Ich kann net mehr? Will nur sterben?

Support

Hallo hannaannah98428,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Viele GrüßeLeif, Support17 von gutefrage

3 Antworten

Ich denke, du erlebst momentan Veränderungen, die an sich ganz natürlich sind. Nur trifft es dich härter als andere.

So richtig konkret kann ich dir wenig sagen, da ich dich nicht persönlich kenne und nicht die Details deiner Lebensumstände.

Doch eins kann ich dir versichern: Das Leben wirkt manchmal so, als liefe man in eine Sackgasse, aber wenn man etwas Geduld mit sich selbst hat, zeigt sich am Ende eine Biegung und eine ganz neue Perspektive.

Also hab zuerst mal Geduld mit dir selbst. Du musst nicht alles, was auf dich hereinbricht, immer gleich wegstecken und weitermachen! Wenn es dich hart trifft, hast du auch das Recht, den Schmerz zu spüren.

Und dann überleg mal, ob das nicht der richtige Zeitpunkt für dich ist, etwas ganz Neues anzufangen - ein neues Hobby, Sport, irgendwas, wo du ganz andere Leute kennenlernst. Frag in nem Tierheim, ob du da aushelfen kannst (wenn z. B. Tiere etwas für dich wären). Hilf alten Leuten in der Nachbarschaft. Oder lern eine neue Sprache und bereite dich darauf vor, dorthin zu reisen, wo sie gesprochen wird. Oder was auch immer, was dir Spaß machen würde.

Akute Hilfe bietet außerdem

https://www.nummergegenkummer.de/

Telefon 116 111 - montags bis samstags von 14 – 20 Uhr

Ich wünsch dir viel Glück! :))

Du könntest deinen Hausarzt nach einer Kurzzeittherapie fragen (oder deine Eltern bitten, das zu tun, je nachdem). Dann hättest du einen Ansprechpartner und könntest bestenfalls dein Selbstwertgefühl wieder aufbauen und Strategien finden, um Freundschaften zu erhalten.

Eine Möglichkeit ist, ganz offen zu sagen: "Ich möchte euch nicht nerven, aber ich bin auch oft unsicher, ob ihr mich dabei haben wollt, deswegen warte ich oft, ob ihr mich einladet (bei euch zu sein)." Also Missverständnissen vorbeugen.

Was der Support geschrieben hat, ist schon nicht schlecht - einfach mal anonym anrufen, mit jemandem reden. Es gibt auch viele andere Ansprechpartner. Es gibt Mädchenhäuser, Familienbildungsstätten mit Ansprechpartnern für Probleme, Lehrer, kirchliche Leute (je nach Religion - meist gibt es ein Büro, in dem man einen Gesprächstermin vereinbaren kann).

Verabschiede dich mal von dem Wort "muss". Du musst gar nichts!

Gerade bei vermuteter Depression KANNST du oft auch nicht viel, also hast keine Energie. Da sind selbstauferlegte Zwänge noch hinderlicher als sonst schon. Überlege mal, was dir gut tut, was die Batterien wieder auflädt und versuche, das öfter zu machen.

Wenn du reden willst, bieten sich manchmal allein lebende, ältere Verwandte an - die haben nicht viel um die Ohren und freuen sich, wenn jemand sich an sie wendet. Aber trotzdem würde ich eine Therapie anberaumen. Bis die anläuft, kann auch noch wieder Zeit vergehen.

Tipp: Zuhören kann auch schön sein. Man muss nicht immer Entertainer sein. Aber: Versuche, Höflichkeitsformen einzuhalten wie Begrüßung, Verabschiedung, Bedanken, Antworten bei Fragen. Frage hin und wieder mal interessiert nach, wenn sich das anbietet (jemand erzählt von etwas, du stellst eine kurze Frage dazu, hörst dir dann seine Antwort an, kommentierst die vielleicht noch kurz mit "interessant/ schade/ das ist ja komisch" etc. Damit bringt du dich schon mal ein, ohne zu viel Energie zu verschwenden.

Es hilft oft wirklich ungemein, wenn man mal sagt "Leute, in letzter Zeit sage ich nicht viel, mir geht es gerade sehr schlecht, ich bin down, ich weiß oft nicht, was ich sagen soll. Das ist kein Desinteresse, ich möchte wirklich gern weiter mit euch zusammen sein. Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass ich nicht sauer bin oder gelangweilt, weil ich wenig sage!" Oft hilft so eine Erklärung schon extrem und manchmal bekommt man dann auch Hilfsangebote. Viele Menschen sind viel hilfsbereiter, als man ihnen das zutraut!

PS

Es könnte helfen, sich immer mal wieder alles von der Seele zu schreiben und ggf. die Zettel hinterher zu zerreißen und wegzuwerfen. Oder als Anhaltspunkt für ein Gespräch mit einem Ansprechpartner zu behalten. Je nachdem, womit du dich besser fühlst.

Du solltest dir wirklich professionelle Hilfe suchen. Eine Psychotherapie wird von der Krankenkasse bezahlt. Das habe ich selbst auch schon einige Male in Anspruch genommen. Es wird dir helfen anders über deine Situation zu denken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Beziehungen gehabt und nun hab ich die Richtige