Hilfen für Langzeitarbeitslose gekürzt?

2 Antworten

Viele dieser Hilfen sind so angelegt, dass man es Betrieben schmackhafter damit machen möchte, Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben. Der Arbeitsmarkt hat sich allerdings mittlerweile dahingehend gewandelt, dass es nicht mehr die Arbeitnehmenden sind, die sich um Jobs reißen, sondern die Unternehmen, die händeringend nach Arbeits- und Fachkräften suchen.

Somit finde ich es durchaus richtig, wenn man die Anreize für die Unternehmen, Langzeitarbeitslose einzustellen, jetzt etwas zurückschraubt. Stattdessen sollen die Unternehmen jetzt selbst aktiver dabei werden, die Menschen, die einen Job suchen, im Zweifel ausreichend für die Tätigkeiten zu qualifizieren, für die das Unternehmen sie braucht.


Fuchswerk773  29.06.2024, 03:06

Viele Unternehmen haben nur wegen den Hilfen Langzeitelos eingestellt

HappyMe1984  29.06.2024, 09:45
@Fuchswerk773

Klar. Aber es kann doch nicht sein, dass wir als Gemeinschaft privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Unternehmen subventionieren, um eine Ressource zu nutzen, nach der sie händeringend suchen, oder?

Fuchswerk773  30.06.2024, 11:52
@HappyMe1984

Natürlich nicht. Das Problem ist der unberechtig schlechte Ruf von Langzeitarbeitslosen

HappyMe1984  30.06.2024, 14:36
@Fuchswerk773

Bei der Definition von "langzeitarbeitslos" bereits beginnend bei nur einem Jahr ohne Job gehe ich da absolut mit.

Allerdings hab ich in den letzten Jahren auch einige Kolleg*innen gehabt, die nach § 16i SGB II eingestellt und gefördert waren. Super liebe Menschen, nicht falsch verstehen, zwei sind inzwischen enge Freunde von mir! Aber bei diesen Kräften merkt man dann eben, dass eine deutlich längere Arbeitslosigkeit durchaus multiple Ursachen hat. Mit Auswirkungen, die in einem regulären Arbeitsverhältnis schon dazu führen würden, dass ein gewinnorientiert agierendes Unternehmen (ich arbeite im gemeinnützigen Bereich) schon genauer überlegen müsste, ob diese Kraft sich wirklich rentiert....

Schön würde ich es deshalb übrigens finden, wenn im gemeinnützigen Bereich solche Förderungen ausgedehnt und nicht auf fünf Jahre begrenzt werden würden. Da geht's dann ja auch nicht um Gewinnmaximierung, sondern um Win-Win(-Win). Die Menschen bekommen eine Aufgabe und mehr Geld, die Vereine haben jemanden, der an sehr hilfreichen Stellen unterstützt und durch diesen Beitrag im gemeinnützigen Sektor profitiert dann auch indirekt wieder die gesamte Gesellschaft davon!

Aber bei denen, wo "nur" vorübergehende Lebensumstände wie Kinderbetreuung oder Pflege für eine etwas längere Zeit ohne Job gesorgt haben, da finde ich es schon sinnvoll, wenn Unternehmen dort nicht mehr auch noch Geld oben drauf bekommen, um von der Arbeitskraft der Menschen zu profitieren...

Fuchswerk773  03.07.2024, 20:49
@HappyMe1984

Es gibt auch Langzeitarbeitslose die einfach nichts finden, auch schon länger, z.B.

HappyMe1984  03.07.2024, 22:13
@Fuchswerk773

Diese Fälle gab es vor einigen Jahren noch, ja. Allerdings hat sich in dieser Hinsicht der Arbeitsmarkt wirklich extrem verändert! Arbeitgeber sind da auch schon deutlich weniger wählerisch geworden. Eben weil sie auch nicht mehr die Auswahl haben. Und da brauchen sie auch echt keine Förderung als Anreiz mehr.

Diejenigen, die jetzt "einfach nichts finden", sind dann eben doch die mit den "multiplen Vermittlungshemmnissen", wie es in der Sprache des Jobcenters so schön heißt. Und genau das wären dann eben die, die ich oben meinte mit Förderungen von Jobs im gemeinnützigen Sektor.

jo ist kontraproduktiv aber hey es fehlen eh 1mio stellen minimum um alle Bürgergeldempfänger in arbeit zu bekommen also ist es im Grunde auch egal