Hebräer 10 mutwillige Sünde?
Was ist diese mutwillige Sünde aus Hebräer 10?
Ist es mutwillig sündigen, wenn man in einem Moment schwach im Kampf gegen die Sünde ist, und sich dann zu dieser Sünde hinreißen lässt, weil man denkt, dass es ja nicht so schlimm ist und nach dieser Sünde einem bewusst wird, was für einen Fehler man begangen hat und Gott um Vergebung bittet und Reue empfindet über die Sünde?
Hat man diese mutwillige Sünde dann begangen und wird trotz der Reue dennoch nicht errettet
8 Antworten
26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,
27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird.
28 Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin;
29 wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
Zum Verständnis ist der Kontext zu Kapitel 6 hilfreich, denn da geht es um das Gleiche:
4 Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind
5 und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit,
6 und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!
Es geht also um eine Sünde, die man mutwillig begeht, in der Absicht abzufallen.
Es geht nicht darum aus Schwäche zu sündigen und anschließend zu bereuen. Wer diese mutwillige Sünde begeht, kann nicht zur Buße erneuert werden, d.h er empfindet auch keine Reue.
Im Normalfall bereut ein Christ seine Sünden - dafür gibt es Vergebung:
1.Joh. 2,1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten;
Es ist nicht möglich als wiedergeborener Christ "versehentlich" verloren zu gehen. Es ist eine bewusste Entscheidung dazu nötig und jeder Christ, der beim Herrn bleiben möchte kann gewiss sein, dass er gerettet ist.
LGuGS
Ja. Jeder Christ weiß was Sünde ist, und trotzdem schafft er es nicht immer, Sünde zu vermeiden. Nur wenn man sündigt, um sich von Gott abzuwenden, gibt es keine Vergebung.
Wenn wir gut mit der Bibel vertraut sind, dann können wir erkennen, dass es nicht unbedingt ausschlaggebend ist, welche Sünde wir begehen, um sagen zu können, ob sie vergeben wird oder nicht, sondern der Herzenszustand bzw. das Maß der Vorsätzlichkeit. Nur Gott selbst kann das beurteilen. Es gibt Beispiele in der Bibel, wo Anbeter Gottes schwere Sünden bewusst getan haben, obwohl sie wussten, dass Gott es nicht gutheisst. Zb. Manasse oder David (nachzulesen in 2.Chronika 33 bzw. 2.Samuel 11). Doch sie haben sich korrigieren lassen und von Herzen bereut. Und Gott hat ihnen vergeben. Es gibt aber auch Menschen, die Gott einfach nicht gehorchen wollen, trotz, dass ihnen immer wieder die Gelegenheit gegeben wird. Wer nicht um Verzeihung bittet, der bietet Gott keine Grundlage vergeben zu können..
Wird also jedem vergeben, der die aufrichtige Reue empfindet und um Vergebung bittet, egal bei welcher Sünde, hauptsache man bereut es ?
Apostelgeschichte 3:19 und 26:20 spricht von einer "Umkehr" bzw. einem "handeln, dass es der Reue entspricht". Der Glaube ist keine passive Angelegenheit. Jesus erwartet von seinen Jüngern, dass sie sich bemühen danach zu leben, (Matthäus 7:21).
Nein, wenn man denkt, es sei nicht so schlimm, dann ist das ein irriges Gewissen, das einen Fehler macht. Ein fehlgeleitetes Gewissen. Mutwillig verstehe ich so, dass man ganz genau weiß, diese Sache ist falsch, und macht es trotzdem. Jede Sünde kann unabhängig davon vergeben werden, wenn in der Beichte Buße getan wird.
Aber es ist ja in dem Fall auch so, dass man weiß dass es falsch ist man aber auch denkt es wäre nicht so schlimm
Also wenn jemand tatsächlich weiß, daß es falsch ist, dann scheint mir das auch mutwillig zu sein. Zu denken, es sei nicht so schlimm, scheint mir dann eher eine Form von Selbstbetrug zu sein, ein Schönreden. Das kann dann wirklich mutwillig sein. Wenn ich weiß, es ist falsch, dann rede ich mit die Sache nur schön.
aber wenn man diese Sünde dennoch bereut und sich davon abwenden will, oder kann man dann dennoch nicht errettet werden?
Im Prinzip kann jede Sünde vergeben werden, auch die mutwillige. Ich rate da aber lieber zur Beichte. Dann ist die Sache sicher wieder gut.
Achso, ich dachte das du meintest, dass die mutwillige Sünde nicht vergeben werden kann, meintest du das also nicht?
Gut, dass das geklärt ist. Auch die mutwillige Sünde kann tatsächlich vergeben werden.
Ok, aber da frage ich mich nur noch was bedeutet "so bleibt hinfort kein anderes Opfer mehr für die Sünden
Du meinst Hebräer 10, 26? Der Text lautet bei mir etwas anders, nämlich "kein Opfer", außerdem "Vorsätzlich sündigen", nicht "mutwillig". Ich verstehe das so, daß damit der Fall gemeint, daß jemand in die Sünde fällt und dort verharrt. Sich also nicht wieder bekehrt und besinnt. Ich kann nur sagen, daß es falsch ist, einzelne Verse isoliert zu betrachten. Die Bibel muß immer als Ganzes gesehen werden. Dann ist klar, auch die vorsätzliche Sünde kann vergeben werden. Wäre es anders, würde wir alle in der Hölle landen, ohne jede Hoffnung. Das kann nicht so gemeint sein.
Also ist in Hebräer keine bewusste Sünde sondern eine Haltung oder Meinung gegen Christus gemeint?
Doch, dort geht es um bewußte Sünden. Jede Sünde ist ihrer Natur nach eine Entscheidung gegen Gott, gegen Christus. Jede Sünde ist gleichzeitig eine Haltung und Meinung der Abkehr. Weil wir dann tun, was Gott nicht will, und wir das auch wissen.
Ok trifft es also nicht auf den von mir geschilderten Fall zu, dass ich nicht mehr errettet werde, da ich ja dennoch bereue und um Vergebung bitte
Ich verstehe leider nicht so ganz, wo dein Problem liegt. Ich vermute, du gehst von dem schlimmen protestantischen Irrtum der Heilsgewissheit aus, der wohl die Ursache von falschen Vorstellungen ist. Wer errettet wird oder nicht, wissen wir nicht. Das entscheidet Gott am Ende des Lebens. Vorher nicht. Im Brief an die Hebräer geht es hauptsächlich um das jüdische Gesetz und die Opfer im Tempel von Jerusalem, im Verhältnis zu Christus. Wie gesagt kann jede Sünde vergeben werden, wenn wir sie einsehen, bereuen und um Vergebung bitten. Bei schweren Sünden geschieht dies in der Beichte. Ob Gott dir vergibt oder nicht hängt nicht ab von der Interpretation von Hebräer 10, 26. Die Errettung ist kein einmaliger Akt des Glaubens. Wir Menschen fallen immer wieder in Sünden, und bedürfen dann immer wieder der Vergebung.
Ich habe aus Herders Bibelkommentar die Erläuterungen zu Hebräer 10, 26 mit Google Lens reinkopiert. Vielleicht hilft dir das ja weiter. Dort wird ein völlig neuer Aspekt beleuchtet, den ich bisher selber nicht gesehen habe:
Der Ton wird ernster. Das Fernbleiben mancher von den gottesdienstlichen Versammlungen erfüllt den Verfasser mit tiefer Besorgnis und läßt ihn Worte der Warnung finden, die in ihrer Schärfe an 6, 4-8 erinnern. Es geht hier nicht um irgendeine Sünde aus Schwäche, auch nicht um irgendeine mutwillige, mit Vorbedacht begangene Sünde, sondern um die Sünde des be- wußten und gewohnheitsmäßigen Fernbleibens vom Gottesdienst, um die Schuld der Absonderung und innern Entfremdung von der christlichen Ge- meinschaft, also um den beginnenden Abfall. Das vorhin Gesagte wird hier begründet. Die Bemühungen der treuen Mitchristen, die Abständigen in Liebe wiederzugewinnen, werden mißachtet. Die Sünder handeln nicht aus Unwissenheit, denn sie haben bereits die christliche Lehre gründlich kennen gelernt. Sie widerstehen also bewußt der erkannten Wahrheit und zeigen gegen heilsame Ermahnungen ein verstocktes Herz. Sie verschmähen das Erlösungswerk Christi, über dessen Wert als einzig wirksame Sühneleistung sie soeben noch in diesem Brief unterrichtet worden sind. Für Menschen, die in solcher Gesinnung verharren, gibt es keine Rettung mehr; sie warten vergeblich auf ein weiteres Sündopfer. Christus stirbt kein zweites Mal, und mehr als er getan hat, kann niemand tun. Für die Leser als ehemalige Juden mußte die Verneinung eines weiteren Sündopfers um so einleuchtender sein, als dem jüdischen Apostaten die Darbringung eines Opfers versagt war (Strack-Billerbeck III, 743 f.). Es wird demnach hier ebenso wenig wie 6, 4-8 die Unmöglichkeit einer zweiten Buße" gelehrt. Das widerspräche direkt dem oftmaligen Hinweis auf die unbegrenzte Barmherzigkeit Gottes im Neuen Testament. Petrus und Judas sündigten beide schwer in der gleichen Nacht. Der eine tat Buße, der andere war mutwillig" mit kalter Überlegung vorgegangen, war von der Gemeinschaft der Jesusjünger ab- gefallen und fand nicht mehr den Rückweg.
Ich habe jetzt in meinen anderen Bibelkommentaren nachgeschaut, das geht alles in dieselbe Richtung wie Herders Bibelkommentar, also Abfall vom Glauben, bewusste Abkehr von Gott. Was auch erwähnt wird, ist das bewusste Fernbleiben von der Kirche Gottes. Das Nichtüberwinden von Hindernissen auf dem Weg zum Glauben.
Das stimmt nicht was sie schreiben! Jeder Christ der Jesus nachfolgt sollte sich sicher sein dass er erettet ist. Joh 3.16. Da steht ganz klar jeder der an ihn glaubt wird nicht verloren gehen sondern ewiges Leben haben. Wir werden nicht erretet wenn wir gut genug waren für den Himmel sondern wenn wir an Jesus glauben und zwar mit richtigem Glauben also ein Glaube mit Werken sonsz ist der Glaube tot. Das heißt aber nicht das wir aus den werken errettet sind sondern weil Jesus für uns am Kreuz starb
ich denke die muttwillige Sünde ist wenn du weißt das ist falsch es aber mit Absicht machst oder sowas denkst wie mir ist ja eh vergeben oder ich tue einfach später buße und dann die sünde tust. aber in deinem falle wenn du denkst ist micht schlimm was meinst du mit ist micht schlimm, nicht schlimm das du sündigst oder was genau? aber ich denke ehelich gesagt nicht dass das eine mutwillige Sünde bei dir war und noch was, es ist eine Lüge des Teufels wenn dir Gedanken kommen dass du nicht mehr zu Jesus kommen kannst. Jesus wird nicht sagen ne es geht nicht mehr Jesus wird dich immer aufnehmen wenn du zu ihm kommst immer!
Was ist diese mutwillige Sünde aus Hebräer 10?
Es ist die Verleugnung von Jesus Christus in den Verfolgungen durch die Römer (Vers 29).
Ist es mutwillig sündigen, wenn man in einem Moment schwach im Kampf gegen die Sünde ist
Bei den Angesprochenen ging es um Leben und (Märtyrer-)Tod. Es hatte nichts damit zu tun dass Jungs sich gerne mal selbst anfassen.
In Hebräer 10,26 geht es im Kontext darum, dass Menschen das Opfer Jesu mutwillig ablehnen. Sie haben verstanden, dass sie Vergebung brauchen, weil sie Sünder sind, doch sie lehnen dies ab und wollen keine Vergebung mehr haben. Gerichtet ist dies an Juden, die beinahe Christen geworden wäre, aber (aus Druck oder anderen Gründen) wieder zurück zum Judentum gewechselt sind. Für sie bleibt kein Opfer mehr übrig, weil sie das Opfer Jesu mutwillig abgelehnt haben. Das ist die einzige Sünde, die nicht vergeben werden kann: Der Unglaube!
Der Walvoord-Bibelkommentar erklärt dies recht gut:
- "Der Satz "wenn wir mutwillig sündigen" zielt, wie aus dem Kontext ersichtlich ist (vgl. V. 23), wiederum auf die im ganzen Brief spürbar werdende Angst vor dem Abfall vom Glauben. Die meisten Sünden geschehen "mit Absicht", doch an dieser Stelle ist der Verfasser offensichtlich von der altestamentlichen "Sünde aus Vorsatz" (vgl. 4Mo 15,30-31 ), die außerhalb der Opfervorkehrungen des Gesetzes lag, beeinflusst. Der Abfall vom Glauben wäre eine solche "vorsätzliche" Tat, und für diejenigen, die sie begehen, gibt es hinfort kein andres Opfer mehr (vgl. Hebr 10,18). Wenn das wirksame Opfer Christi abgelehnt wird, bleibt kein anderes, das den Apostaten vor dem Gericht und dem gierigen Feuer schützen kann. Ein Christ, der "die Zuversicht vom Anfang" (Hebr 3,14) aufgibt, stellt sich selbst auf die Seite der Feinde Gottes und kreuzigt damit "den Sohn Gottes abermals" und macht ihn "zum Spott" (Hebr 6,6), wie der Verfasser des Hebräerbriefes es zuvor schon angedeutet hatte. Ein solches Verhalten verdient nichts anderes als Gottes flammende Empörung und Vergeltung. Auch hier handelt es sich jedoch nicht um eine Anspielung auf die Hölle."
In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:
- "mutwillig sündigen. Der gr. Ausdruck vermittelt den Gedanken einer vorsätzlichen, gewohnheitsmäßigen Absicht. Bei dieser Sünde handelt es sich nicht um vereinzelte Taten, sondern sie ist ein bewusstes Verwerfen Christi. Dem mosaischen Gesetz zufolge musste derjenige, der eine solche vorsätzliche und absichtliche Sünde begangen hatte, von der Gemeinschaft (vgl. 4Mo 15,30.31) und vom Gottesdienst Israels ausgeschlossen werden (vgl. 2Mo 21,14). Solche Sünden schlossen die Person auch vom Schutz in den Zufluchtsstädten aus (vgl. 5Mo 19,11-13)."
Ist es also nicht eine Tat, welche man begeht, obwohl man weiß, dass etwas eine Sünde ist, doch anschließend einsieht, dass es ein Fehler war und man diese Sünde bereut
Ja, das stimmt!
Wenn man eine Tat als Sünde einsieht und um Vergebung bittet, wird sie uns vergeben:
- "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
Vielen Dank, also bedeutet das, dass auch wenn man sündigt obwohl man weiß, dass es eine Sünde ist errettet wird, solange man bereut und um Vergebung bittet, oder?