Hochbegabung, Teilbegabung und IQ-Wert

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Früher wurden Intelligenztests noch stark in Subtests aufgeteilt, also verbal, numerisch, visuell usw. Irgendwann hat man aber festgestellt, dass die einzelnen Ergebnisse der Subtests stark miteinander korrelieren, d.h. dass jemand der in einem Bereich besonders gut ist auch in anderen Bereichen gut abschneidet.

Daher ging man irgendwann zum g-factor Modell über, Ein Faktor, der im Wesentlichen die Gesamtintelligenz bestimmt und sich auf alle Bereiche auswirkt, welcher aber noch durch einen speziellen Faktor moduliert wird.

Normalerweise sollten keine extremen Differenzen in den Bereichen auftreten. Bei bestimmten Erkrankungen kann es aber zu deutlichen Unterschieden kommen.

Eigentlich ist Hochbegabung nur am Gesamt-IQ definiert. Die 2 Prozent intelligentesten einer Bevölkerungsgruppe werden als hochbegabt eingestuft, dies trifft ab einem IQ von >130 ein. Wenn du in einzelnen Bereichen über 130 liegst, in anderen darunter, aber ingesamt darunter bleibst bist du per Definition nicht hochbegabt.

Wenn es aber durch Erkrankungen zu Störungen in einzelnen Bereichen kommen sollte ist es fraglich, ob man die Definition noch anwenden sollte.

Das Savant-Syndrom was hier schon erwähnt wurde wird auch Inselbegabung genannt.Der IQ bei Hochbegabten setzt vorraus das die Begabungen für die Öffentlichkeit eingesetzt werden.Wie beispielsweise Physiker,Mathematiker,Biologen,Chemiker um nur einige zu nennen.Ein Mensch mit Savant-Syndrom beispielsweise kann durchaus einen Fachanwalt für Familienrecht ins schleudern bringen.Und das mit einem IQ von 70.Die Vorraussetzung ist allerdings das ein Savant das nur im privaten Bereich anwenden darf.Die Ausführung darf nur eine Kompetenz vornehmen. Gruß Ralf

Wenn jemand zb. in einem IQ-Test in manchen Teilbereichen einen richtig, richtig hohen IQ hat, in anderen Bereichen aber einen extrem niedrigen, sodass der Gesamtwert relativ weit unter 130 liegt, ist er dann hochbegabt?

So wird aber kein IQ gemessen. Es gibt keinen "Teilbereichs"-IQ. Außerdem sind IQ-Tests eh eine schwierige Sache, die nicht eindeutig festzustellen ist und eher ein Behelfskonstrukt ist.


Weltensammler5 
Beitragsersteller
 03.09.2014, 00:43

Ich habe aber gelesen, dass man bei Mensa nach der Auswertung der Einzelteile des Tests fragen kann. Also muss es wohl doch so etwas wie Teilbereiche geben.

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hydralernae  03.09.2014, 00:49
@Weltensammler5

Ja, es gibt Auswertungen der Teilbereiche. Aber der IQ ist eben das Endergebnis dieser Teilbereiche. Es gibt nicht verschiedene IQs, die dann zu einem Gesamt-IQ zusammenfließen. Der IQ ist das Gesamtergebnis.

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gabrielinc  04.09.2014, 00:16
@hydralernae

Naja, du kannst den IQ schon auch als Teilergebnisse ansehen. Du kannst zu jeder Aufgabengruppe einen "IQ" bestimmen, denn dieser zeigt dir nur wie du relativ zur Kontrollgruppe abgeschnitten hast. Du kannst bei einem Test, der sich aus numerischem, verbalen und visuellen Teil zusammensetzt, einen Verbal-IQ, Numerischen-IQ und Visuellen-IQ bestimmen.

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douschka  03.09.2014, 00:21

So sehe ich das auch. Die Tagesform spielt da keine unwesentliche Rolle - zumindest bei Kindern.

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Mit meinem Sohn habe ich auf diesem Gebiet einiges durch. Wir wurden so informiert, dass eine Hochbegabung am Gesamtwert gemessen wird. Hochbegabung fängt ab 130 an, darunter heißt es wohl überdurchschnittlich begabt. Kind hat 136 - es ist eher kein Segen.

Das kommt darauf an. Ich zum Beispiel wurde nach etwas Debatte mit den Lehrern als hochbegabt anerkannt, weil mein IQ mit "nur" 128 knapp darunter lag, aber meine sehr schlechten Feinmotorikwerte haben den Test heruntergezogen, wobei ich im mathematisch logischen Bereich deutlich über meinem gesamt IQ liege.