War der Ablasshandel in der römisch-katholischen Kirchen nur ein deutsches Problem?

6 Antworten

Es war ein deutscher Bischof, Albrecht von Brandenburg, Bischof von Magdeburg, Halberstadt und Mainz, der für die Häufung hoher kirchlicher Ämter erhebliche Geldbeträge an den Papst in Rom überweisen musste. Zur Beschaffung der erforderlichen Summen lieh er sich das Geld von den Fuggern und nutzte zur Rückzahlung den Ablasshandel. Der Papst erlaubte ihm, einen Ablasshandel durch den Dominikaner Johann Tetzel in Gang zu setzen. Die Einnahmen kamen allerdings nicht nur dem deutschen Bischof zugute, sondern wurden geteilt.

In Rom war im 4. Jh. über dem Grab des Apostels Petrus eine Kirche errichtet worden. Diese Peterskirche sollte erneuert werden, was aber an Finanzknappheit zunächst scheiterte und dann durch die Einnahmen aus dem Ablasshandel möglich wurde. Die Hälfte der Einnahmen ging an den Fürstbischof zur Tilgung seiner Schulden, die andere Hälfte bekam Rom zur Finanzierung des Petersdoms. Der Handel ging also über Deutschland hinaus, aber der Protest gegen diesen Missbrauch ging von Deutschland aus und löste die Reformation aus.

Der Ablasshandel war in Deutschland und der Schweiz ein Problem. Zwingli und Luther verweigerten den Ablass.

Sonst konnte der Protestantismus nur noch durch Calvin in den Niederlanden die Bevölkerung in grossem Masse gewinnen. Dort habe ich nichts darüber gefunden, dass es den Ablasshandel gegeben hat.

Die Missstände der katholischen Kirche waren neben den drei genannten Ländern nur noch in England ein bestimmendes Thema.

Es gab in diversen weiteren europäischen Staaten Anhänger der Reformation, doch die Mehrheit konnten sie nirgends erringen.

Nein,

ein "Katholisches" (Offb.17,1-4).

Woher ich das weiß:Recherche

Der Ablasshandel wurde vom französischen Bischof Raimund Peraudi entwickelt und in ganz Europa verbreitet. Überall suchte er Vertreter und der fleißigste in Deutschland war Johann Tetzel. Nirgends begehrte man aber dagegen auf, außer in Deutschland, wobei das sicherlich durch die föderale Struktur des deutschen Reiches gefördert wurde. Der Einfluss der Kirche sowie ihre Geldgier störte so manchen deutschen Fürsten in seiner Unabhängigkeit und Freiheit.

Ja, es war ein deutsches Problem, wie auch die Reformation ursprünglich. Außerhalb von Deutschland gab es keinen Ablasshandel.