Hundezucht: Ist der Großvater als Deckrüde Linienzucht oder inakzeptable Inzucht?
Dieser prämierte Deckrüde ist weltweit als Deckrüde (FCI/VDH) aktiv und entstammt einer Halbgeschwisterverpaarung im FCI-Verband !!!
https://en.wikipedia.org/wiki/Afterglow_Maverick_Sabre
Bevor die Frage wieder gelöscht wird, bitte ich um qualifizierte Prüfung und erkennen, dass die Frage einen ernsthaften Hintergrund hat.
Für schlechte unqualifizierte Antworten kann ich nichts bzw. die sollten gelöscht werden !!
3 Antworten
Genau aus solchen eigenartigen Zuchtregeln und auch Rassestandards haben wir uns einen Verband außerhalb des VdH zum Züchten unserer amerikanischen Collies gesucht.
Ich finde auch, dass DER VDH nicht mehr das Gütesiegel ist, wenn er es überhaupt mal war. Bin auch nach 14 Jahren aus dem VDH raus.
Die Zuchtstandards und Richtlinien im VDH sind natürlich richtig, nur hält sich kaum noch einer daran oder es wird getrickst oder betrogen.
Ich kenne mehr VDH-Züchter (oder habe von Welpenkäufern Berichte gehört), die ich nicht empfehle, als empfehlenswerte.
Und das refelxartige Bewerten von Nicht-VDH-Züchter als Schwarzzüchter, Hundevermehrer u.v.m. hat mich schon immer gestört.
Hallo,
verboten als Inzucht ist das nicht im Verband, also im VDH - da käme nur Mutter-Sohn oder Vater-Tochter-oder Bruder-Schwester-Verpaarungen infrage.
Aber da die Elterntiere schon den gleichen Rüden als Vater haben, wäre das eine extrem enge Linienzucht.
Meist geht so etwas gruselig schief, denn leider vererben und potentieren sich nicht die positiven Merkmale, sondern eigentlich immer eher die Fehler. Das mag "Murphys Gesetz" sein ...
Danke für die Antwort.
Und dass das bei diesem Deckrüden bzw. einer Hündin unserer Bekannten schief gegangen ist, habe ich selbst miterlebt. (5 tote Welpen im Bauch, Kaiserschnitt und Hündin hat knapp überlebt).
Dass so etwas im FCI-Verband genehmigt wird, hat mich sehr geschockt und unsere Zuchtwartin (VDH) fand daran nichts ungewöhnliches. Ich finde das einfach nur übel und verwerflich.
Trotzdem ist Großvater auf einer Seite weiter weg. Ist das noch ok?
Das Problem der "knüppelharten Selektion" besteht, wenn der Welpe mit 9 oder 10 Wochen vermittelt wurde und sich dann negative (gesundheitliche) Merkmale bemerkbar machen.
Die Methode müsste schon im eigenen Zuchtbetrieb ablaufen, ohne dass Welpen oder Fohlen weitervermittelt werden.
Im Fall des prämierten Deckrüden, der Decktourneen weltweit veranstaltet und im Falle meiner Bekannten enorme Kosten verursacht hat und neben den toten Welpen noch fast das Leben der Mutter gekostet hat, ist das doch richtig krass.
Das einzige, was der Züchter der Hündinnenbesitzerin gesagt hat, ist, dass die Nachkommen nicht zur weiteren Zucht eingesetzt werden sollen. Ansonsten wäre eine Halbgeschwisterverpaarung eine übliche Linienzucht!
Keine Ahnung. Da musst du den Zuchtverband fragen.
Wenn der Zuchtverband (FCI/VDH) die Halbgeschwisterverpaarung genehmigt hat, wäre Großvater kein Problem.
Ich habe nicht vor derart zu züchten!
potentieren sich nicht die positiven Merkmale, sondern eigentlich immer eher die Fehler.
Nein. Es vererben sich positive und negative Eigenschaften gleichermaßen. Inzucht selbst ist nicht schädlich. Sie bedarf nur eines konsequenten (und harten) Züchters, der negative Nachkommen "aussortiert."
Das arabische Pferd ist z.B. eine Inzuchtrasse. Du wirst kaum Pferde finden, die nicht irgendwie Vetter und Cousine sind. Bei meiner Stute kommen in den ersten fünf Generationen immer wieder dieselben Namen vor. Hadban Enzahi, Gazal, Morafic etc.. alles Halbbrüder.
Die Beduinen haben nicht Bruder mit Schwester oder Vater mit Tochter, Mutter mit Sohn verpaart, aber sehr wohl Vettern mit Cousinen. Es blieb ihnen auch nichts anderes übrig, sie konnten ja schlecht durch Saudi Arabien ziehen zu einem nicht verwandten Hengst. Sie mussten dann auch nicht selektieren und schlechte Fohlen "aussortieren." Das tat die Wüste alleine. Wer der karawane nicht folgen konnte, blieb zurück. Der Araber ist auf die Art eine inzuchtresistente Rasse. Immer noch.
Trumler hat z.B. als Körung gefordert, dass die erste Paarung eines Deckrüden in spe mit der eigenen Schwester erfolgen solle. Dann könne man nämlich verborgene Krankheiten leicht erkennen. Dazu gehört freilich auch die knüppelharte Selektion der schwachen Welpen (Fohlen).