Ich fühle mich echt dumm und glaube dass ich sehr wenig weiß?
Egal wie viele Bücher ich lese um mein Wissen zu erweitern oder wie viele gute Noten ich schreibe, ich kann mit meiner Leistung nicht zufrieden sein. Z.b in Physik weiß ich nicht komplett alles zu den Themen die wir gemacht haben, und in Geologie als auch in Politik weiß ich relativ wenig. Viele glauben dass ich sehr Intelligent und Nerdy bin, was ich ehrlich nicht bestätigen kann.
Daher habe ich auch Angst dummes zu reden oder Dinge ins Gesprächsthema einzuwerfen, was deren Bild von mir als einen intelligente Menschen stören könnte.
Ich mag zwar die Wissenschaft sehr aber wirklich viel weiß ich nicht. Was soll ich tun?
11 Antworten
Nun du musst dir mal die Frage stellen, wieso du genau dieses Buch liest, oder wieso du dich genau mit diesem Thema auseinander setzt. Hinterfrage dann mal deine Effektivität, kritisch.
liest/lernst du nur weil du es für sinnvoll hälst, und es dich weiter bringen kann, im Sinne einer Allgemeinbildung?
effektivität - zwang = Lernbereitschaft von unter 50%
liest/lernst du weil du nix anderes zutun hast und es ganz okay findest
effektivität - langeweile - zeitvertreib + das gefühl sich für etwas zu interessieren
= lernbereitschaft von 50-100%
oder liest/lernst du weil du es wirklich interessant findest und es dir spaß macht
effektivität + interesse = lernbereitschaft über 100%
Wer weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß, dass er nichts weiß. ;-)
Niemand hat je zur Weisheit gefunden, ohne sich auch einmal zum Narren gemacht zu haben. Erica Jong (Stangl, 2018).
Einst wandelte Sokrates durch die Strassen von Athen. Plötzlich kam ein Mann aufgeregt auf ihn zu. „Sokrates, ich muss dir etwas über deinen Freund erzählen, der…“ „Warte einmal, „unterbrach ihn Sokrates. „Bevor du weitererzählst – hast du die Geschichte, die du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe gesiebt?“ „Die drei Siebe? Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht. „Lass es uns ausprobieren,“ schlug Sokrates vor. „Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ „Nein, ich habe gehört, wie es jemand erzählt hat.“ „Aha. Aber dann ist es doch sicher durch das zweite Sieb gegangen, das Sieb des Guten? Ist es etwas Gutes, das du über meinen Freund erzählen möchtest?“ Zögernd antwortete der Mann: „Nein, das nicht. Im Gegenteil….“ „Hm,“ sagte Sokrates, „jetzt bleibt uns nur noch das dritte Sieb. Ist es notwendig, dass du mir erzählst, was dich so aufregt?“ „Nein, nicht wirklich notwendig,“ antwortete der Mann. „Nun,“ sagte Sokrates lächelnd, „wenn die Geschichte, die du mir erzählen willst, nicht wahr ist, nicht gut ist und nicht notwendig ist, dann vergiss sie besser und belaste mich nicht damit!“ Anmerkung: Man vermutet, dass Grundlage für diese drei Siebe in der Apologie des Sokrates liegt, nach der die menschliche Weisheit und das menschliche Wissen in wenigen fundamentalen Aspekten begründet liegt: der Nichtigkeit menschlichen Wissens, denn nur Gott ist weise und die menschliche Weisheit ist nichts wert. Wer das erkannt hat ist ein weiser Mensch, doch den meisten Menschen fehlt diese Einsicht, denn Problembewusstsein, Bewusstsein der eigenen Begrenztheit und offene Fragen sind der Anfang der Weisheit. Der zweite Aspekt ist die positive Aufgabe, für die Seele zu sorgen, dass sie möglichst gut wird, während die allgemein hochgeschätzten materiellen Werte wie Geld, Ruhm, Ehre, Macht zweitrangig sind. Nur der Schaden an der Seele ist ein echter Schaden. Letztlich ist dieser fiktive Dialog eine Veranschaulichung der Maieutik und wohl eine didaktisch interessante Legende wie so vieles. (Stangl, 2018).
Verwendete Literatur
Stangl, W. (2018). Die drei Siebe des Sokrates – Wahrheit – Güte – Notwendigkeit. Werner Stangls Arbeitsblätter-News.
WWW: http://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/die-drei-siebe-des-sokrates-wahrheit-gute-notwendigkeit/ (2018-08-20).
Das anzweifeln der eigenen Intelligenz ist auf jeden Fall ein Zeichen dafür das du nicht blöd bist. Oder hast du jemals einen tatsächlich dummen Menschen gesehen der über seine mangelnde Intelligenz jammert?
Ich empfehle Dir, nach diesen Wissensbausteinen zu suchen:
- Wieso ist meine Zufriedenheit an meine Leistung gekoppelt?
- Wieso stehen Wissen und Intelligenz im Zentrum meines Selbstwertgefühls?
- Wieso macht es mir Angst, was andere über mich denken könnten?
Tip zur Antwortsuche: Schlüssel zur Frage "wieso" sind in der Psychologie auch die Fragen "seit wann", "durch welche Erlebnisse" und "durch wessen Einfluß auf mich".
Einige empfehlenswerte Bücher: Unterm Rad von Hermann Hesse, Die Freibeuterstrategie von James Marcus Bach, Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung von Alexander S. Neill, Leben oder gelebt werden von Walter Kohl, Der Urschrei von Arthur Janov, Bioenergetik von Alexander Lowen, Das Drama des begabten Kindes von Alice Miller.
Hi,erst einmal eine echt gute Einstellung hast du.
Es ist wichtig den Drang dazu zu empfinden sich zu erweitern,aber du musst bedenken,es wird immer Dinge geben die du noch zu lernen hast.Und es gibt für jeden die passenden Bereiche,wenn du dich für die Wissenschaft interessierst mach was draus.Eigne dir in dem Bereich mehr wissen an.Aber es ist ebenfalls wichtig in anderen Bereichen Grundlagen beherrschen zu können.
Viel Glück dabei,und bedenke nichts was du lernst ist umsonst und bringt dich immer ein Stückchen weiter.Und außerdem schäme dich nicht davor Fehler zu begehen,dies ist absolut menschlich und somit akzeptabel.Das wichtigste ist,dass du aus deinen Fehlern lernst.