Ich (22) fühle mich meiner Altersgruppe nicht zugehörig. Wie finde ich einen guten Mittelweg?
Ich merke das vor allem auf Parties oder Veranstaltungen mit Gleichaltrigen. Ich interessiere mich nicht für dieselben Themen und lebe ein ganz anderes, "erwachseneres" Leben als die meisten Leute in meinem Alter. Ich bin 22, arbeite als Pädagogin in einem Kindergarten und habe in der Ausbildung früh gelernt mich mit mir und meinen Themen (Kindheit, Traumata, Emotionen,..) auseinander zu setzten. Ich hatte das Glück, dass ich nach meiner Matura sofort die Sparte gefunden habe in der ich arbeiten will. Es macht mich glücklich und erfüllt mich sehr. Wir haben viele Tools mit auf den Weg bekommen, durch die ich sehr früh gelernt habe zu reflektieren und ich habe während der Ausbildung eine riesige Persönlichkeitsentwicklung durchgemacht. Das macht mich natürlich sehr stolz.
Im Studium war ich die Jüngste, dadurch hat sich für mich ein neuer Freundeskreis ergeben in dem alle um einiges älter sind als ich. (ab 26 aufwärts) Wenn ich Freunde aus meiner Schulzeit treffe mit denen ich noch guten Kontakt habe, fühle ich mich oft nicht zugehörig in deren Freundeskreisen bei den Leuten mit denen sie studieren und die ich über sie kennengelernt habe. Ich fühle mich dann fehl am Platz und gleichzeitig denke ich, dass ich ja genauso Spaß an den Parties und dem unbeschwertem Studentenleben haben sollte. Ich kann mit diesen Personen einfach keine tieferen Freundschaften aufbauen, weil ich das Gefühl habe nicht "cool" genug für ihren Lifestyle zu sein und manchmal. Da mache ich mir dann oft Gedanken, dass ich später einmal meinen Werdegang bereuen werde, weil ich diese Zeit gerade misse.
Ich wohne alleine und arbeite 40 Stunden. Die meisten Studieren, wohnen zuhause und arbeiten wenig oder garnicht. Ich bin natürlich hin und wieder auch gerne bei Feiern dabei aber merke dann schnell, dass ich wenig Anschluss finde. Oft geht es um irgendein Freundschaftsdrama, Alkohol, Drogen und Parties. Ich bin ehrlich gesagt eher schon eher bereit meine Zusatzausbildung als Sonderkindergatenpädagogin zu machen und mich danach zu settlen. Außerdem habe ich den großen Wunsch, jung Mutter zu werden. Geht/Ging es jemandem vielleicht auch so? Ich bin momentan sehr hin und hergerissen und habe das Gefühl ich stecke mitten in einer Identitätskrise. Wie habt ihr da euren Weg gefunden? Habt ihr es bereut, eure 20er nicht (im gesellschaftlich gesehenen Sinne) auszuleben?
Danke und ganz liebe Grüße!
5 Antworten
Setze Dich nicht selbst unter Druck. Wenn Dein Horizont derzeit ein anderer ist, als der Gleichaltriger, dann gleicht sich das spätestens ab 40 wieder an. Bis dahin hast Du die meisten Bekannten, die Dir näher stehen, in älteren Semestern.
Später kehrt sich das Ganze um, Du hast auch einen Draht zu Jüngeren, die sich in Familie und Freundeskreis ein wenig verloren fühlen.
Wenn Du einen Kinderwunsch hast, kannst Du gezielt nach einem Partner suchen, der das gleiche Ziel wie Du hast, er muss nicht gleichaltrig sein. Wichtig ist, daß er Dich finanziell absichert, falls Du wegen der Kinder im Beruf pausieren willst.
Alles Gute für Dich,
Giwalato
Geht mir auch so das ich mich nicht zugehörig fühle und ich bin 15 :)
Aber das ist komplett scheißegal. Mach das was dich glücklich macht.
Drogen sind das ganz sicher nicht.
Die einen altern geistlich schneller, und die anderen weniger.
Ich bin 16 und in der Berufsschule. Ich fühlte mich manchmal fehl am Platz, und wollte am ersten Tag schon raus. Aber durch Selbstreflexion, und der Einstellung dass mir das Leben anderer mich nicht großartig interessieren muss, chill ich.
Ich bin meistens alleine und spaziere, doch habe dennoch Freunde die älter sind. Der eine 22, der andere 17, der andere 72.
Du musst dich nicht anderen anpassen. Du siehst dass die anderen in deinem Alter nicht auf einer Wellenlänge mit dir sind. Du siehst dass du dich mit älteren besser verstehen kannst. Also wieso dir eine blaue Brille aufsetzen um das zu sehen was du willst. Deine Sicht ist klar, und nicht gefiltert.
Außerdem landen die meisten früher oder später auf diesen "Erwachsenen Weg." Wenn nicht jetzt dann später. Wenn nicht die die du im Kopf hast, dann die die du noch nicht im Kopf hast. Einige sind nämlich genauso wie du, und in deiner Altersklasse. 😌
Mir geht es ähnlich, bin jetzt anfangs 20, bald 21. Muss meinen Militärdienst machen und habe vor zur Uni zu gehen - aber auch an Partys und ähnliches habe ich nie teilgenommen; teils wegen meiner eigenen Einstellung und teils, weil ich es doof finde.
Kann lediglich nicht beantworten, ob es einen Mittelweg braucht, oder ob Du auch so wie Du bist - genug bist. Aber alleine bist Du nicht! ^^
denk nicht mal dran dich zu verstellen, hatte vor einem Jahr auch so eine Phase, sei einfach 110% du selbst und dann ist es normal, dass du damit Menschen abstoßt und das ist ok. Wenn du damit anfängst, dann wird erstmal eine einsame Zeit anbrechen, aber nur so kannst du die wirklich richtigen Menschen anziehen. Wenn du anfängst nicht du selbst zu sein, zu trinken, was weiß ich, dann gehen die richtigen Menschen an dir vorbei und bemerken dich nicht mal, weil sie nicht dich sehen, nicht die wahre Seite, die mit ihnen kompatipel ist, sondern einen schlechten Fake von dir und mit dem wollen sie dann natürlich nichts zu tun haben. Das ist schade so gibst du ihnen nicht mal die Chance dich kennenzulernen.