Hohe Luftfeuchtigkeit in Kellerwohnung?

8 Antworten

Hallo,

gerade weil es auch für "Fachleute" ein Problem ist, gibt es spezielle Techniken, die außer der Feuchte auch die Temperatur innen und außen berücksichtigt.

Sehen Sie mal unter ebay Kleinanzeigen (also nicht das normale ebay) nach unter "Keller Feuchteregler".

Ohne Berücksichtigung der Temperatur hat man keine Chance.

Und fatal ist auch: Wenn man die warme Sommerluft einlässt und sich die Innenluft erwärmt, erscheint am Hygrometer ein niedriger Feuchtewert. Aber die Wände sich noch kühl! Und sie bekommen von der Erde (Kellerumgebung!) immer weiterhin die Kühle.

Viel Erfolg!

Nochmal Hallo,

da habe ich sogar "Fachleute" erlebt, die das eben nicht wussten, dass man dazu eine extra geeignete Technik braucht.

Da werden Wände mit Spezialanstrich versehen und viel Geld ausgegeben, und der Schimmel kommt dann eben etwas später.

Aber er kommt, oft auch unsichtbar. Meistens riecht man ihn aber.

Wenn es muffig riecht, dann sollte man was unternehmen, denn sonst geht die Gesundheit dahin.

Viel Glück!

Die relatve Luftfeuchtigkeit ist stark temperaturabhängig. Daher rät man, in den kühlen Abend- oder Morgenstunden die Wohnung zu lüften, wenn es draussen kälter als in der Wohnung ist. Nur so kann sich die Luft im Wohnraum erwärmen, was ein Sinken der rel. Luftfeuchte der eingelüfteten Luft zur Folge hat.

Diese Erwärmung der frisch in die Wohnung gelüfteten Luft funktioniert in Kellerwohnungen nur bedingt, da die erdberührten Wände in der Regel sehr kalt sind. Hier kommt es oft trotzdem zur Luftauskühlung, was die rel. Luftfeuchte wandoberflächennah ansteigen lässt.

Die temperaturabhängigen Luftfeuchten kann man sehr gut im Mollier-h-x-Diagramm (mal googeln) ablesen. Bosy-Online bietet gute Diagramme im pdf-Format an.

Oben im Diagramm stehen die spezifischen Luftfeuchtewerte in g/kg (Wasser/Luft). Dieser Wert läuft senkrecht durch das Diagramm. Eine räumlich begrenzte, stehende Luftmasse hat durch Feuchteausgleich überall diesen spezifischen Luftfeuchtewert.

Durch Temperaturänderung der Luft verändert sich jedoch der relative Luftfeuchtewert, der an den schrägen leicht gebogenen Linien im Diagramm abzulesen ist.

Gibt es draussen bei 25°C Lufttemperatur eine rel. Luftfeuchte von 80% so sollte man diese Luft nicht in die kühle Kellerwohnung lüften, denn eine Abkühlung dieser Luftmasse auf unter 21,3°C bedeutet eine Luftfeuchte von 100%. Ist die Luftfeuchte draussen bei 25°C 70%, so liegt der Taupunkt bei 19°C.

Da Wärme immer nach oben steigt, ist es im Raum unten am kühlsten. Hier findet man demzufolge auch die höchste rel. Luftfeuchte und es kommt hier als erstes zur Schimmelbildung oder zu Kondensatausfall.

Oft wird das im Keller / in Kellerwohnungen mit undichter Abdichtung verwechselt und falsche Maßnahmen ergriffen. Gegen Kondensatbildung helfen warme Oberflächen. Diese bekommt man durch Beheizung. Eine Kellerwohnung sollte wegen der kalten erdberührten Wände auch im Sommer über eine wärmestrahlungsintensive Heizmöglichkeit (Flächenheizungen/Heizleisten) verfügen, die die kühlen Wandoberflächen leicht erwärmt.

Da die kalten Wände Feuchtigkeit aus der Raumluft "fangen" und einspeichern führen die aufgefeuchteten Wände durch Feuchteausgleich wiederum auch zu einer hohen Raumluftfeuchte.

Der Wassergehalt in einem Kubikmeter Luft beträgt wenige Gramm, der Wassergehalt in einem Kubikmeter Mauerwerk beträgt viele Kilogramm. Feuchte Wände durch gezielte Lüftungsmaßnahmen zu trocknen ist eine langwierige Angelegenheit. Ein Wärmeeintrag direkt auf die Wandoberfläche der feuchten Wand ist hier sehr hilfreich, die Trocknung massiv zu beschleunigen.

Es ist richtig: Bei heißem Wetter hat die heiße Luft mehr Feuchtigkeit im Gepäck, als früh morgens, wenn es noch kühler ist. Deshalb in der Nacht oder in der Früh lüften. Derzeit ist die Luftfeuchtigkeit eigentlich seit vielen Wochen sehr hoch, daran läßt sich im Moment nicht viel ändern.


Die Luftfeuchtigkeit in Prozent ist immer an die Temperatur gekoppelt. D.h. zum Beispiel, wenn draußen 28 °C ist und die Luffeuchtigkeit draußen 35 % beträgt kann sie insgesamt immer noch viel Wasser enthalten. Nämlich genau soviel wie Luft mit 15 °C und 80 % Luftfeuchtigkeit. Siehe:

http://www.gerd-pfeffer.de/images/Taupunktkurve_gr.jpg

Aber es gibt eine einfache Regel. Wenn die Außenluft am kältesten ist, dann ist auch wenig Wasser (absolut) in der Luft. Das ist zur Zeit kurz vor Sonnenaufgang der Fall.. Also am besten lüftest Du jetzt vor 5:40 Uhr (= Sonnenaufgangszeit), also z.B. von 5:10 Uhr bis 5:40 Uhr. Und dann den ganzen Tag nicht mehr.

Und 75 % Luftfeuchte sind nicht ungesund. Diese Luft darf nur nicht an kalte Stellen kommen. Sonst wirds feucht.