HCOo- reagiert als Base?

3 Antworten

Die Antwort von Zwergbiber50 ist super und sehr ausführlich. Ich schreibe dir nur, um es ein wenig abzukürzen:

Die organischen Säuren können nur das Proton (H+) der COOH-Gruppe abgeben.

Bei deinem Beispiel (HCOO-) ist dieses Proton schon weg. Das H, das noch da ist, geht nicht weg. Wenn es weggehen könnte, hättest du natürlich Recht.

LG
MCX

Dem Formiat-Ion HCO₂⁻ liegt die Ameisensäure HCOOH zugrunde. Ein H ist an C gebunden, das andere an ein O (in der COOH-Gruppe).

Saure H-Atome (also solche, die in wäßrger Lösung zumindest teilweise als H⁺ ab­ge­ge­ben werden können) gibt es eigentlich nur am Sauerstoff — CH-Gruppen sind nur sehr selten sauer, und dann nur ein bißchen (HCN ist ein Beispiel einer solchen Säure, und sie ist wirklich sehr schwach). Also geht das H vom Sauerstoffatom als H⁺ weg, nicht vom Kohlenstoff.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Hallo MrFrage202

die Ameisensäure/Methansäure ist zwar die stärkste Monocarbonsäure, aber wie die Essigsäure ist sie nur zur Teil in Wasser dissoziiert, charakterisiert durch folgendes Gleichgewicht:

HCOOH + H2O <==> HCOO^- + H3O^+

Dieses Gleichgewicht ist auch entscheidend dafür, dass Formiate in Wasser eine basische Reaktion zeigen:

HCOO^- + H2O <==> HCOOH + OH^-

Das zweite Proton ist an Kohlenstoff gebunden und zeigt keine saure Eigenschaft. Dies ist schon aus den unterschiedlichen Elektronegativitätsdifferenzen ersichtlich:

HCOO-H …… EN-Differenz: 1.2

H-COOH …… EN-Differenz: 0.4

Und da die Ameisensäure schon Probleme hat, ihr Proton der Säure-Funktion an Wasser zu übertragen, hat ein Proton in einer kovalenten Bindung erst recht keine Chance.

LG