Ich bin so extrem missgünstig, selbst gegenüber Freunden - was kann ich tun?
Ich hatte zwar lange Probleme mir das selbst so einzugestehen, aber merke immer mehr, dass es einfach eine Tatsache ist. Und zwar bin ich, in vielerlei Hinsicht, sehr missgünstig gegenüber anderen. Im Grunde hätte ich keinen Grund dazu, da ich eigentlich alles selbst habe, was ich anderen missgönne, oder sogar noch mehr. Das ganze hat auch nichts mit Neid zu tun.
Beispielsweise bin ich sehr gut in der Schule, aber ich kann es nicht leiden, wenn irgendjemand dann genauso gut ist wie ich. Oder gar droht, noch besser zu werden! Ich hoffe immer, dass die alle schlechter sind - selbst meine Freunde. Nach außen hin merkt man das natürlich null, ich tu immer so, als würde ich mich mit ihnen freuen.
Das erstreckt sich auch auf andere Gebiete - beispielsweise spiele ich schon seit Jahren Klavier und bekomme dafür auch viel Lob, aber dass mein kleiner Bruder das nun ebenfalls anfängt, stört mich sehr. Ich sage zwar immer, dass er super spielt, aber innerlich wäre es mir am liebsten, wenn er mies ist.
Das Ganze stört mich selbst sehr und ich kann mich deswegen schon selbst nicht mehr leiden. Ich hasse diese Gedanken, die mich überkommen, von wegen "Hoffentlich kriegt sie es nicht hin!" oder "Hoffentlich versagt er.". Ich komme mir dann immer so gemein vor, aber ich kann einfach keine echte Freude über das empfinden, was andere erreichen. Ich spüre dann nur eine Gereiztheit und Unzufriedenheit. Es gibt eigentlich keine Person, die davon ausgenommen sind, im Gegenteil. Wenn mir die Personen nahe stehen, ist das Gefühl der Missgunst sogar stärker ausgeprägt.
Hat jemand einen Tipp, was ich tun kann, um nicht mehr so zu denken? Denn ich WILL es ja verändern, kann aber nicht meine eigenen Gedanken ausschließen und steck auch irgendwie zu tief drin. Oder geht es irgendjemandem auch so? Ich hab nämlich das Gefühl, ich bin total die einzige, die dauernd ein Lächeln, ein Kompliment oder eine Umarmung faken muss. Und das frustriert mich.
LG
9 Antworten
Sorry, du leidest unter einer psychischen Krankheit, die dich zum Größenwahn führen kann. Da kann dir nur ein erfahrener Spezialist helfen, der dein geistiges Empfinden wieder normalisieren kann.
Als Techniker würde ich sagen, du brauchst unbedingt einen neuen Software-Update und einen voll wirksamen AntiViren-Schutz.
Wenn ich mir dein momentanes Wesen so vorstelle, dann frage ich mich, wie kommst du denn eigentlich in der Schule mit deinen Lehrern zurecht, die doch alles besser wissen als du? Oder dann später in deiner beruflichen Ausbildung, wo du das alles über dich ergehen lassen muß, was der Klügere dir beibringen möchte.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann gönnst du es keinen, der besser ist als du. Dann denk doch mal intensiv darüber nach, was du alles von ihm lernen könntest, was du bislang noch garnicht wußtest.
Du mußt lernen, andere zu akzeptieren und zu respektieren, sowie dir selbst einzugestehen, daß auch du Schwächen hast und somit auf andere angewiesen bist, die dir helfend was vormachen können.
Wenn du nicht selbst draufkommst, kann ich dir nur raten einen erfahrenen Psychologen aufzusuchen, der dir hoffentlich deine Gedankengänge korrigiert.
Ich selbst habe viel mit Jugendlichen zu tun, aber eine dir ähnliche Einstellung kenne ich bei denjenigen nicht. Sie achten immer denjenigen besonders, der es halt besser weiß.
Hey, super dass du so denkst, ich hasste meine Brüder, weil sie mir immer alles nachmachten. Eigentlich ist das schön, weil sie dich supertoll finden.
Wenn du nach der Norm lebst, dann wird es immer welche geben die besser sind als du, find dich damit ab. Kreiere also deinen eigenen Weg um zu leben, komponiere deine eigenen Musik, befasse dich mit deiner eigenen Weltsicht um die Welt zu verstehen, ich bin mir sicher du kannst grosses erreichen, aber scheinbar bist du in dem kleinen Tümpel nicht mehr zufrieden, dein Durst will gestillt werden.
Ich glaube du warst gut in der Schule und wirst nun sogar schlechter, so laut deiner Aussage und meinen Erfahrungen nach zu urteilen, mag auch sein, dass es langweilig ist. Befass dich mit spannenden Dingen wie Physik oder Quantenphysik, mit Philosophie, mit Religionen, Kulturen und Mythologie und sonstigen Dingen, lerne andere Sprachen, andere Instrumente, aber gib nicht auf! Ich habe aufgehört zu zeichnen wegen meinem Bruder, heute tu ichs wieder, zeichne aber bloss ok, ich glaube hätte ich weiter gemacht wäre ich ein super Zeichner, wobei ich es immernoch werden kann!
Sei trotzdem froh, dass es andere schlaue Köpfe gibt, es gibt bestimmt Zeiten in denen du dich einsam fühlen wirst, und dann brauchst du diejenigen, heute mögen sie dein Spiel kaputt machen, du warst doch immer der Grösste (wahrscheinlich auch Erstgeborener) Eigentlich sind wir alle gleich gross und alle haben gewisse Talente. Verbinde dich mit denen die dir ähnlich sind. Schulnoten etc haben nicht viel über dich auszusagen
Lg Sati
Die einzige bist du definitiv nicht.
Ich kann dir keine Art Wunderheilung erzählen, aber ein paar Tipps hätte ich für dich ;)
1. Versuch dir "einfach" klar zu machen, dass es scheiß egal ist, was die anderen leisten, bzw. dass sie besser sind. Denn so ist es, und das weißt du doch genau, bloß muss dein Unterbewusstsein das auch noch verstehen! Versuche ganz entspannt & in Ruhe darüber nachzudenken, damit du dich mit den Gedanken auch wirklich wohlfühlen und anfreunden kannst
2. Versuch doch einfach durch das Positive das Negativ zu besiegen. Damit meine ich nun die gefakten Komplimenten, Umarmungen etc. Versuche einfach ganz allgemein mehr ernstgemeinte Komplimente zu machen und Leute zu loben, ganz einfach so zwischendurch mit Dingen, die dir wirklich egal sind, wo du einfach nur ein positives Gefühl hast, weil sich jemand geschmeichelt fühlt. Damit geraten die wenigen negtiven doch mehr in Vergessenheit und sind nicht mehr so präsent und störend.
3. Mach dir keinen Kopf, das regelt sich mit der Zeit! Ich weiß, dass ich das dümmste was man dazu schreiben kann, aber mach dir einfach keine Sorgen! Das ist absolut normal, das hat jeder! Man kann daraus jetzt ein Drama machen, oder es ignorieren und langsam aber sicher verschwinden lassen. Konzentrier dich auf die für dich wichtigen und schönen Dinge! :)
Man kann nicht alles haben, was einem gefällt. Dann müßte man ja dauernd anbauen.
Reicht doch, wenn man die Sache, die einem gefällt, ab und zu sieht.
Wenn du es nicht ertragen kannst, wenn andere Instrumente gut spielen, wie willst jemals Freude an einem Konzert haben?
So, wie du dich beschreibst, klingt das nach dem Plan des US Militärs, die es "nicht zulassen können, dass ein anderes Volk auch nur annähernd so stark wird wie sie".
Du empfindest ja schon selbst, dass so eine Einstellung nicht glücklich macht.
Vielleicht brauchst du tatsächlich professionelle Hilfe, aber ich bin Therapeuten gegenüber aufgrund verschiedener Erfahrungen skeptisch.
Mittlerweile sind schon 3 Jahre vergangen. Hast du etwas erreicht?
Ich denke du solltest zufriedener mit dir selbst werden. Dann ist es einem nicht mehr so wichtig, was um dich herum geschieht.