Hat Jesus einen Anfang?

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Stimmt: Jesus ist ewiger Gott...

Zum Beginn des Johannes-Evangeliums mal der Kommentar der MacArthur-Studienbibel:

"Im Anfang. Dies steht im Gegensatz zu 1Joh 1,1, wo Johannes einen ähnlichen Ausdruck verwendet (»von Anfang«), um sich auf den Beginn des Dienstes Jesu und das Predigen seines Evangeliums zu beziehen. Hier jedoch findet sich eine Parallele zu 1Mo 1,1, wo der gleiche Ausdruck benutzt wird. Johannes verwendete den Ausdruck im absoluten Sinne, um von dem Anfang des zeitlichen materiellen Universums zu sprechen.

war. Das Verb hebt die ewige Existenz des »Wortes« hervor - die ewige Existenz Jesu Christi. Bevor es das Universum gab, existierte die zweite Person der göttlichen Dreieinheit, d.h. er existierte schon immer (vgl. 8,58). Dieses Wort wird im Gegensatz zu dem in V. 3 verwendeten Ausdruck »was entstanden ist« benutzt, womit ein Anfang in der Zeit angedeutet wird. Aufgrund des Hauptthemas des Johannes, dass Jesus Christus ewiger Gott ist, die zweite Person der göttlichen Dreieinheit, enthält sein Evangelium keinen Stammbaum wie bei Matthäus und Lukas. In Bezug auf sein Menschsein besaß Jesus einen menschlichen Stammbaum, hinsichtlich seiner Gottheit jedoch nicht.

das Wort. Johannes leiht sich den Begriff »Wort« nicht nur aus dem Vokabuklar des ATs, sondern auch aus der gr. Philosophie. Dort wurde der Begriff im Wesentlichen ohne Bezug auf eine Person verwendet und deutete auf einen »göttlichen Grund« hin, auf etwas »Geistiges« oder auch auf »Weisheit«. Johannes füllte den Begriff jedoch ausschließlich mit alttestamentlicher und christlicher Bedeutung (z. B. 1Mo 1,3, wo das Wort Gottes die Welt erschuf; Ps 33,6; 107,20; Spr 8,27, wo Gott sich durch sein Wort in der Schöpfung, in seiner Weisheit und in der Errettung machtvoll darstellt) und bezog es auf eine Person, auf Jesus Christus. Der Gebrauch in der gr. Philosophie bildet somit nicht den Hintergrund in Johannes' Gedanken. Der Begriff »Wort« dient absichtlich als eine Art Brückenwort, um nicht nur Juden zu erreichen, sondern auch die unerretteten Griechen. Johannes wählte diesen Begriff, da er sowohl Juden als auch Griechen vertraut war.

das Wort war bei Gott. Das Wort war als die zweite Person der Dreieinheit seit aller Ewigkeit in vertrauter Gemeinschaft mit Gott, dem Vater. Doch obwohl das »Wort« den Glanz des Himmels und die Ewigkeit mit dem Vater genoss (Jes 6,1-13; vgl. 12,41; 17,5), gab es seinen himmlischen Status bereitwillig auf, nahm Menschengestalt an und erlitt den Kreuzestod).

war Gott. Der gr. Satzbau betont, dass das Wort das ganze Wesen und alle Merkmale der Gottheit besaß - d.h., dass Jesus, der Messias, vollkommen Gott war (vgl. Kol 2,9). Sogar in seiner Menschwerdung, als er sich selbst entleerte, hörte er nicht auf, Gott zu sein, stattdessen nahm er eine reale menschliche Natur und einen menschlichen Körper an und verzichtete freiwillig darauf, die Merkmale seiner Gottheit in Unabhängigkeit von seinem Menschsein auszuüben."


chrisbyrd  20.04.2023, 09:08

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Nein hat er nicht.

Offenbarung 22:13

Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte.

Im Koran wird Allah mit "Erster und letzter" beschrieben.

Im Christentum ist es Jesus.

Und vielleicht könnt ihr noch nebenbei erklären wie Jesus bei Gott sein kann und Gott selbst ist.

Ein Vers vorher steht doch das das Wort Gott ist.

Johannes 1,1

Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott

Jesus war beim Vater beide sind Gott.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überzeugter orthodoxer-Christ☦︎

Hallo Artgerecht57,

ja, Jesus hat auf jeden Fall einen Anfang! Das zeigen verschiedene biblische Aussagen sehr deutlich. In Kolosser 1:15 beispielsweise steht:

"Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der gesamten Schöpfung."

Was ist mit dieser Aussage gemeint? Nun, in der Bibel wird der Begriff "Erstgeborener" in der Regel auf den ältesten Sohn einer Familie angewendet. Jesus Christus ist innerhalb der himmlischen Söhne Gottes, der Engel also, der Älteste und oder eben der "Erstgeborene".

Würde es einen Sinn ergeben, die Wendung „Erstgeborener der gesamten Schöpfung“ auf Gott, den Vater anzuwenden? Da Gott selbst die Schöpfung hervorgebracht hat, kann er nicht ein Teil von ihr sein! Das stimmt auch mit dem überein, was in der Offenbarung über Jesus gesagt wird. Dort heißt es:

"Dem Engel der Versammlung in Laodicẹa schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes" (Offenbarung 3:14).

Dass mit diesem „treuen und wahrhaftigen Zeugen“ Jesus gemeint ist, sollte außer Frage stehen. Nach dieser Aussage ist Jesus eindeutig das erste der Schöpfungswerke Gottes! Von Gott hingegen heißt es in Psalm 90:2: „Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott.“ Da Jesus einen Anfang hatte, kann er nicht Gott sein!

Jesus ist also, wie die zitierten Schrifttexte klar aussagen, ein von Gott erschaffenes Wesen, ein himmlischer Sohn Gottes!

Zum Schluss fragst Du noch:

Und vielleicht könnt ihr noch nebenbei erklären wie Jesus bei Gott sein kann und Gott selbst ist.

Das geht auf keinen Fall und widerspricht eindeutig der Dreieinigkeitslehre! Deswegen muss der Text aus Johannes 1:1 richtigerweise lauten:

"Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war ein Gott."

Sicher ist Dir aufgefallen, dass in dieser Übersetzung das Wörtchen "ein" vor Gott steht. Aber warum ist dieses Wort hier eingefügt worden?

Interessant ist hier, dass dem ersten Wort "Gott" in Johannes 1:1 im Griechischen der bestimmte Artikel "ho" vorausgeht, während dieser bei dem zweiten Wort "Gott" ("das Wort war Gott") fehlt. Warum ist das so entscheidend?

Weil dadurch das erste Wort "Gott" nicht dem zweiten "Gott" gleichgesetzt werden darf. Durch das Fehlen des bestimmten Artikels vor dem zweiten Wort "Gott" wird dieses mehr zu einer Beschreibung der Eigenschaft des "Logos" ("das Wort").

Aufgrund dessen entschieden sich einige Übersetzer dafür, den Teil des Textes "das Wort war Gott" wie folgt zu übersetzen: „Und göttlicher Art war der Logos [das Wort]“ (Johannes Schneider, Das Evangelium nach Johannes). „Und ein Gott war der Logos“ (Jürgen Becker, Das Evangelium nach Johannes). „Göttliches Wesen hatte das Wort“ (Ludwig Albrecht, Das Neue Testament). „Zuerst war das Wort da, Gott nahe und von Gottes Art“ (Berger/Nord, Das Neue Testament und frühchristliche Schriften).

Die Übersetzung "ein Gott" entspricht den Regeln der Grammatik des damaligen Griechisch und stimmt auch mit den anderen Aussagen der Bibel über Jesus überein.

LG Philipp

Gott ist doch ewig, wieso steht dort etwas von einem Anfang.

Wörtlich steht dort "Im Anfang war das Wort".

Das bedeutet, dass in eben jenem Zeitpunkt als alles begann, als die Schöpfung im Begriff war zu geschehen, hatte Jesus als das Wort bereits eine Vergangenheit. Er war also bereits vor der Schöpfung und ist damit unerschaffen, - und somit ohne Anfang.

Hm...

"Im Anfang" (Joh.1,1-2) kann bedeuten:

"So lange man zurück denken kann".

Woher ich das weiß:Recherche