Hilft Wach bleiben bei Depressionen?
9 Antworten
Die Wachtherapie, eigentlich 'Schlafentzugstherapie' ist ein recht nebenwirkungsarmes Verfahren, das zwar nicht heilt, aber hilft.
Diese Therapieform wird normalerweise ergänzend eingesetzt, also neben anderen Therapieformen und medikamentöser Betreuung.
Ausgelöst durch Depressionen werden die REM-Phasen (rapid eye movement) des Gehirns beim Schlafen sehr ausgedehnt.
Dadurch fühlt man sich am Tag danach ausgelaugt, müde und unruhig, was die depressive Verstimmung wiederum befeuert.
Mit einer Schlafentzugstherapie beendet man für kurze Zeit also einen Teufelskreis.
Die Uniklinik Freiburg betrieb Forschung in diesem Bereich, und sie konnten bei 6 von 10 Probanden Gemütsverbesserungen schon nach der ersten Nacht feststellen, während die anderen 40% unverändert blieben.
Das liegt daran, warum es auch bei mir nicht funktionieren würde, dass diese Methode Menschen aufheitert, die unter einem 'Morgentief' leiden.
Viele, auch ich, leiden/litten allerdings unter einem Abendtief.
Außerdem sind Menschen mit bipolaren Störungen ungeeignet, da sie stark unterschiedliche Episoden haben, die mit einer Wachtherapie nicht begünstigt, sondern eher verschlimmert werden.
Warum das allerdings funktioniert, konnte noch keiner angemessen erklären, es gibt bis jetzt nur Theorien.
Zum Beispiel die "synaptische Homöostase-Hypothese", die besagt, dass sich Neuronen durch den Schlafentzug neu vernetzen.
Danach konnten die synaptischen Kontakte wieder effizienter arbeiten; das ist während einer Depression stark eingeschränkt.
Grundsätzlich, so langweilig das vielleicht für den ein oder anderen klingen mag..
Solltest du Nachts schlafen.
Der körper braucht das, auch dein Geist, deine Seele und dein Gehirn, benötigen den Schlaf.
Falls du allerdings nicht schlafen kannst, kann es sein, dass es dir womöglich gut tun würde, eine Nacht durch zu machen...
um am darauf folgenden Tag, wieder einen gesünderen Tag / Nacht Rhythmus anzustreben.
Lerne alles über Meditation, wenn du nicht schlafen kannst oder depressiv bist und spreche mit deinem Arzt darüber.
Es stimmt, dass "Schlafentzug" sehr Wirksam gegen Depression hilft. Leider eignet sich das nicht für eine längerfristige Therapie.
Hm.. kennt man an sich, wenn man mal nicht geschlafen hat, kommt plötzlich dieser schub an "freude" oder eher hyperaktivität? Ich persönlich kann dieses Gefühl nicht ab, aber wem es hilft? Kommt natürlich auch auf die Person an, wird nicht jedem helfen.
Hast du schon einmal 1-2 Nächte durchgemacht? Irgendwann kommt eine Phase in der dein Körper in eine Art Zustand gerät in der du dich ziemlich aufgeweckt und heiter fühlst, wenn nicht sogar aufgedreht. Und kaum ist diese Phase zuende ist man plötzlich wieder Hundemüde, weil man eben die ganze Nacht nicht geschlafen hat.
Ich schlafe seit einem Monat nicht mehr......meine Neurosen sind aber gar nicht verschwunden!!
Hallo,
nach einem Schlafdefizit verbessern sich bei vielen Depressiven (nicht bei allen) kurzzeitig die Symptome, es geht der Person etwas besser. Das Phänomen ist bekannt, aber langfristig als Therapie nicht geeignet.
Dass durch ein Schlafdefizit eine Neurose verschwinden würde, habe ich noch nie gelesen und das hat hier auch niemand hier behauptet.
Ansonsten ist es natürlich nicht gesund, dauerhaft zu wenig zu schlafen.
Gruß
Ja, das hilft tatsächlich. Ich fühle mich morgens immer aussergewöhnlich gut, wenn ich in der Nacht nicht schlafen konnte. Das hat übrigens eine organische Ursache. Der Abbau verschiedener Botenstoffe, deren Fehlen für die Depression verantwortlich gemacht wird, findet nur im Schlaf statt. Wenn man nicht geschlafen hat, sind diese Botenstoffe morgens in deutlich höherer Konzentration verfügbar, das verbessert Stimmung und Antrieb.
verstehe nicht