Hohlwand-/Gerätedose bei Steckdose weglassen?


25.01.2020, 09:02

Zur Verdeutlichung meiner Frage hier nochmal ein Foto. Durch Weglassen der Hohlwanddose könnte ich ca. 20 mm an Tiefe einsparen:

11 Antworten

Ob die Beschichtung der Siebdruckeplatte geeignet für dein Vorhaben geeignet ist, wird dir niemand ehrlich beantworten können.

Vermutungen bekommst du hier mehr als genug. Aus der Sicht eines Versicherers wäre es grob fahrlässig es ohne Dose aufzubauen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, soll dass alles möglichst flach sein?

Schaue dir doch mal von Berker das System Integro an. Die Steckdosen sind vollwertig für 16A geeignet und deutlich flacher als herkömmliche Steckdosen. Für dieses Sytem gibt es eigene Hohlwanddosen mit eingebauter Zugentlastung.

https://hager.de/schalterprogramme-und-gebaeudesteuerung/schalterprogramme/berker-integro-flow-einsaetze/9307.htm

Integro wurde für den Einsatz in Möbel und Campingfahrzeuge entwickelt.


Molybdenum 
Beitragsersteller
 25.01.2020, 15:13

Danke für den Tipp. Die Steckdosen von Berker kommen aber vor allem aus folgenden Gründen nicht infrage: Beschaffungszeit und Optik. Außerdem bekomme ich sie wohl insgesamt nicht so günstig wie meine aktuelle Wahl.

Ich werde nun 35 mm tiefe Hohlwanddosen benutzen.

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Mit einer entsprechenden Zugentlasteung handelt es sich um ein geschlossenes Gerät. Von daher spricht m.E. nichts gegen den Wegfall der Hohlraumdosen. Für die Zugentlastung eignen sich z.B. metrische Kabelverschraubungen
(alt: PG-Verschraubungen).

Die Leiterverlegung sollte so geschehen, dass es bei Bewegung des Gehäuses zu keiner Beschädigung der Isolationen kommen kann. Für die interne Verdrahtung empfehle ich Leitungsmaterial mit der Typenbezeichnung H07V-K 1,5 mm² sowie die Verwendung von Kabelbindern mit Befestigungsöse zum Anschrauben ans Gehäuseinnere. Das ist dann platzsparend und "rappelfest".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Molybdenum 
Beitragsersteller
 25.01.2020, 08:38

Der Berührungsschutz ist auf jeden Fall gegeben. Mir geht es allerdings auch um den Brandschutz. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie sich die Beschichtung des Holzes bei Hitzeentwicklung verhält. Die Frage ist also auch, ob die Hohlwanddosen als zusätzlicher Schutz eingebaut werden sollten, oder ob das übertrieben ist.

Als Zuleitung verwende ich H05VV-F 3G1,5 und zum Durchschleifen hätte ich NYM-J verwendet. Da bewegt sich auch nichts. Was spricht für H07V-K?

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DasSchicksal131  25.01.2020, 23:43
@Molybdenum

Darf ich nochmal erfragen was du wo durchschleifen möchtest? Sprichst du vom Durchschleifen des Außenleiters, Neutralleiters und des Schutzleiters innerhalb des Gehäuses? In dem Fall würde ich logischerweise aus Platzgründen auf Einzeladern des Typs H05V-K 1,5 (alternativ H05V-U 1,5) zurückgreifen. H07 ist nicht notwendig sofern du nur normale 230VAC verwendest.

Ich habe einzig Bedenken bezüglich der Feuerbeständigkeit des Holzes, da mir darüber die Fachkompetenz fehlt.

H05VV-F als Zuleitung scheint OK zu sein, ich würde allenfalls H05RN-F nehmen, aber auch da mangelt es mir an Erfahrung in meinem Beruf (erst kürzlich aus der Ausbildung raus).

Alles ohne Gewähr, ich übernehme auch keine Haftung im Fehlerfall und ich bitte dich inständig jemanden mit Sachverstand vor Ort nochmal dein Vorhaben bewerten zu lassen und dir ggf Tipps zu geben, da man sich vor Ort immer ein besseres Bild machen kann. Sonst, viel Glück.

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Molybdenum 
Beitragsersteller
 26.01.2020, 08:35
@DasSchicksal131

Genau, mit Durchschleifen meine ich die Parallelschaltung der drei Steckdosen innerhalb des Gehäuses. Das würde ich, wie in der Gebäudeinstallation, mit den Adern einer NYM-J Leitung machen. Welchen Grund gäbe es, feindrähtige Adern (H05V-K) zu verwenden?

Ich verwende jetzt schwer entflammbare Hohlwanddosen.

H05RN-F als Zuleitung ist in meinem Fall nicht nötig, da es keine nennenswerte mechanische Belastung gibt. Die Mehrfachsteckdose wird so gut wie nicht bewegt.

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DasSchicksal131  26.01.2020, 12:59
@Molybdenum

Ich ging jetzt davon aus, dass du für das Durchschleifen mit NYM-J Leitung auf der kurzen Strecke den Mantel der NYM-J Leitung, der die Adern umschließt, bestehen lassen möchtest. Wenn du natürlich den Mantel entfernst und nur die Einzeladern der NYM-Leitung benutzt ist das ja das Gleiche als würdest du 3 Einzeladern verwenden, von daher geht das natürlich auch. Der Mantel an sich würde natürlich einzig mehr Platz in Anspruch nehmen.

Grundsätzlich spricht nichts gegen massive Einzeladern, wenn alles in deiner Dose unbeweglich ist, normalerweise wird in ortsveränderlichen Geräten halt nur flexible Aderleitung verwendet.

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Wenn das Gehäuse Ortsveränderlich sein soll wirst du ohnehin Flexible Leitung verwenden müssen. Die Zuleitung wird dann vermutlich mit einen Schutzkontaktstecker ausgeführt (Gehe ich mal zumindest sehr stark von aus).

Die meisten Steckdosen haben mittlerweile kaum noch Schraubkontakte sondern sind mit Kontakte zum Stecken ausgeführt, da kriegst du kaum eine flexible Leitung rein. Abhilfe können z.b. Berker Steckdosen schaffen. Siehe Bild:

Bild zum Beitrag

Diese Steckdosen sind extra für einen solchen Zweck gebaut worden. Die EInbaudose klemmt sich dabei direkt an die Steckdose und die Steckdose wird an das Holz an den 4 Löchern angeschraubt. das Loch muss dabei am besten mit einen 46mm Kreisbohrer gebohrt werden. geeignet ist das auf jeden Fall

Als Kabel kannst du eine Gummischlauchleitung H05RN-F 3X1,5mm^2 verwenden diese Leitung ist für Nennspannung von 300-500V ausgelegt bei 230V treten Spitzenspannungen bis c.a 325V auf (230V*Wurzel von 2) wenn du dich dazu entschließt die Steckdosen über verschiedene Phasen zu betreiben z.b. über CEE ist H05 nicht mehr zulässig, denn bei 400V (Phase gegen Phase) treten Spitzenspannungen U^ bis 565V auf, da reicht H05 nicht und du musst H07 verwenden. (Wüsste aber nicht warum du den über CEE betreiben willst aber es gibt ja immer die seltsamsten Sachen und möglich währe es)

Trotz aller Korrektheit wird das Gerät trotzdem nicht Zulässig sein schon alleine deshalb, weil an dem Gerät keine Geräte Prüfung im Sinne der DGUV durchgeführt wurde. Du Verwendest das Gerät dann eben auf eigene Gefahr bei Unfällen mit dem Gerät Zahlt dann keine Versicherung mehr.

 - (Technik, Technologie, Elektronik)

Molybdenum 
Beitragsersteller
 25.01.2020, 15:09

Danke für den Tipp. Die Steckdosen von Berker kommen aber vor allem aus folgenden Gründen nicht infrage: Beschaffungszeit und Optik. Außerdem bekomme ich sie wohl insgesamt nicht so günstig wie meine aktuelle Wahl.

Als Zuleitung verwende ich eine einfache H05VV-F 3G1,5 mit Schuko-Stecker.

Wer sagt denn, dass keine Geräteprüfung nach DIN VDE 0701-0702 durchgeführt wird?

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Elektro353  26.01.2020, 11:21
@Molybdenum

Ja wenn du die Messung machen kannst ist das ja in Ordnung. Ja das stimmt mit den Steckdosen. Dann musst du mal schauen mit welchen Steckdosen du das machen kannst sodass du Flexible Adern verwenden kannst.

Ob das so ohne Dosen gemacht werden darf kann ich dir jetzt leider auch nicht verraten. Ich meine, dass es da vor allem um die Isolation geht und ob das Holz dann dafür geeignet ist, ist dann auch so eine Frage.

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Molybdenum 
Beitragsersteller
 27.01.2020, 16:37
@Elektro353

Ich habe Jung A 1520 WW verwendet. Diese sind laut Beschreibung "mit Federklemmen für starre und unbehandelte flexible Leiter bis 2,5 mm²" ausgestattet. Allerdings war es schon mit 1,5 mm² sehr mühselig. Ich frage mich, wie sie sich das vorgestellt haben :D

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Hallo,

Brandschutztechnisch und wegen der Schutzart muss man immer eine Dose nehmen, da du es in Holz (egal welche beschichtung) Montieren willst wäre es in der art Möbelmontage..

Es gibt aber extra-flache Hohlwanddosen (35mm von Spelsberg) und sogar für Möbel-einbau geeignete Steckdosen wie der User Elektro353 schon beschrieben hatte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

guenterhalt  25.01.2020, 12:10

Meinst du wirklich, dass so eine Dose brandhemmend ist?

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Molybdenum 
Beitragsersteller
 25.01.2020, 12:33
@guenterhalt

Die Hohlwanddosen sind schwer entflammbar und selbstverlöschend.

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guenterhalt  25.01.2020, 13:19
@iEdik

In der Frage ging es doch nicht mal um eine Wand, vielleicht auch noch aus Holz (Ständerbaum), es ging um eine Mehrfach-Selbstbau-Dose.

Warum soll die besser werden als eine handelsübliche Mehrfachsteckdose? Wo sind die Gehäuse brandhemmen?

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iEdik  25.01.2020, 13:26
@guenterhalt

ja eben weil der fragesteller eine selbst-bau-dose aus holz (harz-beschichtet) bauen will, muss man da hohlwanddosen für steckdosen/Schalter nutzen..

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Molybdenum 
Beitragsersteller
 25.01.2020, 15:15

Danke, ich werde die 35 mm Hohlwanddosen nehmen. Diese habe ich nun doch noch kurzfristig bekommen, nachdem ich vorher im Laden nur die Standarddosen gefunden habe.

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Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass das "Gehäuse" der UP-Steckdosen entfernt werden soll (falls möglich) und somit nur die Buchse mit den Anschlüssen übrig bleibt?

(Wissen aus meiner Ausbildung, nicht durchs Hobby)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Molybdenum 
Beitragsersteller
 25.01.2020, 01:37

Steckdosen und Schalter werden zum Beispiel in Hohlwanddosen (meist orange) eingebaut. Diese würde ich aber aus Platzgründen gerne weglassen. Mit den Abdeckungen der Steckdose hat das nichts zu tun.

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