Hölle nein?

11 Antworten

Hallo lolojru,

Du meinst also, ob man als Christ die Höllenlehre ablehnen darf? Man darf nicht nur, sondern man sollte! Sie ist nämlich nicht mit dem in Übereinstimmung, was die Bibel wirklich sagt.

Das Wort "Hölle" erscheint zwar noch immer in etlichen Bibelübersetzungen, doch werden damit die zugrundeliegenden Wörter "scheol" (hebräisch), "hades" (griechisch) und "gehenna" (griechisch-lateinisch) aus den ursprünglichen Texten der Bibel nicht korrekt wiedergegeben.

Das in den Ursprungstexten vorkommende hebräische Wort "scheol" (Altes Testament) und seine griechische Entsprechung "hades" (Neues Testament) kommen dort etwa 70-mal vor. Diese Wörter stehen jedoch immer mit Tod in Verbindung, nicht mit einem Weiterleben nach dem Tod.

So heißt es beispielsweise in dem Bibelbuch Prediger über den Zustand der Toten: " Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst“ (Prediger 9:5,10).

Das an dieser Stelle unübersetzt gelassene Wort "Scheol" bedeutet nichts anders als das allgemeine Grab der Menschen, ein sinnbildlicher Ort, an dem ein großer Teil der Menschen im Tod schläft. Beachte bitte auch, dass dieser Text am Anfang sagt, dass die Toten ohne Bewusstsein sind. Eine Qual durch eine Feuerhölle setzt jedoch ein Bewusstsein desjenigen voraus, der gequält wird.

Dass mit dem Begriff "scheol" nicht die Hölle, sondern das Grab gemeint ist, zeigt auch ein Text aus dem Bibelbuch Hiob. Dort bringt der von einem schlimmen Leiden geplagte Hiob seinen Wunsch nach Erleichterung wie folgt zum Ausdruck: "Ach, würdest du mich doch nur im Grab verbergen, würdest du mich doch nur verstecken, bis dein Zorn vorbei ist, würdest du mir doch nur eine Frist setzen und dich an mich erinnern!" (Hiob 14:13).

In einigen Bibelübersetzungen wird an dieser Stelle das Wort "Hölle" verwendet. Doch ist es vorstellbar, dass sich Hiob, der bereits viel Schlimmes hinter sich hatte und an schmerzhaften, entzündlichen Geschwüren litt, sich an einen Ort wünschte, an dem seine Qualen noch vergrößert würden? War es nicht vielmehr sein inniger Wunsch zu sterben, um so von seinen Qualen befreit zu werden? Somit bringt auch dieser Text sehr deutlich zum Ausdruck, dass die Bedeutung von "scheol" nichts anderes als das Grab ist.

Das Resume, das man aus dem Gesagten ziehen kann ist, dass die Bibel an keiner Stelle lehrt, dass es einen buchstäblichen Ort gibt, an dem Sünder "für immer" gequält werden. Diese falsche Lehre stellt Gott ganz eindeutig als einen grausamen und rachsüchtigen Gott dar! Welch ein Gegensatz ist das doch zu dem, was einmal Moses über ihn schrieb:

Ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit, der Tausenden liebende Güte bewahrt, der Vergehung und Übertretung und Sünde verzeiht" (2. Mose 34:6,7).

Die Höllenlehre ist somit nicht nur eine unbiblische, sondern auch eine Gott entehrende Lehre!

LG Philipp

Klar darf man so etwas sagen. Es sind nicht wenige, die nicht an eine Hölle glauben.

Das Problem liegt an einem anderen Ort.

Jesus hat vor der Hölle gewarnt. Wenn es sie nicht geben sollte, was bleibt dann noch an Wahrheit?

Die rettende Botschaft des Evangeliums ist der Kern des christlichen Glaubens. Wenn es die Hölle nicht gibt, dann bringen Tod und Auferstehung von Jesus nichts.

Das darfst du sagen. Das heißt ja so viel wie: "Es gibt keine Hölle." Oder: "Ich/du komme/kommst nicht in die Hölle."

Und das stimmt ja auch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Dürfen darfst du alles. Aber nicht alles ist gut. Oder wahr.