hattet ihr nachfolgen bei einer Abtreibung?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Mir war den ersten Tag kotzübel.

Am nächsten Tag ging es mir wieder blendend und ich hab mich mega erleichtert gefühlt

Ich bereue es nicht, es berührt mich auch nicht wirklich. Jetzt bin ich gewollt schwanger

Jeder, absolut jeder medizinische Eingriff oder auch Medikamenteneinnahme birgt Risiken oder hat Nebenwirkungen - selbst so banale, alltägliche Dinge wie Blutabnahmen, Betäubungen beim Zahnarzt oder die Antibabypille.

Aus zahlreichen Studien, die auf Nachuntersuchungen von Tausenden von Frauen beruhen, geht aber eindeutig hervor, dass die Komplikationen des fachlich einwandfrei durchgeführten frühzeitigen Schwangerschaftsabbruchs gering sind, deutlich geringer als jene einer Geburt.

Die Gefahr, bei einer Geburt zu sterben ist etwa 10- bis 14-mal grösser als bei einem Schwangerschaftsabbruch.

Bei der medikamentösen Methode mit Mifegyne können häufiger und stärkere Blutungen auftreten. Das ist jedoch selten eine schwere Komplikation. Hingegen gibt es keine Narkosezwischenfälle und Verletzungen.

Das Risiko steigt mit der Schwangerschaftsdauer. Am geringsten ist es bis zur 8. Schwangerschaftswoche. Gesetzliche Vorschriften, die den Eingriff verzögern (Gutachten, Bedenkfrist, keine Kostenübernahme durch die Versicherung u. ä.) erhöhen daher die gesundheitliche Gefährdung für die Frau. Allerdings ist der Eingriff auch nach der 12. Woche nicht gefährlicher als eine Geburt.

Behauptete Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit, Probleme bei späteren Schwangerschaften und Geburten (Eileiterschwangerschaft, Fehlgeburt, Frühgeburt, Geburtskomplikationen, niedriges Geburtsgewicht, Missbildung oder Totgeburt des Kindes) wurden in gross angelegten Untersuchungen überprüft (WHO, Frank PI et al. und weitere). Die meisten der seriösen Studien kommen zum Schluss:

Frauen haben nach einem Schwangerschaftsabbruch kein erhöhtes Risiko gegenüber Frauen, die nie eine Abtreibung hatten.

http://www.svss-uspda.ch/de/facts/komplikationen.htm

Ein Schwangerschaftsabbruch ist für viele Frauen eine schwierige Entscheidung und in jedem Fall eine schmerzliche Erfahrung. Er kann für eine Minderheit von Frauen - wie viele andere schwierige Entscheidungen im Leben - mit Traurigkeit, Reue, Schuld- oder Verlustgefühlen verbunden sein.

Jedoch kann man aus den besten verfügbaren Studien folgern, dass der Schwangerschaftsabbruch, wenn er unter guten Bedingungen durchgeführt wurde, weniger negative psychische Folgen hat, als die Geburt eines ungewollten Kindes.

Nach einem Schwangerschaftsabbruch können Belastungen durch widersprüchliche Gefühle auftreten. Auch dann können Beratungsstellen (z.B. die profamilia) helfen und bieten Gespräche an, damit die Lebenssituation neu geordnet werden kann, belastende Gefühle benannt werden und die Frau wieder "nach vorn" schauen kann.

Ich habe mich vor über 30 Jahren als junge Frau mitten in der Ausbildung 200 km weit weg von Zuhause und in einer sterbenden Beziehung für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden.

Es war zum damaligen Zeitpunkt für mich mit 22 eine schnell getroffene Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe.

In diesem Alter hatte ich mir überhaupt noch keine Gedanken zu Kindern gemacht. Bis Mitte Dreißig hatte ich schlichtweg keinen Kinderwunsch und war mir auch nicht sicher, überhaupt irgendwann mal Kinder haben zu wollen.

Der Abbruch selbst wurde ambulant durchgeführt und ich war ohne Begleitung. Die Absaugung war nicht wirklich schmerzhaft - eher ein leicht unangenehmes Gefühl. Danach ging es mir körperlich gut und ich konnte nach kurzer Ruhephase allein nach Hause fahren.

Dann habe ich darauf gewartet, dass sich "Gefühlsabgründe" in mir auftun. Aber nichts dergleichen - außer grenzenlose Erleichterung.

Ich habe mich gefragt, ob ich mich für die Abwesenheit von Gewissensbissen selbst verurteilen sollte, was das über mich als Mensch aussagt. Doch dann ist mir klar geworden, dass meine Entscheidung schlicht und ergreifend einfach richtig war und sich dann auch richtig anfühlt.

Viele Jahre später und glücklich verheiratet habe ich nach einer Fehlgeburt zwei wunderbare Kinder bekommen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Meine Freundin hat letztes Jahr abgetrieben.

Körperlich hatte sie wenig Beschwerden, kaum mehr, als wenn sie ihre Periode hat.

Psychisch hatte sie gar keine Beschwerden.

Während ich damit gerechnet hatte, dass da auf der psychischen Ebene noch ein dicker Hammer nachkommt, war sie einfach nur erleichtert und es ging ihr nach dem Eingriff wesentlich besser, als in den Wochen zuvor.

Es kam auch später nichts mehr nach.

Aber das ist sicher bei jeder Frau unterschiedlich und man darf das nicht verallgemeinern

Nein, keinerlei Probleme, weder Psychisch noch Physisch, habe sogar die Krankmeldung entsorgt, weil ich sie nicht brauchte.

Ich war damals 19 und bin heute 36 falls das irgendwie von Bedeutung ist ;)

Würde immer wieder so entscheiden.

Habe später erfahren, das meine Mutter vor meinem Bruder und mir mal Zwillinge abgetrieben hat, auch da keinerlei Nachwirkungen.

Ebenso bei diversen Freundinnen und Kolleginnen.

Ich habe in der Zeit seit der Abtreibung mit sicher 100 Frauen gesprochen die auch abgetrieben haben, und keine einzige hatte irgendwelche Folgeschäden.

Mehrere sind mittlerweile auch gewollt Mutter geworden.

Studien zeigen das gleiche: Eine moderne Abtreibung macht heutzutage weder unfruchtbar, noch erhöht sie das Risiko einer Frühgeburt bei späteren Schwangerschaften.

Hallo, auf deine Frage kann wahrscheinlich jede Frau, die eine Abtreibung hatte, ihre eigene Antwort geben - ganz unterschiedliche… Jede Frau ist so individuell… Warum fragst du? Hast du selbst eine Abtreibung vor dir - oder eine Freundin? Es lässt sich wirklich nicht allgemein sagen - sowohl das körperliche als auch das seelische.

Liebe Grüße