Ich habe letzens meinem Handwerker 10 Euro Trinkgeld gegeben. Ist das In ordnung oder soll man denen kein Geld gebe , da die ja genug verdienen?

16 Antworten

Woher weißt du, dass dieser Handwerker “genug” verdient? Was heißt überhaupt “genug”, woher willst du ausreichend viel über sein Leben und seine Ausgaben wissen, um entscheiden zu können, ob er entsprechend viel auch ohne Trinkgeld verdient oder nicht?

Wenn man Trinkgeld allein anhand des Kriteriums “verdient zu wenig” vergeben würde (wobei wie gesagt äußerst fraglich ist, wer denn nun wie die zahlenmäßige Grenze festlegt), wo bleibt dann das Trinkgeld für Menschen in Berufen mit deutlich geringeren Durchschnittsgehältern als Kellner, Handwerker, Friseure sie bekommen? Denen gibt man standardmäßig nichts - obwohl sie es finanziell vielleicht “nötiger” hätten.

Trinkgeld gibt man grundsätzlich eigentlich nicht, um jemandem seinen Lebensunterhalt zu verdienen (zumindest in der Theorie bekommt er dafür ja schon sein reguläres Gehalt), sondern um eine gute Leistung, ein nettes Auftreten zusätzlich zu belohnen. Wenn der Handwerker freundlich war und keinen Mist gebaut hat, gehört Trinkgeld meiner Meinung nach einfach zum guten Ton und es wäre einfach unhöflich, keines zu geben.

Aber zwingen kann dich natürlich niemand, ist deine Sache und vor allen Dingen dein Geld.


user9872834774 
Beitragsersteller
 20.09.2021, 17:07

ich will ja einem Handwerker Geld geben und ein Friseur ist auch ein Handwerker

Es gehört in unserem Kulturkreis zum guten Ton eine freundliches Auftreten und eine ordentlich erbrachte Dienstleistung durch eine kleine Aufmerksamkeit, über den vereinbarten Lohn hinaus, durch ein Trinkgeld zu honorieren.

Ob es nur 50 Cent für die Kaffeekasse oder 10 € sind liegt im ermessen des Gebers.

Was der Empfänger des "Trinkgelds" verdient sollte keine Rolle spielen. Das Trinkgeld bekommt auch nicht der Chef, sondern der, welcher die Leistung erbringt.

Ich drücke sogar dem Packetboten einen Euro in die Hand, wenn er mir eine Lieferung Hundefutter bis vor den Schrank karrt. Immerhin war er so freundlich und hat das 30Kilopaket nicht einfach an der Tür abgestellt.

Ganz Nebenbei sichert ein Trinkgeld (bewusst oder unbewusst) auch eine gewisse Loyalität des Diensterbringers. Wenn 10 Leute gleichzeitig eine Leistung wünschen, wird automatisch der "bekannteste" bevorzugt. ...und wer Trinkgeld gibt, bleibt in Gedächtnis hängen.

Somit ist Trinkgeld nicht nur Anerkennung, sondern auch Anreiz für zukünftige Leistungen.

Wir können ja gern mal probieren wer beim Friseur*in noch auf die schnelle zwischen 2 Termine geschoben wird... oder der Hausmeister in 5 Minuten zur Stelle ist.

Das ist auch nicht unbedingt, der möglichst viel gibt, sondern "Der Alte mit dem Mops", der sich immer gern Erkenntlich zeigt.

...und in Erkenntlich, liegt Erkennen.

Nicht vergessen, Trinkgeld heist nicht umsonst so. Es ist der Wert eines Getränks.

Für 4 Stunden Arbeit eines Handwerker 4 Getränke also 5..10 €.

Nein. Es kommt sicher nicht respektlos an, sondern wird als Respekt empfunden.

Hast du gut gemacht.

Wenn du jedoch meinst, dass die genug verdienen, dann ist es in "deinem Kontext" als eine kleine "Bissigkeit" zu verstehen. Meinst auch? Aber dem Handwerker ist dein Kontext egal. Sind Handwerker, nicht Grübler ;)

Wenn er seine Arbeit gut und sauber gemacht hat und man ehrlich zufrieden war, kann man durchaus nen Zehner geben, Da freut sich jeder.

Hat der aber "nur" seinen Job gemacht, war vielleicht noch unfreundlich und mürrisch dann würde ich nichts geben

Wenn gute Leistung erbracht wurde, dann ist auch ein Trinkgeld gerechtfertigt. Wenn es nicht gerade der Firmenchef ist. Dem gibt man das dann mit dem Kommentar "für die Mitarbeiter" .