Ich bin ein schlechter Mensch? Was jetzt?

5 Antworten

Als ich anfing mit Therapie - ewig her - war ich auch so drauf. Meine Welt war einfach nicht "mein" Ding. Alle Menschen in ihr schienen wie Fake und ich dachte alle zu mögen aber letztendlich mochte ich keinen inkl mir.

Nach einer Weile in Therapie bekam ich eine "Hassphase" - die ich auch auslebte. Aber nicht indem ich allen sagte wie sehr ich sie hasste, sondern indem ich einfach das sagte was ich mir in dem Moment dachte. Allerdings nur den Online-Bekanntschaften. Offline nur meinen Eltern mit denen ich quasi auch gleichzeitig den Kontakt abgebrochen habe. Meine Online-Bekanntschaften wurden ordentlich durcheinander gewürfelt. Vorher war ich nett zu JEDEM. In der Zeit hab ich wirklich jeden der mir auch nur einen Strich zu blöd kam einfach blöd angemacht und gelöscht. Zack Bum weg. Meine Freundesliste wurde erstmal kleiner. Aber ich hab was gelernt dabei. Nämlich, dass ich diese Phase zwar brauchte um mich zu trauen zu sagen was ich mir denke und zu zeigen wer ich bin, aber dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Weil es nach wie vor noch Leute gab, mit denen ich super klarkam.

Was ich damit sagen will ist: such dir einen Therapeuten und versuch herauszufinden wer du selbst bist. Der Rest kommt von allein. Und solche "Hassphasen" mitunter auch. Aber die fühlen sich dann ehrlicher an weil man weiß warum. Und nicht so "schwammig" wie vorher wenn man zwar nichts mag aber nie so richtig eine Ahnung hat warum eigentlich. Ob das mit den Andern zu tun hat oder mehr mit mir selbst.


yappington 
Fragesteller
 09.05.2024, 05:48

So eine Phase würde mir richtig gut tun ganz ehrlich, hab so oft Sachen die ich aussprechen will aber weiß dass es direkt das Verhältnis ruinieren würde. Vielleicht ist es einfach ein Zeichen dass ich mich mit den falschen Leuten umgebe.

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Kitharea  09.05.2024, 05:51
@yappington

Naja oder dass du nicht weißt wer die richtigen oder die falschen Leute sind. Heutzutage hab ich keine Probleme mehr damit. Ich sortiere schnell aus, aber nur mit gutem Grund. Kleine Fehler sind nicht das Problem - das hab ich damals auch gelernt. Jeder macht mal Fehler oder patzt mal in einer Unterhaltung oder hat mal nen schlechten Tag. Darauf kommts nicht an. Aber an dem Punkt wo ich weiß, dass ich kein Interesse mehr an Konversation mit einer Person habe, ziehe ich das jetzt auch durch. Und wenn der/die fragt sag ich das auch so^^ Passt halt nicht. Ist die beste Antwort, die es gibt. Und dann hast nur mehr Leute um dich mit denen du dich gern umgibst weil sie dich so nehmen wie du bist.
Aber ich kann echt nur raten dir da HIlfe zu holen. Ohne "Rückmeldung" wirst dir schwer tun herauszufinden wo die Grenzen sind. Und übersiehst mitunter Dinge beim Verhalten die du über- oder missinterpretierst. Bei dir oder Anderen. Ich kanns halt nur empfehlen.

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Wut und Zorn lassen sich eigentlich gut durch Ausdauersport rauspowern und bringt auch viele positive Gefühle und Gedanken.

Leute sagen, man soll einfach sich selber sein - darf ich das machen?

Du kannst nur du selbst sein, wenn du vorher alles Böse aus dir rausgelassen hast.

Das Böse gegenüber denen, die du hasst, auszusprechen, wäre das schlechteste, was du tun kannst. Entweder bei einem Therapeuten oder in einer passenden Selbsthilfegruppe solltest du es hemmungslos aussprechen, denn da bekommst du die Rückmeldung, dass du im Grunde deines Herzens ein guter Mensch bist, das aber durch böse Erlebnisse verschüttet ist.

Klingt als hättest du viele Probleme die mit ein Psychologen besprochen werden müssen.

Wenn du was ändern willst arbeite an dir selber ggf mit einem Coach oder Therapeuten.

Lerne Emotionen und Gefühle zu verstehen und lerne angemessen zu reagieren.

Hast du ein Problem mit deinen Emotionen, deinem Druck und deinen Aggressionen, lerne dir ein Ventil zu schaffen, diese negative Energie auf einem positiven Weg abzubauen.

ZB Sport, soziales Engagement, Musik (Gitarre, Schlagzeug), Schwimmen, Kreatives (Zeichnen,Malen)

Lass deine Gefühle raus, zB als Bild, als Song oder Werkstück (Ton, Holz,....)

Mach eine Biographiearbeit um herauszufinden wo deine Wut und der Schmerz herkommt ggf kannst du so Traumata und Wunden abbauen.

Lerne dich auszudrücken, deine Bedürfnisse zu verbalisieren und sozial positiv zu interagieren.

Hilfsangebote

Sich bei Problemen oder Krisen Hilfe zu holen, ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Nur einen Anruf weit entfernt ist jemand, der zuhört und berät - kostenlos und auf Wunsch anonym.

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