Hund will in LKW springen und hat mich gebissen?

4 Antworten

Bei einem Tierheimhund weiß man nicht welche Erfahrungen der Hund gemacht hat. Manche Hunde reagieren mit Stress auf laute Fahrzeuge wie z.B. LKWs. Es kann sein, dass er den LKW fernhalten wollte und der Meinung war, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Der Biss war rückgerichtete Aggression weil er bei dem LKW nichts ausrichten konnte.

Such dir bitte Hilfe bei einem positiv arbeitenden Trainer. Und fang bitte nicht an dem Hund Schmerzen zuzufügen. Halte ihn an Straßen an der kurzen Leine und lass die Hände in diesen Situationen von dem Hund.


Cara2010 
Beitragsersteller
 25.08.2023, 18:32

Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass mein Hund fast taub ist. Danke für Deine Antwort.

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Offenbar hat der Hund noch nicht mitbekommen, wer von Euch beiden das Leittier ist.

Wie hast Du reagiert, als er Dich gebissen hat? Mit einem kräftigen Tritt oder einem Leckerli? Hunde stammen von den Wölfen ab. Was denkst Du, wie ein Leit-Wolf reagiert, wenn ihn ein altes Tier von der Seite beißt? Hier ist durchaus an der Zeit, dass das Tier Schmerz fühlt.

13 Jahre oder nicht, besuche mit ihm vielleicht einen Abrichtkurs. Was Du dort lernst, behälst Du auch dann, wenn der Hund nicht mehr ist.

und:

Bitte lasse den Biss ständig überwachen. Ich habe schon eine winzige Wunde von einem Kleinhund gesehen, die total verkeimt war und dem Verletzten Monate an Beschwerden verursachte.


Cara2010 
Beitragsersteller
 25.08.2023, 18:39

Ich habe den Hund ca.3 Wochen. Wie soll der Hund Vertrauen zu mir aufbauen, wenn ich ihn Schmerzen zufüge? Und selbstverständlich hat er in diesem Moment kein Leckerlie bekommen. Ich vermute das der Hund Stress/Angst hat bei LKW‘s. Ich kann mir nicht vorstellen, das es eine gute Methode ist, einem Hund in einer Stresssituation/Überforderung Schmerzen zuzufügen.

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Mauritan  25.08.2023, 20:09
@Cara2010

Wenn der Hund erfetzt unter dem LKW liegt, - erscheint mir die Psychologie vom Zeitbedarf her nicht das Mittel der Wahl.

Es geht nicht um "verstehen", sondern um "Reflex". Der Reflex darf durchaus sein: Biss - Tritt und zwar ein fester. Sonst beißt er in den Fuß auch noch. Ob der Hund das versteht, ist nicht relevant. Hier hat er zu funktionieren in dem Sinne: Das Leittier beißen ist für ihn selbst schmerzhaft.

Doch zurück zu einer "sanften" Lösung. Es geht ja auch darum, dass Ihr beide nie wieder in so eine Situation kommt. Und die Situation hast - sorry - Du gebaut.

So kannst Du sie vermeiden.

1)

uU Maulkorb fürs erste, er wird es hassen und Dich hassen. Maulkorb ist etwas, das ich gerne vermied. Weil es einen Hund seelisch quält. Man nimmt ihm die Wehrkraft. Wie einem Mensch die Augen verbinden. Wie würdest Du Dich fühlen, mit verbunden Augen spazieren zu gehen?

2)

Ich ging zuweilen mit einem Jagdhund spazieren, und zwar einem, der nicht mehr auf die Jagd geführt wurde und dabei langsam spinnert wurde, weil er seinen Instinkt nicht ausleben konnte. Lief da ein Hase, dann lief bei Hundi ein Reflex ab. Er hörte nicht mehr (etwa meinen Ruf) und rannte, rannte. Der Hase wurde gejagt. Und auch hier: Hundi ist schnell tot. Denn wenn ein Jäger einen Wild-hetzenden Hund sieht, erschießt er ihn.

Meine Methode war simpel, bitte hole Dir ein Stück Schnur und probiere es:

Die Schlaufe der Leine lege übers Handgelenk. Dann fädelst Du mit Daumen und kleinem Finger ein. Die Leine reißt er Dir so nicht weg, sondern sie ist fix in Deine Hand geflochten. Das Handgelenk wieder ist vom Arm gestützt, der Haltehebel ist gut. Wichtig ist auch, dass Du selbst gut stehst und Dich Hundi nicht umreißt. Also gute Schuhe. Die Position der Leinenschnur ist genau über seinen Rücken. Rast er also los, - ja, Würgehalsband muss sein -, so bekommt er keine Luft mehr. "Mein" Hundi spürte nichts und niemand mehr. Er stieg also in der Leine hoch, wie ein durchgehendes Pferd, das steigt. Nur irgendwann bleibt ihm dann der Sauerstoff weg und ich konnte ihn halten.

Nö, ist nicht nett. Doch die Alternative ist: Hund tot. Besser Hund schnappt nach Luft und wir gehen danach friedlich weiter. Und auch: Hase lebt.

Der süße Hund tötete sofort. Seine Jagdhundgene waren eben so. Jungvögel konnte ich einmal retten, deren Nest er aushob. Hoffe, die Mutter nahm sie danach noch an. Doch nicht jede Katze überlebte. Allerdings niemals in meiner Verantwortung.

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ZiegemitBock  26.08.2023, 11:57
@Mauritan

Mit richtigem Maulkorbtraining hasst der Hund den Maulkorb nicht. Er verbindet den Maulkorb mit dem Spaziergang und mit Belohnungen.

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Mauritan  28.08.2023, 12:02
@ZiegemitBock

Das ist dann eine Frage des Preises der Freiheit. Wenn es gar nicht anders geht aufgrund vieler Umstände, muss man das wohl so tun.

Meinem Hund konnte ich die Freiheit lassen, Gras zu fressen, die Nase reinzustecken, wo er Freude daran hatte und andere Hunde zu beschnuppern, ohne sie mit dem Maulkorb zu berühren.

Meine Katze musste ich hingegen einsperren. In meiner Gegend liegen alle Freigänger-Katzen früher oder später unter einem Auto. Die Kleine saß im vergitterten Fenster und ließ sich die Nachtluft um die Nase wehen und spürte, dass da draußen noch viel wäre....

"müssen" - es ist immer eine Frage, was man muss, wenn man dafür den Preis bezahlt.

1
ZiegemitBock  28.08.2023, 12:23
@Mauritan

Ich bin auch kein Freund des Maulkorbtragens, hatte auch noch nie selbst einen, bei dem es notwendig war, aber bei manchen Hunden geht es - zumindest zeitweise - nicht anders.

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ZiegemitBock  25.08.2023, 17:58
Hier ist durchaus an der Zeit, dass das Tier Schmerz fühlt.

Bei einem traumatisierten Tierheimhund, den man erst kurze Zeit hat, bewirkt das genau das Gegenteil. Und den Leitwolf/Alpha - Gedanken hat man in der modernen Hundeerziehung schon lange beerdigt. Einen verunsicherten Hund weiter zu verunsichern, bringt nichts außer weiteren Ärger.

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Mauritan  25.08.2023, 18:02
@ZiegemitBock

Wenn das eigene Blut fließt, ist es vorbei mit Verständnis. Nicht nur Du hast Schmerzen, auch der Hund wird nicht mehr so richtig froh sein, wenn er unter dem LKW liegt.

Der Hund bekommt seine Sicherheit und die lautet: Das Leittier ist der andere.

Hier ist keine Zeit für Getue. Es geht darum, dass der Hund überlebt und der Herr unverletzt bleibt. Und es geht auch um eine klare Ansage und die bitte binnen Sekundenbruchteilen.

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Hast Du die Möglichkeit, Dich einfach längere Zeit auf eine Bank in Nähe der Straße zu setzen und Dein Hund dort anzubinden und etwas an den Verkehr zu gewöhnen? Wenn er dann bei großen LKW und Bussen ruhig bleibt, kräftig loben, belohnen… wenn möglich, anfangs mit etwas mehr Abstand.


Jilly1105  27.08.2023, 20:17

Ich weiß nicht, wieviel Beagle drin ist in Deinem Hund, aber Beagle sind Meutehunde und die klassischen Rudel-Hierarchien jucken ihn nicht… von wegen Leittier und so, sie orientieren sich wenig am Besitzer, erst recht nach so kurzer Zeit!was der andere User geschrieben hat. Zum Glück sind die kleinen Schätze total verfressen…

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Cara2010 
Beitragsersteller
 27.08.2023, 11:11

Die Möglichkeit würde sich sicher finden, super Idee, danke.

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hi

ich bin eher der meinung das der vorbesitzer lkw fahrer war und der hund nur zum vorherigen herchen zurück will....und du verhinderst das,,,da wäre biss natürlich....wenn es so ist, hilft nur anderer gassi-weg


Cara2010 
Beitragsersteller
 25.08.2023, 20:51

🙈🙈🙈🙈🙈das ist nett gemeint, aber ich muss diese verdammte Straße überqueren 😂.Es gibt keinen anderen Weg.

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