerweile leider min. 6 Monate :/

Alternativ kannst du dich auch bei einer Kinder- und Jugendpsychatrie melden, wenn du deine Grenze erreicht hast - gegebenenfalls wirst du in die geschlossene Station kommen und langfristig ein Platz auf einer offenen Station. Sonst kannst du dich auch so dort bewerben, aber da sind die Wartezeiten ebenfalls lang und die Bewerbung an sich aufwendig (und elternabhängig, also notfalls immernoch auf die geschlossene einweisen lassen).

Und was du alleine tun kannst um mit intensiver Melancholie umzugehen bzw was ich immer tue: Denke daran, wie es den Menschen in deiner Umgebung ergehen würde, wenn du plötzlich weg bist. Das hinterlässt eine nicht heilbare Wunde in einer Mutter, wenn sie plötzlich ihr Kind verliert. Ja, ich verstehe wenn du das Bedürfnis hast dadurch deine Umgebung zu bestrafen, aber langfristig profitiert keiner davon, wenn du plötzlich weg bist.

Außerdem... Versuche zu weinen, schlag gegen die Wand, höre die Musik, welche in dir die richtigen Gefühle auslöst und dir hilft diese ekelhafte Zeit durchzustehen.

Wünsche dir ganz viel Liebe Kollege!