Hilfe bei dem Buch die Vermessung der Welt?

4 Antworten

Das ist schwer zu sagen, was Gauß oder Humbold z.B. für lustige Erlebnisse hatten oder was ihre Traumfrauen waren. Sie tauchen ja nicht so oft mit Homestories in der Zeitschrift "BUNTE" auf.

Inwieweit sich Kehlmann – was solche Fragen angeht – auf Quellen gestützt hat oder ob er sie erfunden hat, weiß ich nicht. Aber es verhält sich mit Dichtern ja so, dass ihre Wahrheit oft eine tiefere Wahrheit ist, obwohl sie der kruden vordergründigen Wahrheit nur zum Teil, oder gar nicht entspricht. Sie erspüren die eigentliche Wahrheit hinter der Realität.

Eine Anekdote ist aber bekannt von Gauß (auch hier gilt: se non è vero, è ben trovato).

Als Gauß so etwa ein Viertklässler war, wollte der Lehrer mal für eine Stunde Ruhe haben und stellte der Klasse die Aufgabe, die Zahlen von 1 bis 100 zusammenzuzählen. Das würde seine Zeit dauern – dachte er.

Aber der kleine Gauß stand nach einer Minute bei ihm am Pult und hatte das Ergebnis, nämlich 5050. Der Lehrer wollte das gar nicht glauben, worauf ihm Gauß erklärte: "Wenn man 100 und 1 zusammenzählt, ergibt das 101, 99 und 2 ergibt ebenfalls 101, 98 und 3 auch, 97 und 4 ebenfalls. Und so geht es weiter genau 50 mal. Und 50 mal 101 ist eben 5050. So einfach ist das!"

Ja, so ist das mit den Genies. Man könnte gelb werden vor Neid!

Was Humbold angeht, so glaube ich, dass er vermutlich (zumindest im Ansatz wie sehr viele Genies) das Asperger-Syndrom hatte. Er verstand Witze und Gefühle nicht, die man nur emotional begreifen kann, hat sich detailverliebt mit Scheuklappen in jede Frage vertieft und sich dabei nie von den Flügeln der Fantasie auf Nebenwege verlocken lassen, und er hatte teilweise Kommunikationsprobleme in Gesellschaften.

Nur "How dare you!?" hat er wohl nie gesagt. Gedacht hat er es vielleicht schon, denn Umweltprobleme gab es schon zu seiner Zeit.

Übrigens: Ohne Zweifel ein tolles Buch!!! Besser als sein "Tyll".


Bamboobear  23.10.2019, 20:17

Du hast nicht viel über A.v. Humboldt (mit dt!) oder von ihm gelesen. Der Mann war ein weltgewandter Kosmopolit und Weltbürger. Er bewegte sich in der intellektuellen und wissenschaftlichen Welt seiner Zeit . Nach seiner unglaublichen Südamerikareise (5 Jahre durch den Orinokodschungel), mit der er die Wissenschaftswelt bereicherte ( du glaubst nicht, was er dem Berliner Naturkundemuseum alles vermacht hat), zog er sich nach Paris zurück, um seine Reise auszuwerten und zu verarbeiten. Paris, das war was anderes als das kleine, provinzielle Berlin. Dass er ein A.-Syndrom hatte, ist mir nicht bekannt. Was du über seine Gefühle zu wissen glaubst, … woher weißt du das. Ebenso das mit Kommunikationsproblemen. Dass er sich nicht sehr für Frauen interessierte, ist bekannt. Und in diesen Zeiten nicht gerade ...

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mychrissie  23.10.2019, 21:05
@Bamboobear

HI, Du hast natürlich recht. Aber ich dachte ehe, dass Du den Humboldt-Charakter wissen wolltest, wie er von Kehlmann im Buch dargestellt wurde. Es ist nämlich so, dass hier häufig solche Fragen von Schülern zu Büchern gestellt werden, wenn sie zu faul sind, sie zu lesen.

Und aus dem Buch hab ich ihn so ähnlich in Erinnerung. Dass er in seiner Zeit hochgejubelt und durch die Salons geschleift wurde, weiß ich natürlich. Aber das bedeutet ja nicht, dass er ein besonders extrovertierter Mann war.

Vielleicht war das eher wie bei Balzac. In allen Salons präsent, aber gegenüber Frauen total gehemmt.

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Kann man bei Wiki in bester Manier und ausführlichst bekommen. Klemm dich mal dahinter. Lohnt sich. Alexander war einer der interessantesten Männer der Neueren Geschichte und hat der Nachwelt einen unermeßlichen Schatz an "Mitbringseln" hinterlassen. Lies mal seine Geschichte, wie er fünf Jahre in den Dschungeln am Amazonas war. Einfach Klasse, der Mann !!

Woher ich das weiß:Hobby