Hausarbeit besprechen? Auffällige Abweichungen auf die Qualität des sprachlichen Ausdrucks in der Hausarbeit?
Hallo,
ich habe vor einiger Zeit eine E-Mail von meinem Dozent aus dem letzten Semester erhalten. Darin schrieb er: "Ich habe mittlerweile deine Hausarbeit gelesen und möchte mich in der Sache kurz bei dir melden. Die Arbeit selbst ist sehr ordentlich, sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Im Vergleich zu deinen zahlreichen sehr interessierten und guten Beiträgen im Kurs und deinem sehr ausführlichen Response Paper musste ich jedoch auffällige Abweichungen in Bezug auf die Qualität des sprachlichen Ausdrucks in der Hausarbeit feststellen. Dafür kann es viele Gründe geben. Zur Klärung würde ich dir daher gerne vorschlagen, ein Gespräch mit einer anderen Dozentin zu führen." Da mein Dozent nicht mehr an der Universität tätig ist, habe ich daraufhin eine E-Mail an die Dozentin geschrieben, um einen Termin zu vereinbaren. Leider habe ich bisher keine Antwort erhalten. Da ich jedoch die Bewertung meiner Hausarbeit benötige, um endlich Ruhe zu haben, mache ich mir Sorgen. Ich bin mir nicht genau im Klaren darüber, worum es bei dem Gespräch geht. Ich möchte betonen, dass ich meine Hausarbeit von einem Freund korrigieren und sprachlich verbessern lassen habe. Dies habe ich jedoch aus dem Wunsch heraus getan, eine gute Arbeit abzuliefern, und keinesfalls mit der Absicht, zu täuschen oder Plagiate zu begehen. Ich bin nun unsicher, wie ich weiter vorgehen soll und würde gerne euren Rat dazu hören. Diese Situation besteht nun schon seit Monaten, und ich möchte gerne eine Lösung finden. LG
1 Antwort
Hi,
hat die Dozentin vielleicht eine offene Sprechstunde, zu der du erscheinen kannst oder ist eine Telefonnummer angegeben? So könntest du wenigstens mit ihr in Kontakt kommen. Oder versuche sie nach einer Vorlesung abzufangen.
Dein Dozent wird wohl das Gefühl bekommen haben, dass du diese Arbeit nicht selber verfasst hast (weil sie sprachlich besser oder schlechter als sonst geschrieben ist, beide Richtungen sind möglich). Ich verstehe sehr gut, dass du die Arbeit von jemandem hast lesen lassen. Die Frage ist nur, wie viel hat derjenige verändert. Immerhin soll eine Hausarbeit ja eine Eigenleistung des Studierenden sein und keine Gemeinschaftsarbeit mit einem Korrekturleser/-schreiber. Wenn derjenige deine Arbeit verändert und selber Passagen eingebaut oder umgeschrieben hat kann es sehr gut sein, dass der Dozent erkennt, wer was geschrieben hat da jeder seinen eigenen Stil hat. Da kann der Verdacht aufkommen, dass die erbrachte Eigenleistung eben nicht ausreichend ist.
Ich habe nicht den Eindruck, dass man mit dir über ein Plagiat sprechen möchte. Wenn du richtig zitiert hast, dann sollte das kein Problem sein. Man wird wohl eher mit dir über deine Eigenständigkeitserklärung sprechen.
Da ich kein Jurist bin kann ich dir nicht sagen, ob deine Arbeit trotz falscher Angaben gewertet werden kann, ob du durchfällst oder ob es für eine Exmatrikulation reicht.
Leider gibt es keine offene Sprechstunde bei der Dozentin. Alle Termine für diesen Monat sind bereits ausgebucht, und es sind keine Sprechstunden für August und September geplant. Es wäre keine gute Idee, sie nach einer Vorlesung anzusprechen, da sie sehr streng ist. Durch die Bearbeitung meiner Hausarbeit ist der Text tatsächlich komplizierter geworden und auf einem höheren sprachlichen Niveau verfasst, was normalerweise nicht mein Schreibstil ist. Ich habe dies getan, weil ich dachte, dass eine gute Arbeit auf diese Weise aufgebaut sein sollte. Zudem war ich frustriert, da ich zuvor eine schlechte Note bei einer anderen Arbeit erhalten hatte. Ich erkenne, dass ich einen Fehler gemacht habe und gebe dies auch zu. Aber was könnte im schlimmsten Fall wenn ein Verdacht aufkommt passieren?? Und wenn ich so offen und Ehrlich bin wird das wirklich als Plagiat oder Täuschung bewertet?