Hund pinkelt in wohnung, mit windel aber nicht?

3 Antworten

Der Hund pinkelt nicht weil er muss - sondern er markiert. Das ist ein ganz anderes Problem als normale Stubenreinheit.

Er läuft quasi durch Haus und sagt damit "alles meins" :-)

Wie ist er denn sonst so im Umgang mit Euch ?


Gizzl 
Beitragsersteller
 22.08.2021, 01:03

Sonst ist er ganz fein, hört auf uns, macht brav sitz wenn man es ihm sagt, auch beim gassi gehen gehen wir menschen zu erst aus der tür, dann er hinterher wenn wir es ihm „erlauben“, auf die couch geht er nicht, ins schlafzimmer auch nur mit erlaubnis… klar, jedes familienmitglied hat verschiedene arten mit ihm umzugehen, z.b. bei dem einen muss er vor dem essen erst sitz machen und darf erst beim codewort essen, beim anderen muss er das nicht machen usw.

Sagen wir mal so, bei jedem hat er andere grenzen, aber im großen und ganzen hört er immer ganz brav auf uns :(

Nur das nicht bellen an der Haustür wenn es klingelt und jemand im Treppenhaus ist klappt noch nicht ganz und auf sein Platz zu gehen und dort zu bleiben auch nicht..

aber das markieren wie du es beschreibst macht sinn und erklärt vieles.. aber wie ändern wir es? Er hört ja super auf uns und weiß wo unsere und somit auch seine Grenzen sind…

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William1307  22.08.2021, 01:18
@Gizzl

Nun - da haben wir ja schon ein "Problem". Der Hund darf bei jedem Familienmitglied etwas anderes. Das ist nicht gut. Damit kann ein Hund nicht gut umgehen. Ein Hund braucht klare Regeln. Entweder es ist etwas verboten - oder es ist erlaubt - IMMER.

Wann hat er denn angefangen mit dem pinkeln in der Wohnung ? Gleich nachdem ihr ihn bekommen habt ? Und wie habt ihr darauf reagiert ? Es spielt überhaupt keine Rolle was der Hund beim Vorbesitzer durfte und was nicht. Wenn ein Hund in eine neue Umgebung kommt müssen die Regeln neu festgelegt werden. Und eine dieser Regeln lautet: In der Wohnung wird nicht markiert.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Chihuahua gekauft. Ein Rüde der beim Vorbesitzer auch ständig Windeln getragen hat weil er überall markiert hat. Bei mir hat er es direkt am 2. Tag auch versucht. Aber da ist er bei mir an den Falschen geraten.... Da gab es direkt eine "klare Ansage" dass er das unterlassen soll. Ich wusste dass er nicht pinkeln muss - wir waren gerade draussen gewesen und als wir nachhause kamen hat er gemeint er müsste am Sofa das Beinchen heben. Ich bin da nicht so "weichgespült" - da wurde ich richtig sauer.

Ein paar Tage später hat er es nochmal versucht - und bekam von mir direkt die Quittung in Form von einem massiven "Lass das ja bleiben" Ich akzeptiere sowas nicht. Ein Hund pinkelt bei mir nicht in geschlossenen Räumen ohne Not.

Und diese Haltung habe ich wohl auch ausgestrahlt. Seitdem hat er das nie wieder gemacht.

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin gegen jede Gewalt in der Hundeerziehung. Aber ich bin für Konsequenz. Wenn ich etwas nicht dulde mache ich das unmissverständlich klar. Lieber einmal eine klare Ansage als ständiges "Gesäusel". Das muss man auch mal aushalten können und der Hund muss merken dass man richtig sauer ist und dieses Verhalten unerwünscht ist. Wichtig ist dabei das Timing damit der Hund das auch verstehen kann.

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Oh man… Das ist ja eine doofe Situation.

Als meine Hündin noch klein war haben wir Pipi matten für den anfang genommen, dazu ein Spray was sie irgendwie dazu gebracht hat darauf zu machen. Außerdem haben wir einen kleinen Bereich gemacht wo sie sich frei bewegen konnte ohne jegliche hilfsmittel (wir haben weisse teppiche und da war das nicht so toll).

Immer wenn sie darauf gemacht hat, hat sie ein riesen lob gekriegt, wir haben es aber gleichzeitig draußen geübt.

Und wenn sie daneben machen wollte wurde sie geschnappt und entweder nach draußen oder auf die matte gesetzt, bitte nicht schimpfen :)

irgendwann hat sie’s begriffen und es lag noch eine ganze Weile die matte bei uns an einem bestimmten platz zur sicherheit.

Viel Glück 🍀

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gizzl 
Beitragsersteller
 22.08.2021, 01:09

Pipimatten hatten wir auch schon, die vorbesitzer auch, bei denen durfte er dann dort auch jederzeit hinmachen, also das war halt der ort wo es ihm erlaubt war sich jederzeit zu lösen, weil sie halt nur 1 mal am Tag mit ihm Gassi gegangen sind. (Er hat aber auch an anderen Orten in die Wohnung uriniert und gekotet) Auf Dauer hat das bei uns nichts gebracht, da er die matten wahrscheinlich damit verbunden hat, dass in die Wohnung zu machen okay ist, so wie es davor war…

Wir erwischen ihn halt leider auch nie wenn er in die Wohnung macht, somit können wir ihn dann auch nicht direkt nach draußen bringen um ihn zu signalisieren, dass er sich dort lösen soll ☹️

Ich denke mal ihm einen bereich fürs erste einzuschränken wäre eine option, denn bei uns darf er in jeden Raum jederzeit gehen, somit können wir es auch besser überwachen ob er pipi machen gehen will und ob er Anzeichen gibt, dass er sich lösen muss, vielen Dank für deine antwort ☺️

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Maria1199  22.08.2021, 09:18
@Gizzl

nichts zu danken, viel Glück noch denn das ist echt ein bisschen anstrengend 😉

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Die Matten kann man nutzen, wie schon von Maria 1199 beschrieben in genau solch einem Fall wie bei Euch.

Auch markiert der Hund nicht und da eine „klare Ansage“ wie von William 1307 zu machen löst vielleicht das Problem wenn man nen Taschenhund hat (den man im übrigen damit komplett einschüchtert), kann aber bei größeren Hunden auch je nach Typus zu einem Biss führen.

Somit sollte das nicht das Mittel der Wahl sein, da Hunde und auch Rüden keine Nestbeschmutzer sind.

Um nun das Urinieren in der Wohnung zu verhindern würde ich ne Hausleine nutzen und so wie bei einem Welpen maximal alle 2 Std. mit ihm raus gehen.

Die Hausleine ist natürlich sehr anstrengend aber wäre eine Möglichkeit.

Die Mattensache die andere. Diese wird als Lösungsort genutzt und dann mit nach draußen genommen, damit er lernt, das draußen pinseln erwünscht ist.

Zu Anfang so blöd es auch aussieht die Matte ruhig hinlegen und ihn darauf machen lassen, dann die Matte in einem gewissen Abstand zum Hund (anfangs natürlich recht nah, mit der Zeit den Abstand schrittweise vergrößern) hinlegen, so schleicht man die Matte aus.

In der Wohnung würde ich diese erst dort hinlegen, wo er tendenziell am meisten hinmacht, dann immer in kleinen Schritten Richtung Wohnungstür auslegen, bis ihr an dieser angekommen seid, insofern ihr die Mattensache und nicht die Hausleine benutzen wollt.

Es wäre auch eine Kombination aus Hausleine und Matte möglich, bei diesem Vorgehen würde ich max. alle 30 Min. zur Matte gehen, ihn dort loben und ne riesige Party feiern, die Leine für 5 - 10 Min. abmachen aber den Hund im Auge behalten, sollte er versuchen zu urinieren, sofort schnappen und ihn zur Matte bringen, die Zeit der Leinenfreiheit erst verlängern, sobald der Hund nicht mehr irgendwohin macht, sondern gezielt zur Matte geht, bis ihr bei 30 Min. angekommen seid.

Dann würde ich die Zeit verlängern, von 30 auf 40 Min. usw.

In dieser Zeit würde ich die Matte nur in der Wohnung nutzen, erst wenn ihr bei der normalen Gassizeit angekommen seid, also was den Abstand anbelangt würde ich die Matte nach draußen verlagern und wie oben beim Mattentraining weiter vorgehen.

Man sollte hier bedenken, dass das Verhalten ähnlich dem eines Kleinkindes ist. Dieses kennt auch erst nur die Windel und es muss sich daran gewöhnen auf den Pott zu gehen. Beim Hund hat sich bedingt der Vorerfahrung das Verhalten so festgesetzt, das er es jetzt erst einmal schwer hat, es aber sicher ganz sicher sogar nicht macht um zu sagen „alles meins“!!!

Zumal es mittlerweile wirklich auch beim letzten angekommen sein sollte, das Hunde eben keine Nestbeschmutzer sind, und „eine klare Ansage) zu derben Vertrauensbrüchen und schlimmstenfalls zu Beißvorfällen führen kann.

Was allerdings auch noch wichtig wäre zu beachten, falls möglich… dieses Training sollte am besten von einer Person ausgeführt werden, maximal von 2en, aber da sollte es zeitlich gesehen einen klaren Ablauf geben und auch der Umgang mit dem Hund sollte abgestimmt werden, es schafft keine Sicherheit für den Hund wenn jeder andere Regeln aufstellt und kann diesbezüglich auch zu Urinieren in der Wohnung führen, da das für den Hund stressig ist, auch wenn ihr ersteinmal meint keinen Stress wahrzunehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung