Husky Haltung: Alles nur Panikmache?

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Hallo,

viel ist gepusht, genau wie bei Border oder Aussie. Die Dame hat vielleicht auch einfach eine vernünftige Einstellung zur Ausladtung von einem Hund generell! Bei den mesiten Leuten ist 3 Stunden den Hund pro Tag bewegen schon enorm viel, für manche it es ganz normal. Dann kommt es auch immer auf den Hund drauf an, es gibt Border, die snd als ganz normale Familienhunde glücklich, dann gibt es welche, die mit der gleichen Aufzucht, und der gleiuchen Auslastung, der Familie die Hölle heiß machen würde, das gleiche gibt es auch bei Huskys. zu dem bekommst du in D kaum "richtige" Huskys, also Hunde die noch für das Arbeiten gezogen worden sind und nicht einfach nur ein phänotypischer abklatscht sind


LaraSophie 
Beitragsersteller
 01.08.2014, 22:17

Vielen Dank für die Antwort Isildur! Das mit dem phänotypischen Abklatsch ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen, wie peinlich. Aber das klingt absolut logisch- viele wollen ja einen Husky wegen der Aussehens und wenn da natürlich noch viele mit den "ruhigen Familienhunden" züchten, ist das wohl wirklich ein abklatsch.

Ich hab neulich erst von Freunden gehört, dass eine Frau ihre beiden Borders total viel in Kennels sperrt und auch sonst ziemlich viel Mist macht (Kaugummies in die Ohren kleben damit die richtig fallen). Das Ende vom Lied ist, dass der eine Hund einen kleinen Hund totgebissen hat. Bei so viel Dummheit kommt mir die Wut hoch.

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Reiterfee  02.08.2014, 08:37
@LaraSophie

Diese Besitzerin gehört eingesperrt, egal wohin und vor allen Dingen sollte sie keine Tiere mehr halten dürfen. Man sollte ihr mal die Ohren voll Kaugumme stecken.

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LaraSophie 
Beitragsersteller
 02.08.2014, 10:33
@Reiterfee

Das unterschreibe ich sofort. Leider kann man bis jetzt nichts machen, da keine konkreten Beweise vorliegen. Bei sowas kommt mir schon wieder die Galle hoch. Als wäre ein Hundeleben nicht genug Beweis. Vor allem, warum sind "richtig fallende" Ohren so wichtig?! Das Wichtigste ist, dass sie funktionieren. Und ob sie abstehen, aufgerichtet sind oder fallen ist doch völlig egal.

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Ich geh das mal Punkt für Punkt durch:

Zweifel, ob diese Hunde hier überhaupt leben sollten, da sie für völlig andere Temperaturen ausgelegt sind.

Also generell: Auch in Sibirien wird`s im Sommer schonmal sehr heiß. Ist also nicht so, als ob ein Husky automatisch tot umfällt sobald er mal 40°C ausgeliefert ist. ABER nur weil auch Huskies - wie alle anderen Hunde auch - auch mal mit höheren Temparaturen leben können, heißt das nicht, dass sie unter Hitze im Vergleich nicht mehr leiden würden als z.B. ein Windhund. Je kühler die Temperaturen, desto angenehmer für den Hund. In Deutschland kann man das ja relativ gut ausgleichen. In Bezug auf Deutschland lassen sich also sowohl vernünftige Contra- als auch Pro-Argumente finden. Anders sieht es aber aus, je weiter man nach Süden geht.

ohne Leine, völlig entspannt, der ausgeglichenste Husky, den ich je gesehen habe,

Auch hier mal ganz generell: Hunde. Sind. Individuen. Man kann es nicht oft genug betonen. Gibt es sehr halterorientierte, Huskies ohne großartigen Jagdtrieb? Jepp. Das macht aus einem Husky aber eben trotzdem keinen Bichon Frise. Ein Husky wurde für Leistungsarbeit gezüchtet und diese Anlagen verschwinden nicht einfach so.

Sie meinte, die ganzen Huskys, die nur Action wollen, werden einfach so erzogen.

Naja, also die Einstellung kann die Dame irgendwann mal teuer zu stehen kommen, wenn sie mal an einen Husky gerät, der von dieser Weisheit noch nichts gehört hat... An sich stimmt es tatsächlich zum Teil, dass Hunde an ein gewisses Leistungsniveau "gewöhnt" werden können. Wenn ich mit meinem Hund täglich 6 Stunden draußen bin, dann wird er das auch einfordern. Derselbe Hund könnte vielleicht auch mit 2 Stunden klar kommen ohne sich zu beschweren. Auch das ist ein individueller und rassebedingter Faktor. Meine Hündin ist z.B. täglich ca. 2 Stunden draußen - viel mehr geht bei ihr aber wegen ihres verkrüppelten Beins ohnehin nicht. Das hat ihr gerade als sie jünger war, aber nicht gereicht und das hat sie uns auch spüren lassen. Das müssen wir mit mentaler Beschäftigung ausgleichen. Und Fakt ist nunmal: Huskies brauchen im Duchschnitt mehr Bewegung. Das bedeutet nicht, dass Huskies nicht ebenso wie andere Hunde auch, Gemütlichkeit zu schätzen wissen oder nicht auch mal ein gemütlicherer Charakter dabei sein kann.

Was sich doch ganz allgemein über Hunde sagen lässt ist doch folgendes: Hunde sind Individuen. Sie werden aber auch von ihren Anlagen beeinflusst und geprägt. Die Bedürfnisse von Huskies sind dementsprechend hoch und wer einen Husky halten möchte, sollte sich auf solche Bedürfnisse einstellen. Wer wirkliches Interesse an einem Hund hat, der versucht seinem Hund nicht nur zu bieten was er braucht, sondern im Zweifelsfall immer mehr und sicher nicht weniger zu bieten als er braucht. Und nicht zuletzt deshalb mag es vielleicht auch mal so wirken, als würden die Leute die sich mit diesen Hunden auskennen "übertreiben". Diese Übertreibung hat nicht zuletzt das Ziel die Hunde vor inkompetenten, überforderten Haltern zu schützen. Man kann sich schließlich keinen Hund anschaffen in der Hoffnung, dass er die Ausnahme von der Regel ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Hunde können sich an vieles - genauer gesagt alles gewöhnen. Schau dich doch mal um: Ich sehe ständig haufenweise von Hunden die nicht einfach nur vollkommen falsch gehalten, sondern vor allem vollkommen inkompetent wie Spielzeug behandelt werden. Und trotzdem sind das die liebsten Hunde der Welt. Huskies gelten nicht zuletzt deshalb als "schwierige" Hunde, weil sie aufgrund ihrer "Charakterstärken" solches Fehlverhalten oft nicht einfach über sich ergehen lassen. Trotzdem gibt es ganz viele Huskies die still vegetieren. Denen es schlecht geht ohne dass ihre Besitzer sich darüber bewusst sind.

In der Realität sieht es aber meist so aus: (schau auf der Seite mal unter Vermittlung/ Junghunde/ Jessy nach)

http://www.tierheim-pforzheim.de/index1.html


LaraSophie 
Beitragsersteller
 01.08.2014, 15:13

Danke für die Antwort :) Es ist auf jeden Fall gut, damit diese Hunde nicht in falsche Hände geraten und da stimme ich zu, die meisten stecken ihr Leid weg und ein Husky ist da wohl anders. Schade, wie viele Menschen mit ihren Mitgeschöpfen umgehen. Wie die Axt im Walde. Vor kurzem habe ich erst wieder von einem gelesen, der bei einer Frau wohnt die in zwei Wochen einmal mit ihrem Husky spazieren geht und er sonst nur im Garten dahinsiecht :(

Heute ist es ja ziemlich warm, da kam mir die Frage ob man eigentlich aus Huskys scheren lassen kann/darf/sollte? Ich glaube ich habe noch keinen geschorenen gesehen.

Lustigerweise war ich vor ein paar Tagen auch auf genau dieser Tierheimseite, von allen Tierheimen in Deutschlad verlinkst du genau die, was für ein Zufall :D Allerdings war ich da, weil ich ehrenamtlich im Tierheim arbeite (allerdings mehr im Bereich Katzen) und immer mal die Internetpräsenzen von Tierheimen anschaue ;)

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niska  01.08.2014, 15:48
@LaraSophie

Ja, die falsche Behandlung ist eher die Regel als die Ausnahme. Aber wenn es bei einem Hund die Regel ist, dass er sehr viel Auslastung benötigt (wie dem Husky), dann ist es eben auch vergleichsweise schlimm, wenn ausgerechnet so ein Hund bei jemandem landet, der sich den Hund nur wegen des Aussehens angeschafft hat.

Meines Wissens nach sollte man Hunde mit Unterfell generell nicht scheren lassen. Die Haarsturktur kann sich beim Nachwachsen verändern, zudem haben Deckhaar und Unterwolle ja auch ihren Sinn. Das Deckhaar ist für den Sonnenschutz und den Schutz vor Nässe zuständig - die Unterwolle sorgt für den Hitzestau und davon haben Huskies bekanntermaßen massig. Dementsprechend müssen Huskies im Sommer gekämmt und nicht geschoren werden. Zumindest hab ich das so gelernt.

Mein Freund macht zuzeit ein Prakitkum in Pforzheim und weil sein Hund vor einiger Zeit gestorben ist geht er hin und wieder mit den Hunden im Heim spazieren (ein bisschen träumt er auch davon wieder einen zu adoptieren, aber das wird erstmal nichts). Die haben da sogar einen Gassigeherkurs, was ich ziemlich cool finde.

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Sagen wir es mal so: Ein Hund ist immer auch ein Individuum mit einem bestimmten Charakter. Es gibt Eigenschaften, die rassespezifisch sind. Die sind jedoch mal mehr oder weniger ausgeprägt. D.h. nur weil ein Husky ein Hund ist, der rassespezifisch für das ausdauernde Laufen ausgelegt ist, bedeutet das nicht, dass er dafür auch den Charakter besitzt und dies benötigen muss um ausgelastet sein. Mein Golden Retriever z.B. ist zwar eigentlich ein Apportierhund, macht dies jedoch nicht sonderlich gern.

Das Problem hierbei ist, dass es eben individuell vom Tier abhängig ist. Man hat keine Garantie, dass der Husky, den man sich gern anschaffen möchte, mit ruhigen Spaziergängen usw. glücklich wäre. Deswegen wird immer gesagt, dass man z.B. einen Husky sehr viel Bewegung bieten muss.

Teilweise kann man aber seinen Hund auch in bestimmte Richtungen erziehen. So kann sich ein Hund auch mal daran gewöhnen für einige Zeit allein zu sein oder nicht immer die volle Packung Action zu bekommen, die er gern hätte. Aber einen Hund, der immer von seinem Charakter her diese Action fordert, kann man nur bedingt so prägen. Ansonsten müsste man seinen kompletten Charakter umkrempeln und dass das ein großer Fehler ist, weiß eigentlich jeder. Demnach hängt dies auch an individuellen Eigenschaften des Tieres ab.

Es gibt hier zwei Seiten: Auf rassespezifische Eigenschaften sollte man achten, wenn man sich einen Hund anschaffen möchte und entscheiden, ob man diesen gerecht werden kann oder nicht, wenn diese tatsächlich zutreffen.

Wenn man dann einen Hund hat, sollte man den Hund als Persönlichkeit betrachten, die aufgrund des Charakters bestimmte Ansprüche stellt oder eben nicht. Und das kann eben auch von rassespezifischen Eigenschaften abweichen, können aber auch nicht (oder nur bedingt) vorhergesagt werden. Daran sollte man sich dann während der Erziehung und Haltung des Tieres orientieren.

Huskys werden nicht dazu erzogen, die wurden seit Jahrhunderten darauf gezüchtet. Wahrscheinlich ist der Hund durch die fehlende Bewegung im laufe der Zeit schon so eingerostet, dass er gar keine Lust mehr auf Aktion hat. Geht uns Meschen ja genau so.


LaraSophie 
Beitragsersteller
 01.08.2014, 11:17

Aber drehen unausgelastete Hunde nicht im Allgemeinen eher am Rad? Also der wirkte jetzt nicht irgendwie lethargisch oder ähnliches. schnüffelte hier und da, trabte munter vorweg oder auch mal hinterher, so wie jeder Hund. Genau, dass die darauf gezüchtet wurden, das wusste ich auch, daher war ich umso überrascht. ich kannte bis dato nur die Huskys an der Laufleine, deren Besitzer ohne Ende radfahren und so weiter. und dieser Hund läuft sogar immer ohne Leine! Wie du merkst, war das echt ziemlich irritierend für mich :)

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augsburgchris  01.08.2014, 11:28
@LaraSophie

Auch bei Hunden gibt es verschiedenen Charaktere.

Es gibt auch Menschen die können ohne Sport nicht leben und andere die sich gerade mal vom Bett aufs Sofa und zurück bewegen.

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Reiterfee  02.08.2014, 08:39
@LaraSophie

Ja, Du hast Recht. Der Husky meiner Bekannten drehte total am Rad, als er nicht genug ausgelastet war in dem er ihr die ganze Wohnung zerkleinert hat, sie war mit den Nerven am Ende. Wir hatten sie alle vorher gewarnt, sich einen Husky zu halten.

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Kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das so ist, wie die Besitzerin sagt.

Das Gleiche ist doch bei Kampfhunden so. Wenn man z.B. einen Rottweiler liebevoll aber konsequent erzieht, dann ist er genauso brav wie jeder andere auch. Es wird doch nicht jeder Hund aggresiv geboren. Das liegt einzig und allein an der Erziehung und ob der Hund evtl. Verhaltensstörungen hat.

So sehe ich das auch mit den Huskys. Die haben sicherlich etwas mehr Temperament im Blut, aber wenn man es so macht wie diese Besitzerin, werden die ja augenscheinlich auch nicht zu reinen Renn-Maschinen ;-)


YokaiTanuki  01.08.2014, 11:46

Das Problem an sogenannten "Kampfhunden" (ich hasse den Begriff) ist, dass sie in der Regel alles für ihren Besitzer tun würden. Also auch verteidigen. Wird der Hund nicht richtig sozialisiert, kann es passieren, dass er manche Dinge als Bedrohung ansieht, die eigentlich keine ist, und seinen Besitzer davor schützen will. Aber dies ist dann eher Unsicherheit als Aggression. Die wenigsten Hunde sind tatsächlich aggressiv. Oft liegen die Gründe an ganz anderen Stellen.

Und dann gibt es Menschen, die sich so ein Tier wegen des Rufs zulegen. Um gefährlich zu wirken. Und dann werden die Hunde eventuell noch scharf gemacht und aus Späßen wie "Fass!" wird plötzlich ernst.

Aber beides ist nie Fehler des Hundes, sondern der des Besitzers. Da hast du vollkommen recht. Schließlich wird kein Hund aggressiv geboren, sondern sie werden zur Aggression erzogen.

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M0naMaus  01.08.2014, 12:00
@YokaiTanuki

Dicker DH!!!

Bin absolut deiner Meinung. Ich kann auch einen rotzbraven Hund so "scharf" machen, dass er alles und jeden angreift der in seine Nähe kommt. Das hat absolut nichts mit der Rasse zu tun.

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YokaiTanuki  01.08.2014, 12:18
@M0naMaus

Ja, wie ich in meiner Antwort geschrieben habe: Es gibt einmal die rassespezifischen Eigenschaften und den Charakter des Individuums. Und bei manchen Rassen kommen leider noch die Vorurteile hinzu, die bei vielen Leuten einfach bekannter sind.

Rein statistisch gesehen, kommen auch mehr Angriffe von normalen Hunderassen, als von solchen die als "gefährlich" eingestuft werden. Zum einen liegt es natürlich daran, dass einfach weniger solcher Rassen gehalten werden. Aber ich denke es kommt auch hinzu, dass "normale" Rassen oft unterschätzt werden (z.B. Golden Retriever), da sie ja rassespezifisch liebenswert usw. sein sollen. Aber ist das Tier nicht richtig sozialisiert und erzogen, bedeuten die Eigenschaften, die die Rasse haben sollte, nicht mehr viel.

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LaraSophie 
Beitragsersteller
 01.08.2014, 11:21

Genau an die Kampfhunde dachte ich auch :) Ih glaube nämlich auch nicht an das Märchen des "Bösen Hundes". Das meinte sie auch, konsequenz ist immens wichtig und dann sagt sie ihm mal die Meinung und dann ist das auch geklärt. Klasse ist übrigens, dass sie mit ihm Spanisch redet, weil sie früher niemanden hatte zum Spanisch reden :D das hört sich immer toll an :D

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