Hermann Hesse: wir verlangen,das Leben müsse einen Sinn haben aber es hat nur ganz genauso viel Sinn als wir selber ihm zu geben im Stande sind,,was bedeutet?

5 Antworten

Dass wir als Mensch selber entscheiden, was für uns der Sinn des Lebens ist. Wir entscheiden selber über unsere Handlungen und Taten und über unsere Aufgaben im Leben.

So würde ich es Interpretieren.

Gruß Ashuna

Das bedeutet, dass jemand, der ans Bett gefesselt ist mit Schmerzen usw. gar keine Chance hat, dem Leben einen Sinn zu geben. Er kann ihm gar keinen Sinn geben oder vorsichtig ausgedrückt nur sehr schwer.

Oder bei Depressiven, da beißt sich dann die Katze in den Schwanz. Sie bräuchten einen Sinn im Leben, den die Krankheit aber verhindert, zu entdecken.

Statt "genauso" würde ich das Wort "maximal" verwenden.

Nun, ob das für einen Gottesdienst eine glückliche Wahl ist, möchte ich bezweifeln. Ich schließe mich bei diesem Zitat dieser Interpretation an:

  • Die Naturwissenschaft liefert keinen Beleg für einen Schöpfer. Daher müssen wir akzeptieren, in einer Welt zu leben, in der das Leben zufällig und ungerichtet entstanden ist. Dieser Abschied von einem Sinn des Lebens, der durch ein übergeordnetes Wesen gestiftet wird, mag manchem schwerfallen. Doch bleibt nichts anders übrig, als durch Überlegung dem eigenen Dasein einen Sinn zu geben.

http://gbs-stuttgart.de/P_12_013

Das ist in einer Kirche starker Tobak.

Das bedeutet, dass Leben an sich hat keinen Sinn. Wir müssen ihm einen Sinn geben.

Das Leben hat nur soviel Sinn, wie wir im Stande sind es ihm zu geben.

Ich verstehe das so:

Sinn ist nichts von außen Gegebenes, sondern muss vom einzelnen Menschen für sich selber gegeben werden. Also: Du bestimmst, was für dich der Snn deines Lebens ist - Hesse hat übrigens eine nicht leicht zu bestimmende und wohl auch sich verändernde Religiosität gelebt.

https://www.hermann-hesse.de/files/pdfs/de_religion.pdf