Hat ein Hund "Gefühle" zum Menschen?

11 Antworten

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Hunde haben zwar eine hohe Affinität zum Menschen und sie wollen ihnen auch gerne gefallen, aber es ist nicht ihre Lebensaufgabe den vermeintlichen "Alpha"-Wolf glücklich zu machen!

Ich würde das was ein Hund dem Menschen gegenüber empfindet sehr wohl als Liebe bezeichnen wollen, denn wenn wir uns vor Augen halten wodurch Liebe entsteht, so können wir sehr gut feststellen, dass sie beim Menschen wie auch beim Hund durch Hormone entsteht also wer will behaupten das ein Hund dann nicht lieben könnte?

Meine Hunde könnten noch so viel fressen von jemand anderem bekommen, doch selbst das dollste Leckerchen hilft nichts mehr, wenn ich in eine andere Richtung gehe.

Ich denke, es spielen ganz viele Faktoren dabei eine Rolle, einerseits der Teil der Sicherheit, vermittelt ein Mensch einem Hund Sicherheit so folgt der Hund diesem Menschen gerne, streichelt er viel und oft so entsteht auch eine starke Bindung wieder bedingt des Hormons Oxytocin welches auch allgemeingültig als "Kuschelhormon" bezeichnet wird. Wenn dieser Mensch es dann noch schafft seinem Hund viel Freude zu bereiten und da rede ich definitiv nicht von viel Futter sondern von spielen und gemeinsamen lernen, so ist dieser Mensch für den Hund eine Person die er liebt, denn dadurch entsteht auch Liebe beim Menschen.

Man hat viele Gemeinsamkeiten, man respektiert sich gegenseitig, man hat gemeinsam Spaß, der eine kann den anderen zum lachen bringen, man schmust miteinander, man liebt sich eben.

Hormonell gesehen also läuft das ganze auch nicht viel anders beim Menschen ab und somit plädiere ich immer für die Aussage, dass ein Hund definitiv nicht nur auf Futter aus ist, denn wenn dem so wäre, so dürfte es Dinge wie mit dem Yorki aus England und Hatchiko nicht geben und das sind nur 2 Beispiele von etlichen!

Z.B. hab ich als Kind einen Hofhund kennengelernt und dieser folgte mir auf Schritt und Tritt, Futte bekam er von meinem Onkel nicht von mir, aber er war immer bei mir nicht bei meinem Onkel. Die Erklärung dafür ist wohl ganz einfach, der Hund lebte bei meinem Onkel eben nur als Hofhund und hatte keine großartige Bedeutung für ihn, ausser den Hof zu bewachen.

Ich als Stadtkind liebte Hunde und hab mich ständig um ihn gekümmert, ich habe eigentlich alles mit ihm gemacht, ihn viel gekrault, ihm Geschichten vorgelesen, mit ihm gespielt usw. hat mein Onkel ihn gerufen wobei er immer sehr gut auf ihn gehorchte aber ich war in der Nähe, so hat er meinen Onkel nicht mehr gehört und als wir nach Hause fahren wollten und ich ins Auto stieg und am flennen war, natürlich wegen dem Hund stieg dieser wie selbstverständlich mit ein und als mein Onkel ihn am Halsband wieder raus holen wollte, so drehte er sich um und hat meinen Onkel gebissen, zwar nicht feste aber die Warnung reichte ihm wohl.

Ich mußte dann wieder mit aussteigen, den Hund in den Stall bringen und festbinden und mußte dann wieder ins Auto und wir sind nach Hause gefahren. Der Hund hat ganze 3 Tage und Nächte lang geheult und hat auch nichts gefressen, zwar hat er danach wieder angefangen zu fressen, aber laut der Aussage meines Onkels war er eben nicht mehr der alte, denn er saß nur noch vor dem Hoftor und bewegte sich nicht mehr wie zuvor über die Felder und Wiesen die noch zum Hof meines Onkels gehörten, sondern war eben immer in der Nähe des Tores und sobald ein Auto kam fing er an sich riesig zu freuen, wer auch immer ausstieg wurde beschnüffelt, dann aber nahm er wieder seinen Platz am Tor ein. Leider hab ich ihn nicht mehr gesehen, denn innerhalb des selben Jahres ist er noch verstorben...

Vielleicht oder auch gerade deshalb meine große Liebe zu Hunden!? ...oder überhaupt zu Tieren...


FrostigesHerz 
Beitragsersteller
 03.07.2014, 20:59

Hammer Geschichte, Hammer Antwort!

Ich hatte wirklich Tränen in den Augen ..

Danke!!!!

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Beutelkind  03.07.2014, 00:30

Was für eine traurige Geschichte!

...Und was für eine gute Antwort Anda2910!

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Anda2910  03.07.2014, 00:37
@Beutelkind

Irgendwann kommt die Regenbogenbrücke und ich glaube da werden dann so einige Hunde stehen und mich begrüßen ;-)

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MitHundenSein  03.07.2014, 15:45
@Anda2910

Hör auf Anda, ich heul schon Rotz und Wasser, wenn ich nur daran denke. Habe vor 2 Wochen mein geliebtes Hündchen durch Leberkrebs mit nur 7 Jahren verloren. Und obwohl ich so viele Hunde habe (extra deswegen), schmerzt es so dermaßen....Denn dieses Hündchen war Liebe pur. Bei ihr dachten wir immer, wenn Gott (sofern es ihn gibt) hat Liebe bildlich darstellen wollen, dann hätte er es durch Jessy gemacht.

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Hallo,

ich habe mal eine ähnliche Frage gestellt und recht viele hilfreiche Antworten bekommen (guckst du hier: http://www.gutefrage.net/frage/der-hund---mein-freund). Meine persönliche Meinung nach reiflichen überlegen:

Ich liebe meinen Hund, ganz klar. Nicht so wie ich meine Eltern liebe, nicht so wie ich meinen Freudn liebe und nicht so wie ich meine Bücher und meine Ruhe liebe. Eben auf die Art und Weise wie man seinen Hund liebt! Das wird jeder Hundehalter nachvollziehen können. Ob mein Hund mich liebt? Ich weiß es nicht. Mein Hund entscheidet sich immer für mich. Egal ob dort Futter, Artgenossen oder SPiele warten, er kommt mit mir mit. Das ist ihm anerzogen worden, das hat er gelernt. Hunde sind darauf selektiert worden eng mit dem Menschen zusammenleben und mit ihm zusammen zu arbeiten. Er erfüllt augenscheinlich alle Bedingungen, die für "Liebe" sprechen: auf starker [...], geistiger, Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen [Sache], verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, [...] Doch mein Hund hatte nie eine Wahl. Er konnte nicht entscheiden ob er zu mir ziehen wollte, er kann nicht entscheiden ob er bei mir bleiben möchte. Er denkt das er von mir abhängig ist. Ob er sich nicht von mir löst, weil er nicht will, oder ob er sich nicht löst, weil er nicht kann - das weiß ich nicht.

Das Wunschdenken eines jeden HAlters ist es wohl, das der HUnd aus freien Stücken und nur aus "Liebe", Zuneigung oder Bindung zu ihm bleibt. Ich denke nicht. Hunde bleiben unter den widrigsten Umständen bei ihren Besiotzern, sie können geschlagen, gequält und andersweitig missahndelt werden, und werden trotzdem nicht von der Seite "ihres" Menschen weichen. Das ist keine Liebe sondern abhängigkeit.

Für einen Hund bist du "sein" Mensch, und für dich ist er "dein" Hund. Diese Beziehung zwischen Mensch und Hund ist so alt und so vielfältig, dass man sie nicht mit einem Wort beschreiebn kann. Es ist viel mehr, was den Hund an uns bindet und auf einer anderen Ebene eben auch viel weniger als Liebe.

Das bekanntetse Zitat ist wohl dass "Der Hund ist dir im Sturme treu..." ich finde das Zitat von Maurice Maeterlinck passender:

Wir sind allein, völlig allein auf diesem Planeten. Von all den Lebensformen um uns herum hat sich außer dem Hund keine auf ein Bündnis mit uns eingelassen.


FrostigesHerz 
Beitragsersteller
 03.07.2014, 21:10

Naja aber .. Wenn der Hund vom Menschen abhängig ist, wieso sind es nicht MenschEN? Denn ein Hund "verbindet" sich doch normalerweise nur mit einem Mensch. Und Hunde könnten ja eigentlich schon weglaufen und .. Müll .. fressen..

Haushunde können nicht entscheiden, zu wem sie wollen.. Aber es gibt auch Leute, die eine "Beziehung" mit wilden Wölfen aufbauen! Nicht erst gefangen nehmen und dann wieder freilassen, sondern von WILDEN Wölfen! Ist das keine Freundschaft? Wilde Wölfe sind nicht von Menschen abhängig.

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Isildur  04.07.2014, 17:42
@FrostigesHerz

Mit den Wölfen würde ich Neugierde als Punkt nehmen, und die Veranlagung ein soziales Gefühge auch auserartlich aufrecht zu erhalten.

Die Frage ist nicht ob der Hund weglaufen und überleben kann, sondern ob er weiß das er es kann ^^ Wenn du einen Menschen lange genug in Gefangenschaft hälst, mit nur einer Bezugsperson, wird sie dieser nach einiger Zeit, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch nicht verlassen

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Es gibt keinen Alphawolf. Hunde sind domestiziert, das heißt, sie schließen sich freiwillig dem Menschen an und ziehen dessen Gesellschaft der von Artgenossen vor. Hunde haben sich schon immer dem Menschen angeschlossen, um von ihm Schutz, Sicherheit , Liebe und Wärme zu bekommen.

Wie sehr ein Hund seinen Menschen liebt, hängt natürlich von Menschen ab. Je freundlicher, empathischer, liebvoller, souveräner, ruhiger, gütiger, achtsamer, beständiger und verlässlicher Du bist, desto mehr liebt Dich Dein Hund und umso mehr wird er sich Dir hingeben und vertrauen.


FrostigesHerz 
Beitragsersteller
 03.07.2014, 21:15

Ich hoffe das ist wirklich so .. Auch oben beschreibt jemand, dass Hunde nur abhängig sind vom Menschen .. Ich würde meinen Hund zum Beispiel niemals, NIEMALS schlagen oder ihm absichtlich weh tun .. Auch wenn sie noch ein Welpe ist (19 Wochen) steht sie jetzt bereits vor meiner Türe, wenn meine Mutter nach Hause kommt vom Arbeiten, und bellt..

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Ich hatte früher mal nen "Ersatzvater", der nen Schäferhund als Wachhund hatte. Die waren sehr eng beieinander die beiden, von ihm hab ich sehr viel über Hundeerziehung gelernt. Irgendwann ist der Mann bei einem Autounfall verunglückt und wir mußten ihn beerdigen. Das war der Horror. Stunden nach ner Beerdigung bin ich mit dem Hund spazieren gegangen und zufällig (fremde Umgebung für mich) am Friedhof vorbeigekommen. Das Tier legte sich nur noch heulend auf den Boden und war nicht mehr dazu zu bewegen, weiterzugehen..... bis ich gesehen habe, daß wir von der andern Seite her von außen an das Grab des "Herrchens" gekommen waren. Hund und ich haben uns also hingesetzt und geweint, bis es für den Moment gut war. Der Hund hat getrauert und er hat gewußt, daß sein Herr jetzt da ist und nicht mehr bei ihm; er konnte ihn ja nicht sehen.

Ja, meiner Meinung nach haben Hunde Gefühle zum Menschen. Gibt doch auch diesen Film "Hachiko",(wahre Geschichte) in dem es ebenfalls um die Trauer des Hundes geht (hab ihn selbst noch nicht gesehen......; würd mich zu sehr an meine Ersatzpapa erinnern.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Hachiko_%E2%80%93_Eine_wunderbare_Freundschaft


FrostigesHerz 
Beitragsersteller
 03.07.2014, 21:03

Ohaa wie süss und doch auch traurig :( Bei den Antworten hier hör ich gar nicht auf den Idioten der solchen Schwachsinn erzählt hat, sondern eher auf euch grosse Hilfe!!!! Danke an alle!!!

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Anda2910  03.07.2014, 00:29

Schau Dir den Film auch gar nicht erst an, ich heule nur schon bei dem Gedanken daran los und wenn ich ihn heute nur anmache, fange ich schon am Anfang an zu heulen, seitdem liegt die DVD nur noch im Schrank schauen tue ich sie nicht mehr, wobei es ja eigentlich etwas schönes aber eben auch zugleich sehr trauriges ist...

...aber nicht umsonst hat dieser Hund eine Statue bekommen... ;-)

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diewildeHilde  03.07.2014, 00:36
@Anda2910

Ohgottohgott; ist der echt so schlimm? Ich hatte mir den aufgenommen, aber wieder gelöscht; wollte ihn irgendwann mal anschauen - aber wenn es so extrem ist......

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Anda2910  03.07.2014, 00:40
@diewildeHilde

Ja eigentlich ja schön, aber das Ende wo der Hund dann ständig am Bahnhof sitzt und die Tochter ihn ja versucht mitzunehmen und er dann ausbüchst und wieder am Bahnhof zu finden ist, naja ich fand das ungemein schlimm und jetzt gut, sonst heule ich gleich wieder...

Ich meine für jeden ist eine Trennung durch Tod von einem geliebten Menschen oder Tier schlimm aber dem Tier kann man nicht erklären warum jemand nicht wieder kommt, der Mensch weiß warum wobei es die Sache natürlich nicht besser macht...

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"...Mag er mich nur weil ich Essen habe?"

Nein, das denke ich nicht! Ich gebe meinen Hund regelmäßig in eine Pension, vom Welpenalter an. Er freut sich wie blöd, wenn ich ihn hinbringe. Abgesehen davon, dass er dort Essen bekommt, erlebt er dort einen ganzen Tag lang jede Menge Hundesensationen, die ich ihm so gar nicht bieten kann. Trotzdem: Wenn ich ihn abhole, freut er sich wie blöd! :) Und das liegt nicht daran, dass er Hunger hätte! :)

...Hunde schließen sich an - das schließt Liebe nicht aus! :)

...Wenn sie es nicht (mehr) tun, ist in ihrem Vorleben viel schief gelaufen...