Ich bin zu ängstlich und zu verkopft. Was kann ich dagegen tun?
Hallo!
Ich denke einfach zu viel nach. Ich mache mir generell immer zu viele Sorgen und schaffe es irgendwie nicht, zu vertrauen. Generell nicht.
Egal ob in den eigenen Körper (wenn es um Heilung von etwas geht zB) oder in eine Situation. Ich traue dem Frieden oft nicht, kann man sagen. Da ich oft Angst habe, dass wenn meine Hoffnungen enttäuscht werden ich nochmal so tief fallen könnte, wie ich es schon einmal getan habe.
Auch bin ich ziemlich ängstlich und habe oft das Bedürfnis, etwas ganz genau zu verstehen. ZB gebe ich mich ungern alleine (nehmen wir jetzt das Beispiel Ohr, da das bei mir gerade ein aktuelles Thema ist) damit zufrieden, wenn es heißt "ein Lärmtrauma hättest du nur, wenn du einen Hörverlust bei 4kHz (oder ca. da) hättest". Sondern, ich muss da wissen, warum genau hier und nicht woanders und warum genau das als Beweis (dafür oder dagegen) dienen sollte.
Das dient jetzt nur als Beispiel, niemand muss sich jetzt auf die Ohrensache versteifen. Aber es soll veranschaulichen, wie ich oft denke.
Schlussendlich wäre es für mich und für mein Umfeld wesentlich unkomplizierter und stressärmer, wenn ich sorgenfreier und gechillter wäre.
Wie kann ich erreichen, dass ich weniger verkopft bin, mehr Vertrauen haben kann und ich mir weniger Sorgen mache? Wie kann ich erreichen, nicht immer so schnell in einen Abgrund zu rasen?
7 Antworten
Alles sehr genau zu nehmen und alles genau erklärt bekommen zu verlangen ist ein klarer Vorteil gegenüber Leuten die alles ungenau nehmen.
Bei Gesundheit: Das kann ich nachvollziehen. Da habe ich unlängst ja ein wenig dazu geschrieben, mit Verläufen und Erlebnissen von mir. Ich kam irgendwann zur Erkenntnis, dass man sich niemals sicher sein kann, was im Körper alles passiert, aber meistens läuft es halt gut. Früher glaubte ich auch, über alles Kontrolle haben zu müssen. Ich bin auch ein Typ, der (zumindest bei gewissen Dingen) oft kontrolliert. Also zB dieses bekannte Beispiel, wenn man das Haus verläßt und man schaut 3x nach, ob der Herd abgedreht ist (obwohl man ihn an diesem Tag noch gar nicht aufgedreht hat). Dies und ähnliche Kontroll-Bedürfnisse sind glaube ich auch dafür verantwortlich, dass man immer will, dass mit dem eigenen Körper alles in Ordnung sein muss. Wenn ich des Öfteren schon in so einem "Strudel" drinnen war, dass ich mir über ein paar körperliche Dinge Gedanken machte, dann half mir oft die Erkenntnis, dass ich es sowieso nicht kontrollieren kann (zumindest das Meiste nicht), gleichzeitig mit einer Ablenkung, entweder sportlich oder eine spontane Unternehmung mit Leuten, auf der ich dann merkte, dass ich nun daran nicht dachte, und es mir dann besser ging, also lockerer wurde. Kann man aber nicht steuern, das kommt irgendwann von selbst. Sind bei mir wohl so Phasen.
Mit dem Zwischenmenschlichen würde ich sagen, ist es ähnlich. Du hast im Prinzip nie die Garantie, dass du einem anderen Menschen voll vertrauen kannst. Die Kontakte, die wir hier auf der Welt pflegen, haben alle ein gewisses Rest-Risiko. Ist ja auch im Tierreich so, und genau betrachtet sind wir ja auch nur Tiere, mit für uns gesehen besonderer Denk-Ausstattung. Aber ob das die Natur auch so sieht ?
Man muss auch nicht allen Menschen vertrauen und kann sich immer eine gewisse Rest-Sicherheit behalten, indem man wahrscheinlich niemand alles erzählen kann. Ich fuhr diesbezüglich auch schon oft ein. Aber wir sind auch soziale Wesen, sodass wir nie ganz alleine leben können. Man lernt glaube ich im Laufe des Lebens ein gewisses Gefühl dafür, was man zu jemanden sagt, wie man es sagt und was dies für Folgen haben könnte. Natürlich hast du damit schon genug Erfahrungen gemacht, und jeder macht sie weiterhin. Aber es ist eben so, dass man hier wie überall niemals sicher sein kann. Vielleicht macht das das Leben aus ? Aber auch die Spannung, die immer wieder in neuen Erlebnissen steckt ! Ich gebe zu, auf diese "Spannung" nicht immer Lust zu haben, aber es dürfte doch normal sein, dass sie immer wieder mal auftritt.
Hey,
Ich kenne das. Du kannst zum Therapeuten gehen. Das könnte sehr gut helfen :)
Ansonsten solltest Du mal los lassen und das machen, was Dir Spaß macht.
Ablenkung hilft gegen den Gedanken. Hier paar Tipps:
1.Geh raus, mit Freunden und unternimmt was schönes.
2.Geh in die Natur raus und vermeide Streßfaktoren, wie z.b das Handy.
3.Rede mit Vertauenspersonen darüber
Ich wünsche Dir alles Gute
Also bei vertrauen kann ich dich voll und ganz verstehen
Die einzigen Person der ich vertraue ist meine feste Freundin
Was das mit dem kopflichen an geht
Also dieses viele Nachdenken usw
Hab ich inzwischen so gelöst das ich einfach sag "scheiß drauf lass es einfach auf dich zu kommen, wenns scheiße wird wirds eben scheiße"
Klar is dann ned alles gut geworden
Aber das was gut ging hat dafür um so mehr Spaß gemacht
Ich hoffe ich konnte dir helfen
Mach Dinge außerhalb deiner Komfortzone. Nicht nur einmal sondern häufiger. Wenn es Dinge gibt die du absolut nicht machen willst, weil du Angst hast dass sie nach hinten los gehen, dann mach sie erst Recht.
Damit meine ich jetzt nichts wo mit man seine Gesundheit riskiert, aber Dinge wie deinen Schwarm ansprechen, wenn du dich das noch nie getraut hast, oder Mal alleine in den Urlaub fahren... Vielleicht sind das Dinge die für andere völlig normal sind, für dich aber nicht.
Je häufiger du Risiken eingehst desto besser lernst du damit umzugehen.
Das Risikeneingehen ist nicht das Problem. Ich ging in meinem Leben schon sehr oft aus meiner Komfortzone. Ich mache es immer wieder, weil ich muss und bald kommen wieder solche Geschichten auf mich zu. Das ist es nicht.
Es betrifft hauptsächlich die Themen Gesundheit und zwischenmenschliches Vertrauen.