Ich habe so große Angst meine Ausbildung zu verlieren, Hilfe?!

7 Antworten

Warum sollten sie dich deswegen denn rasuwerfen?

Gerade in diesem Beruf sollte deine Chefin sich doch mit dieser Form des "Handycaps" auskennen. Und anstatt es als Manko zu sehen, ist es doch gerade in diesem Beruf eher ein Plus. Du kannst aus eigenen Erfahrungen her viel leichter einen Draht zu "schwierigen" Kindern finden, weil du dich viel besser hineinversetzen kannst.

Geh hin und rede selber mit ihr. "Mach dich nackich", lass nichts aus, erzähl ihr auch von deiinen Ängsten deswegen den Ausbildungsplatz zu verlieren, nicht akzeptiert zu werden- sie müsste dafür eigentlich Verständnis zeigen. Und sollte sie es wider Erwarten nicht tun, dann wirst du mit Sicherheit eine bessere Ausbildungsstelle in diesem Beruf finden, dann sollte es so sein. Aber da solltest du von vorherein mit offenen Karten spielen. Aber dass es soweit kommen wird glaube ich ehrlich gesagt nicht.

Stoooooppppp....wenn Du Aspergersyndrom hast und ein Attest dazu, dann gelten für Dich andere Bedingungen. Dann erklärt sich auch, warum Du nur begrenzt aus Dir rauskommst und mehr Anleitung brauchst.

  1. Hast Du eine Stelle dieser Art gefunden, findest Du weitere!

  2. Die Chefin hat Dich ERmahnt, nicht abgemahnt. Keine Panik, hätte sie Dich raussetzen wollen, dann wärst Du bereits jetzt draußen.

  3. Die Chefin sieht, dass sie da jemanden vor sich hat, der sich zaghafter verhält, als sie das voraussetzen würde. So denkt sie: die will nicht. Anders würde sie denken: die braucht Hilfe, um zu sehen, wo sie etwas verbessern soll.

  4. Nur Mut. Sprich die Kollegen an und bitte um konkrete Anweisungen, wo Du etwas WIE genau besser/ anders machen sollst. Keiner kann Gedanken lesen. Sag ihnen, dass Dir das einfach etwas schwer fällt, zu sehen, wo sie gerne noch mehr Unterstützung von Dir hätten. Dass Du sie aber jederzeit in allem unterstützen willst! Dass Du halt etwas mehr klare Worte brauchst, als andere, aber dass man das bitte nicht als Arbeitsunwilligkeit interpretieren möge, sondern als Deine ganz persönliche Eigenheit, für die Du nix kannst.

Hallo,

ich habe auch erst dieses Jahr im Sommer meine Ausbildung zur Erzieherin beendet und hatte exakt das gleiche Problem: während der Praktika lief mit den Kindern lief alles perfekt, mit den Kollegen allerdings gar nicht und man warf mir ständig vor, ich würde mit den Kindern ja ständig nur spielen und andere Aufgaben gar nicht sehen. Darum kann ich mich gut in deine Situation hineinversetzen!

Erstmal so abgedroschen das auch klingt: Ruhe bewahren. Du hast deine Fehler bereits erkannt und bist gewillt, diese zu verbessern, das ist schon mal etwas, was manch andere nicht mal einsehen (ja, solche Mit-Azubis hatte ich zum Beispiel auch). Wenn du dir mal solche Situationen, in denen es passiert ist, dass deine Hilfe erwartet wurde und du sie nicht als solche erkannt hast, Revue passieren lässt - sind das Situationen, die immer und immer wieder passieren (also regelmäßige Alltagsdinge wie Tisch decken, zur selben Uhrzeit mit den Kindern rausgehen, etc)? Mit hat es zu Beginn meines Anerkennungsjahres nämlich sehr geholfen, solche Dinge in eine Art "Tagesplan" auszuschreiben (z.B. "12:00 Uhr: Tisch in Fledermausgruppe decken; 12:30: Kinder zum Händewaschen schicken"). Kannst du das Gespräch mit deiner Chefin noch einmal suchen, oder hast du jemand festgelegten, der für die Praktikanten zuständig ist? Wenn ja, würde ich ihr deine Ängste wirklich schildern - du musst die Sache mit dem Asberger Syndom nicht erwähnen, aber vielleicht kannst du etwas in die Richtung sagen, dass du dir die Sache noch mal gut durch den Kopf gehen lassen hast und sehr gewillt bist, etwas daran zu ändern, es dir aber trotzdem noch schwer fällt. Auch die Angst um deinen Ausbildungsplatz würde ich dabei nicht außer Acht lassen.

Und was das Verhältnis zu deinen Kolleginnen angeht: Meint deine Chefin, dass du mehr mit ihnen reden sollst, im Sinne von "Freundschaften schließen" oder das du dich besser mit ihnen über manche Dinge absprechen solltest und da einfach die Kommunikation klemmt? Oder gar, dass du unhöflich zu ihnen bist, z.B. nicht grüßt oder sie ignorierst? Denn klar, Absprachen müssen auf jeden Fall sein und sind bei der Arbeit in der KiTa wichtiger denn je, aber ich finde, es ist seltsam von deiner Chefin zu verlangen, dass du den riesen Small Talk mit deinen Kolleginnen machst und eine gute Freundin von ihnen werden sollst. Das muss man meiner Meinung nach nämlich nicht. Ansonsten würde ich einfach den normalen Regel der Höflichkeit folgen, also grüßen, wenn man morgens kommt, bitte und danke sagen - du sollst ja auch ein Vorbild für die Kinder sein. ;)

Und noch ein kleiner Rat zum Schluss: Glaube auf jeden Fall an dich. Ich selbst hatte auch eine ganz schlimme Ausbildung, ich habe diagnostizierte schwere Depressionen UND eine soziale Phobie - aus mir ist auch eine Erzieherin geworden, auch wenn es nicht leicht war und schwer mit meinen Ängsten zu kämpfen hatte. Viel Glück!

Du solltest trotzdem versuchen dich zu ändern und die Kritik umzusätzen. Was anderes bleibt dir nicht übrig.

Bist du in Therapie? Wer hat die Krankenheit erkannt? Ich hoffe nicht wieder Google. Ohne Therapie wäre es für mich als Ausbilderin auch keine legitimi Ausrede.


annoyingDaisy 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 18:02

Nein, keine Ahnung ob es da überhaupt schon Google gab. xD Na ja, vermutlich gab es das schon, aber ich wurde mit 7 diagnostiziert. Ich war bereits öfter beim Psychologen deswegen; aber in keiner richtigen Therapie, weil es auch echt schwer ist, da was zu finden. Und das versuche ich schon die ganze Zeit, aber du weißt nicht, wie das ist.

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SerenaEvans  20.10.2013, 18:06
@annoyingDaisy

Dann musst du es weiter versuchen.

Du kannst nicht erwartet werden, dass Rücksicht genommen wird auf eine Krankeit, von der keiner weiß und die vor allem beim Einstellungsverfahren deinem Ausbilder nicht bekannt war.

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Zousaittout  20.10.2013, 18:05

Autismus und Aspergersyndrom sind nicht therapierbar.

Allenfalls kann man lernen, mit der Umwelt besser klar zu kommen, bzw weniger aufzufallen.

Und klar ist eine solche Diagnose zu berücksichtigen!

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SerenaEvans  20.10.2013, 18:08
@Zousaittout

WIE wenn der Ausbilder es nicht weiß? Gerade im sozialen Bereich ist es extrem wichtig mit anderen offen umgehen zu können!

In der Probezeit darf der Ausbilder jederzeit kündigen. Ich fände es ein Vertrauensmissbrauch, wenn mein Azubi solch Einschränkungen hat aber das verheimlicht.

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annoyingDaisy 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 18:24
@SerenaEvans

Weißt du, sowas kann so oder so schnell missverstanden werden. Man hätte mich vllt nicht genommen, wenn ich das gleich beim Vorstellungsgespräch erwähnt hätte. Ich hab ja nur 'ne leichte Form.. viele denken dann, ich wär wie ein Autist, was ich ja nicht bin, da die wenigsten wirklich 'ne Ahnung davon haben, es sei denn man hat sich ganz genau damit befasst. Vor allem habe ich mich so gebessert, dass ich dachte, ich müsste das nicht erwähnen, ich will wie ein normaler Mensch behandelt werden, ich schaff es auch so.. na ja.

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SerenaEvans  20.10.2013, 18:26
@annoyingDaisy

Dann musst du auch damit leben können, dass an dich genau die gleichen Erwartungen gestellt werden und ggf. Konsequenzen drohen.

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Du wirst mehr HIlfe als andere brauchen, um diesen Job auszufüllen. Darüber könnte deine Mutter meines Erachtens durchaus mal mit der Ausbilderin reden. Auch sollte sie sagen, dass das Asperger Sydrom in den letzten Jahren kaum noch ins Gewicht gefallen war und ihr deshalb niemanden informiert hattet. Vielleicht ist dies auch der Moment, in dem ihr einen Profi (Psychologen oder ähnliches) zu Rate ziehen solltet. Wenn du in der Lage bist, Freundschaften zu knüpfen, sollte es eigentlich klappen können mit der Ausbildung, aber: hol dir Hilfe! Viel Erfolg!!