höfisches epos mittelalter

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Höfisches Epos ist ein anderer Ausdruck für höfischer Roman. Es handelt sich um die epische Großform höfischer Dichtung. Im 12. und 13. Jahrhundert war sie ein herausragender Teil der Kultur. Diese Dichtung steht in Beziehung zu einem Hof (der Wohnsitz eines vornehmen Herren bzw. einer vornehmen Herrin und auch die Bezeichnung für sie und die Personen, die regelmäßig in ihrer Umgebung sind). Epos ist sie hinsichtlich eines verbindlichen Weltverständnisses, des Gesellschaftsbezuges von Personen und Handlung und der für den öffentlichen Vortrag bestimmten Versform (vierhebiger Reimpaarvers). Ein Übergang zum Roman liegt darin, das Verhältnis der Hauptpersonen zur Gesellschaft zu problematisieren und ihre persönlichen Interessen hervortreten zu lassen.

Oft geht es um Ritter, die zu einem als Bewährungsprobe gesuchten Abenteurer (âventiure) hinausziehen. Eine besondere Art von Liebe (Minne genannt) gegenüber eine verehrten Dame spielt eine bedeutende Rolle. Es gibt wichtige Werte/Ideale wie mâze (Mäßigung, Zurückhaltung), êre (Ehre, Ansehen, Würde), triuwe (Treue), hôher muot (freudige seelische Hochstimmung), milte (Freigiebigkeit, Großzügigkeit), staete (Beständigkeit, Festigkeit).

König Artus und die Ritter der Tafelrunde sind ein häufiger Stoff.

Beispiele von Werken können die Sache veranschaulichen:

Chrétien de Troyes, Erec et Enide (Erec und Enide)

Chrétien de Troyes, Le Chevalier de la charette (der Karrenritter)

Chrétien de Troyes, Yvain ou Le Chevalier au lion (Iwain oder der Löwenritter)

Hartmann von Aue, Erec

Hartmann von Aue, Iwein

Gottfried von Straßburg, Tristan

Wolfram von Eschenbach, Parzival

In Büchern zum Thema Literatur gibt es Darstellungen zum Thema. Daraus könnte das, was für die 7. Klasse gut verständlich erscheint, herausgegriffen und was zu lang und schwierig wirkt, weggelassen werden.

Volker Meid, Sachwörterbuch zur deutschen Literatur, Stuttgart : Reclam, 1999, S. 235 – 237:
Höfischer Roman, epische Großform des M[ittel]A[lters]. Es handelt sich um romanhafte Versdichtungen, die seit der 2. Hälfte des 12. J[ahr[h[undert].s im Auftrag oder im Umkreis der Höfe als idealisierende Selbstdarstellungen der adeligen Gesellschaft entstanden. Von den Stoffen, der Form, der Sprache und dem Ethos her sind sie deutlich von der gleichzeitigen Heldenepik (→ Heldendichtung), der anderen erzählenden Großform des M[ittel]A[lters], unterschieden. Auftraggeber waren Fürsten oder Fürstinnen, die den Dichtern ihren Lebensunterhalt sicherten und die Arbeitsmaterialien und die Vorlagen zur Verfügung stellten (→ Mäzenatentum). Die Dichter selbst waren in der Regel lateinisch gebildet und besaßen bis auf wenige Ausnahmen Französischkenntnisse. Einige gehörten nachweisbar dem Ministerialenstand an (Hartmann v. Aue, Rudolf v. Ems). Ihr Publikum war die höfische Gesellschaft mit der Familie des Auftraggebers an der Spitze; an deren Vorstellungen und Vorgaben war der Dichter gebunden. Zugleich strebte er jedoch mit seinen idealisierenden Schilderungen höfischen Verhaltens indirekt eine Verbesserung der Hofsitten an; außerdem schloss die poetische Verklärung einzelne hofkritische Passagen keineswegs aus. Die höfischen Romane wurden in der Regel auf Hoffesten oder im kleineren Kreis vorgetragen: zugleich waren sie jedoch auch als Bücher konzipiert, die gelesen werden konnten.

Die Romane erzählen in der Regel von den Fahrten einzelner vorbildlicher Ritter, die als Folge von Abenteuern, Kämpfen und anderen Begegnungen angelegt und jeweils durch Hofszenen abgegrenzt sind. Sie zeigen, wie der Ritter, meist im Dienst einer Minnedame, in der Auseinandersetzung mit der Welt und in der Liebe bewährt, gesellschaftliches Ansehen erringt und einen Ausgleich zwischen weltlich-höfischen Wertvorstellungen und christlichem Glauben findet. Dabei verläuft der Abenteuerweg, der zugleich einen inneren Prozesss der Läuterung spiegeln kann, nicht immer ohne Brüche. Im Artusroman (→ Artusepik) erweist sich auf Grund von Verfehlungen des Helden meist ein neuer Anlauf als notwendig (→ doppelter Cursus), der den Helden schließlich auf eine höhere Stufe führt. Im Gralsroman erhält dieser Prozess religiöse Akzente; er stellt die Frage, ob sich die ritterlich-höfische Welt und Wertvorstellungen mit den christlichen Glaubenswahrheiten vereinbaren lassen. Das hohe künstlerische Bewusstsein der Dichter zeigt sich nicht nur in der Vers- und Sprachbehandlung (vierhebiger Reimpaarvers), sondern auch in den Exkursen, Kommentaren und wertenden Zwischenbemerkungen des auktorialen → Erzählers und in kunstvollen, die ästhetischen Vorstellungen des Dichters reflektierenden Prologen.“


sweetlady98 
Beitragsersteller
 01.12.2011, 13:58

vielen dank :) jetzt werd ich sicher was finden :)

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Hi sweetlady, In deinem Referat geht des um den höfischen Roman. Im 12./13. Jahrhundert nahm diese Art der epischen Erzählung (deshalb höfischer Epos) eine herausragende Stellung ein. Bei deinm Referat solltest du eingehen auf: zentrale Begriffe: ere, triuwe, milte, und so weiter. die Textform: vierhebige Reimpaare Französische Vorbilder: Chretien des Troyes mittelhochdeutsche Werke: "Tirstan und Isolt", "Iwein", "Erec". geh mal auf google und such nach "höfischer Roman",das hilft auf jeden Fall weiter!!!


sweetlady98 
Beitragsersteller
 30.11.2011, 16:00

vielen dank! ich wusste nämlich gar nicht wo ich anfangen sollte weil bei google hab ich auch nix gutes gefunden :) vielen dank

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