Ich fühle mich fremd in meiner eigenen Familie?

5 Antworten

Auf der Suche nach Antworten bin ich auf deine/eure Zeilen gestoßen. Ich bin 47, der jüngste von 3 Brüdern und seit jeher das Sorgenkind gewesen. Mein Elternhaus war typisch bayrisch: katholisch, um den guten Ruf bedacht, so sein müssen, wie es erwartet wird.

Meine Eltern waren Pädagogen, meine Brüder sind in die Fußstapfen getreten. Ich habe mein Leben nie wirklich auf die Reihe gebracht, hatte immer ein Problem mit mir selbst. Habe mich hinter Rollen versteckt um glücklich zu sein. Zumindest zeitweise. Habe immer das persönliche Glück gesucht. Und in dem Moment, wo ich glücklich war habe ich es mir durch meine Ausbrüche/Ausfälle immer wieder kaputt gemacht.

Durch einschneidende Erlebnisse in den letzten Wochen/Tagen hab ich das Denken angefangen und musste feststellen, daß ich eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung habe und ich meine Eltern/Brüder nicht als meine Familie ansehe, die ich doch mehr lieben sollte als meine eigene Familie, die für mich diesen Begriff verdient hat.

Werde mich die nächsten Tage in professionelle Hände begeben und hoffe, einen Weg für mich zu finden.

Wie ist dein Weg verlaufen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

KovacevicMarko 
Beitragsersteller
 28.02.2023, 05:27

Freut mich das du einen Weg gefunden hast der dir helfen könnte. Ich habe mich von meiner Verlobten getrennt einen komplett neuen restart gemacht, Arbeit gekündigt neue Arbeit gesucht mein altes Umfeld zurück gelassen neue Leute kennengelernt & versucht für mich selber mich zu finden das erste mal im Leben werde ich verstanden von Mutter. Das mit meinem Vater bedrückt mich dennoch immer noch aber ich denke da ist der Zug einfach abgefahren da er schon ein gewisses Alter erreicht hat. Ich habe mich damit abgefunden. Jeder der so ein ähnliches Problem hat sollte sich in Profi Hände begeben oder so wie ich die Wurzel der inneren Unruhe zu beseitigen.

beste Grüße

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Zum Teil erkenne ich mich in deinen Worten wieder mit "ich musste immer der Beste sein und immer so, wie mich andere haben wollten."

Nun gibt es aber die klugen Worte, "Ich bin nicht auf der Welt, um so zu SEIN, wie es andere gerne hätten."

Bedeutet, man muss herausfinden, was man kann, was man will, was man fühlt - und DAS dann auch leben. Auch gegen Widerstände von außen oder manchmal gerade dann.

Der Punkt mit deiner Freundin ist allerdings ein Punkt, den ich ihr gegenüber sehr unfair finde. Du solltest schon wissen, ob du sie liebst oder nicht. Gerade dann, wenn du dir immer richtige Liebe von deinen Eltern gewünscht hast, nicht nur dann, wenn du was geleistet hast, wusstest du doch schon immer, was du da vermisst hast.

Eine Beziehung nur aus Tarngründen ist letztendlich Betrug an Gefühlen. Wie deine Eltern zu dir stehen, wirst du nicht mehr verändern. Aber wie du zu deiner Freundin stehst, das ist deine Aufgabe, sie zu lösen.

Ich fühle mit dir Bruder. Mir geht es so ähnlich...aber es ist unglaublich stark das du die Worte dafür finden kannst. Ich kann meine Probleme niemandem erklären weil mein Gehirn sofort abschaltet. Ich fresse es in mir rein obwohl ich gerne darüber reden möchte...aber es geht einfach nicht. Ich nehme nichts mehr so richtig wahr weil meine Eltern mir die letzte Kraft genommen haben...Es ist schonmal ein guter Anfang das du es erklären kannst...meine Eltern waren genauso ähnlich...die sind am Ende sogar soweit gegangen, dass Sie zu irgendwelchen Therapeuten hingegangen sind um mich als krank abzustempeln...am Ende haben meine Eltern es wirklich geschafft Sie so zu manipulieren, dass ich eine Diagnose bekommen habe die nichtmal auf mich zutrifft. Und ich muss jetzt mit dieser Lüge leben...alle glauben ICH währe krank...jeder aus mein Umkreis...weil meine Eltern über Leichen gehen um jeden zu manipulieren...und mich emotional missbrauchen...es ist nur ein ganz kleiner Teil von tausenden was Sie mir angetan haben...Dein Text hat mir vieles aus der Seele gesprochen und ich wünschte das ich es irgendwem erzählen könnte...aber ich kann einfach nicht...

Das ist ein heftiger Text und geht einem an die Nieren.

Daß Eltern ein Kind ablehnen, ist leider ein allzu häufiges Phänomen.

Eine Erklärung ist, daß auch diese Eltern einst in ihrer Entwicklung genau so gelitten haben, und nun nicht anders können, als sich genau so lieblos zu präsentieren, wie sie es selbst erlebt haben.

Deine Eltern bürden dir ihr Geltungsbedürfnis auf. Wehe dem, der dem nicht gerecht wird!

Mir ist klar, daß das kein Trost ist!

Es ist nur ein Erklärungsversuch.

Als konsequente Folge sehe ich da - was meinem Stil entsprechen würde - nur die Trennung von der Familie.


Blumenacker  29.01.2021, 04:30

P.S.: Du hast diesen Text mitten in der tiefen Nacht geschrieben.
Ich meine Antwort auch.
Ich weiß, daß Nachtgedanken unheilvoller sind als Tagewerk.
Aber das Grundproblem kommt erst in ruhigen Nachtstunden aus seiner Ecke.

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Bist nicht alleine.

Wir können und nicht aussuchen in welche Familie mit welcher Herkunft wir geboren werden aber dafür können wir uns aussuchen was für Menschen wir selber sein wollen.

Freundschaft hilft und allgemein gute soziale kontakte.

Ich weiß ist alles leicht gesagt, mit der Zeit hilfts wenn man sein Denken ändert welches die eigenen gefühle ändert.

Eigene Erfahrung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung