Hat man früher auch immer "Schülerinnen und Schüler" gesagt?

Jolle2004  16.07.2024, 09:54

Welche Dozentin ist das denn?

JanHatEineFr227 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 09:55

Kann ich dir privat schreiben.

8 Antworten

Früher hat man allerhand anders gesagt als heute, und morgen wird man vieles anders sagen als heute. Das ist Sprachwandel und ein ganz selbstverständliches Phänomen. Kein Grund zur Besorgnis.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass man früher immer "Schülerinnen und Schüler" oder gar "Lehrer [schluck] innen" gesagt hat.

Hat man auch nicht. Der Begriff "Schüler" wurde als generischer Begriff für alle Lernenden verwendet.


Bricoleur  16.07.2024, 09:44

Ich war in einem Jungengymnysium. War kein Thema dort :-P

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Bis vor wenigen Jahren war der Genderquatsch nirgendwo ein Thema.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Verifieduser  16.07.2024, 09:34

Die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Früher wurde die Verwendung geschlechtergerechter Formulierungen oft als eine Frage der Höflichkeit betrachtet. Heute wird sie jedoch zunehmend als wichtiger Schritt zur Gleichstellung der Geschlechter angesehen.

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DerRoll  16.07.2024, 09:43

Das ist schlicht falsch. Und ich kann das auch belegen.

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Nein

Ganz früher wurde nur Schüler und Lehrer gesagt. Dann Schüler und Schülerinnen und Lehrer und Lehrerinnen.

"Zu meiner Zeit" an der Schule haben angehende Abiturientinnen ihre Einladung zur Prüfung zurück gehen lassen, weil sie als "Fräulein" angesprochen wurden. In den Kreisen der politischen Studentinnen und Studenten wurde bereits Mitte der 80er von Studentinnen und Studenten geredet, das Rednerpult zum Redepult und die Rednerliste zur Redeliste umbenannt. Auch das Binnen-I wurde da erfunden. Es ist eine Lüge dass der angebliche "Genderquatsch" eine neue Erfindung ist. Das wir auf dem Niveau angekommen sind wo wir heute stehen mußte mit jedem einzelen Schritt hart erkämpft werden. Aber selbst einer der konservativsten Professoren die ich während meines Mathematikstudiums kennen gelernt habe hat bereits 1986 in sein Buch über Funktionalanalysis die Fußnote "Natürlich auch der Studentin (dies, um dem Zeitgeist meinen Tribut zu entrichten, so sehr es sich auch von selbst versteht)." aufgenommen. In seinem 1989 erschienen Buch über gewöhnliche Differentialgleichungen sah er sich bereits genötigt diesen Text

Bild zum Beitrag

in sein Buch aufzunehmen. Was soll das verdeutlichen? Erstens, die Diskussion ist nicht nur nicht neu, sie ist sogar wirklich alt. Zweitens, es gab damals auch schon Leute die sich darüber aufgeregt haben. Die wenigsten haben es allerdings so "nett" und eloquent getan wie Heuser.

 - (Geschichte, Lehramt, Gender)

JanHatEineFr227 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 09:44

Klasse, richtig gute Antwort, danke! Heuser ist einfach nur spitze!!!

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DerRoll  16.07.2024, 09:45
@JanHatEineFr227

Fachlich ja, persönlich war er umgänglich (ich hatte bei ihm ein Proseminar), politisch will ich nicht weiter gehen als ich das ohnehin getan habe.

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Bricoleur  16.07.2024, 09:46

Eine Nachbarin bestand darauf, mit "Fräulein Doktor" angeredet zu werden um klarzustellen, daß sie die Doktorwürde in der Universität und nicht im Ehebett erarbeitet hatte.

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DerRoll  16.07.2024, 09:47
@Bricoleur

Ändert nichts an der Aussage dass das kein neuer, sondern ein im Gegenteil sehr alter Zeitgeist ist.

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Bricoleur  16.07.2024, 09:48

Keine neue Erfindung, wird nur jetzt mit zunehmend vehementer Aggressivität eingepeitscht.

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DerRoll  16.07.2024, 09:54
@Bricoleur

Wenn du dir die von mir zitierten Texte durch liest war diese Empfindung ebenfalls bereits vor 40 Jahren vorhanden. Ich empfinde das übrigens anders und wundere mich das man heutzutage überhaupt noch darüber reden muß.

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