Hilfe, was soll ich tun?

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Deine Frage liest sich sehr nach...Alltag. Alltag mit Kindern.

So wie euch geht es gewissermaßen allen Eltern mit so jungen Kindern. Bei euch kommt noch eine Weitere Baustelle mit der Renovierung dazu, und die Einigung durch 3 Erziehungsberechtigte. Oder anders gesagt, dass du immer noch die Option hast, die Familie zu verlassen.

Kinder sind anstrengend. Das ist so. Deiner Frage entnehme ich nicht, dass das Mädchen sich anders verhält als Altersgenossen. Sie ist noch immer in der Autonomiephase (früher: Trotzphase). Kinder sind eigene Persönlichkeiten mit einem eigenen Willen. Wenn dieser nicht durchgeht, dann ist es normal, dass sie "bocken". Das ist okay. Man darf auch darüber wütend sein, wenn seine Pläne nicht aufgehen. Das muss man aber auch immer klar so betrachten: Wut über die Situation: ja, angemessen, Wut auf die verbietende PErson: nein.

Weiterhin muss dir klar sein, dass je weniger Aufmerksamkeit das Kind bekommt, umso mehr muss sie sich diese einfordern. Aufmerksamkeit gehört zu den zentralsten Bedürfnissen von Menschen. Dasi st also auch ncihts, was ihr abtrainiert werden muss. Das heißt, man muss Prioritäten setzen. Eine halbherzige Kinderbetreuung funktioniert nicht. Der Plan, ich renoviere ein Haus und nebenbei springt ein kind um mich rum, auf das ich noch ein Auge werfe - das funktioniert nicht. Es muss also Zeiten geben für das Kind udn Zeiten für das Haus. Stell dir Aufmerksamkeit wie ein Konto vor. Wenn du dich ca 30 min intensiv mit dem Kind beschäftigt hast, ihr gmeinsam gespielt habt oder sonst eine gute Zeit miteinander verbracht habt, dann ist ihr Konto voll. Das bedeutet, dass du dann eine klare Grenze ziehen kannst, und sagst, dass sie sich nun alleine beschäftigen kann und du anderen Arbeiten nachgehst. Bei einem vollen Konto heißt das dann auch, dass du je nach Alter 1-2h Zeit gewinnst. Wenn du ihre Bedürfnisse nicht beachtest, bedeutet es, dass sie mit leerem Konto rumläuft und sich die Aufmerksamkeit einfordern muss. Bekommt sie die nicht freiwillig, dann wird sie dafür Methoden finden, die nicht erwünscht sind. Sie wird Ärger machen und sich unwillig benehmen. immerhin ist Schimpfen auch eine Form von Aufmerksamkeit. Keine shcöne, aber besser als keine. Daher ist es immer eine gute Investition erst eine gute Bindung zu einem Kind aufzubauen, sich eine Zeit mit vollem Kopf und Herzen nur auf das Kind einzulassen, bis es gesättigt ist und sich dann raus zu nehmen.

Dein Text zeigt auch, dass das Kind auch nicht das Problem ist. Das Problem ist eure Beziehung, in die nun langsam Alltag einkehrt und die von Aufgaben übrlastet ist.

Wenn ihr die Beziehung retten wollt, dann müsst ihr beide aus dem Hamsterrad aussteigen. Eine Auszeit schaffen. Urlaub machen?

Und nochmals miteinander reden. Und zwar im Vorfeld. Über die Zukunft. 1. Was ist euch in der Erziehung wichtig? Welche Werte vertretet ihr beide? Das verhindert das "wenn Papa nein sagt, geh ich zu mama" und umgekehrt. 2. Wie soll die Renovierung ablaufen und das Haus später aussehen? 3. Wer hat welche Aufgaben?

Ihr wirkt beide übrarbeitet (wird das Kind auch mal betreut? Kindergarten? Geht es auch mal zum Vater?). Schafft euch eine Auszeit als Paar.

Weiterhin kann man auch absehen, dass ihr gerade in einer besonders schwierigen Phase steckt. Eine Renovierung hat eine absehbare Zeit. ISt sie fertig, gibt es wieder ruhigere Zeiten.

Und je anstrengender ein Tag eh schon ist, umso mehr drehen natürlich auch die Kinder auf. Sie fassen Stimmungen auf. Wenn ihr wieder entspannter wredet, wird es auch das Kind werden. Also: arebtiet an euch und achtet auf euch!


Antcelli 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 21:58

Zu aller erst einmal vielen dank für die ausführliche Antwort. Ich denke auch, dass es eher die Beziehung und nicht das Kind ist. Ja sie ist in einer Trotzphase, aber an mangelnder Aufmerksamkeit kann es meines Erachtens nicht liegen. In der Zeit in der ich dir Kleibe Betreue, kümmere ich mich ausschließlich um Sie, spiele mit ihr und beschäftige mich auch mit ihr. Die Renovierungsarbeiten mache ich immer dann wenn wir beide zusammen ( Meine Freundin und ich zu Hause sind) oder am Wochenende. Generell schimpfen wir auch eher selten, Ich noch deutlich weniger als meine Freundin. Ich bin auch manchmal genervt und überlastet ja, aber ich zeige es nicht so nach außen, weil ich möchte das es trotzdem alles harmonisch bleibt.Und am Ende des Tages liebe ich alle beide sehr. Deswegen gebe ich auch oft nach oder reiß mich einfach zusammen. Ich glaube im Moment stört mich am meisten, dass ich weder Zeit für Freunde Bekannt oder meine eigenen Brüder/Schwestern und Eltern habe.oder mal 1-2 std für mich alleine habe. Damit würde ich allerdings zu recht kommen, wenn ich wenigstens mal Zeit mit meiner Freundin alleine hätte. Ich weiß das es schwierig ist mit einem Kind das hätte ich mir auch vorher denken können. Aber es geht ja nicht um ganze Tage. Ich will doch nur mal 2-3std die woche nur mit meiner Freundin mal nen Abend oder einen ruhigen Moment. Dazu kommt noch das wir uns wirklich oft anschweigen obwohl ich mir wirklich so eine große Mühe mache und versuche es jeden Recht zu machen. Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte mit ihrer Mutter im Haus der Mutter. Also die Mutter in der einen Hälfte und wir in der anderen.

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Rendric  10.07.2023, 22:16
@Antcelli

Ja, verstehe. Das Problem liegt also schon eigentlich woanders und hat mit dem Kind am wenigsten zu tun. Ich denke, du solltest dir den Freiraum nun nehmen. Eine Renovierung läuft nicht weg. Und ob man nun eine WOche eher oder später fertig wird, das macht nicht den unterschied. Jeder hat ein REcht auf Freizeit und eigene Hobbys. und meistens bereichern Freiräume dann auch wieder die Beziehung. Da die Freundin dir aktuell "die kalte Schulter" zeigt und auf Dates nicht eingeht, würde ich wieder mehr die Zeit mit Freunden in den Fokus rücken. Kommuniziere es im Voraus ca eine Woche vorher, dass du an dem Abend dich mit deinen Geschwistern treffen wirst. Die angekündigten 2h. Wenn das gut klappt, wiederhole es alle 14 Tage, dann wöchentlich. Schaffe auch ihr diese Auszeit an einem anderen Abend. Ich denke, so kan nes nur aufleben und besser werden.

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Tipp: Übe Dich in Gelassenheit. Dies gilt auch für Deine Partnerin.

Euer Leben ist schwer genug. Wenn dazu noch eigene hohe Ansprüche kommen - wie etwas sein soll oder sein muß - (ggf. ist auch noch einer von euch Perfektionist), dann ist das Scheitern der Beziehung fast schon unvermeidlich.

Jede Beziehung funktioniert nur, wenn sich beide wohlfühlen. Warum soll man zusammenbleiben, wenn gemeinsames Wohlgefühl unerreichbar ist?

Zum gemeinsamen Wohlgefühl muss jeder selbst beitragen. Je höher die Ansprüche an mein Gegenüber, desto größer das Risiko der Enttäuschung.

Also Ansprüche an den Partner/in senken, Gelassenheit einüben.

Auch gegenüber dem Kind gegenüber ist Gelassenheit eine hilfreiche Haltung. Wenn man auf jede Befindlichkeit oder jeden Wunsch anspringt, kommt man schnell außer Atem.

Ihr renoviert "das Haus", wessen Haus? Deins? Etwa schon eures?

Wenn das nach einem Jahr schon so stressig ist und auch deine Freundin mit ihrer eigenen Tochter nicht klarkommt - bei aller Liebe, da wär ich an deiner Stelle schon ausgestiegen. Allein bei diesem Mädchen hast du mutmaßlich nie eine Chance, bei der Erziehung mitzuwirken. Wär mir auf Dauer zu stressig. Und nach 1 Jahr ist noch nicht viel verloren ...


Antcelli 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 22:07

Das Haus gehört der Mutter welche quasi nebenan wohnt. Es ist schwer zu sagen, ich halte mich bei der Erziehung noch etwas zurück. Ich sage ihr schon manchmal das etwas nicht okay ist wenn sie zb Müll einfach auf den Boden schmeißt oder andeutet mich schlagen zu wollen, sage ich auch das sie es sich gut überlegen soll, das sie doch auch nicht möchte das jemand sie schlägt und das es weh tut. Im moment habe ich es mit ihr glaube ich noch am einfachsten von allen. Weil ich mit ihr sehr geduldig bin und sie auch immer trage und weil ich intensiv Zeit mit ihr verbringe und nichts anderes nebenbei mache. Deshalb will sie meistens auch alles mit mir machen bzw. das ich es mache zb anziehen, essen, Zähen putzen, spielen. Ich versuche auch alles immer mit spaß zu verbinden damit sie lernt Gewisse Dinge, welche sie nicht so gerne tut auch trotzdem zu tun wie das erwähnte Zähne putzen.

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TheMonkfood  10.07.2023, 22:28
@Antcelli

Also erziehst du quasi die Tochter deiner Freundin, mit der du grad 1 Jahr zusammen bist. Uns was macht die Mutter?

Wie gesagt - ich hätte schon die Reißleine gezogen, mir wär das auf Dauer zu anstrengend.

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