Hat der Hund im Krieg eine Bedeutung? (Film Gladiator)

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Hi, früher gab es Kampfhunde, auf den Mann gedrillt. In der Neuzeit werden Hunde auch als Minenhunde eingesetzt. Gruß Osmond http://www.emperor-lake-mastiff.de/html/kriegshundederantike.html Zitat:
Kurzer Abriss zur Geschichte der Kriegshunde

Seit wann der Mensch Hunde für den Kriegseinsatz verwendet hat, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, denn die Überlieferungen sind mehr als lückenhaft. Die Geschichtsschreibung bietet nur gelegentlich Hinweise auf den Einsatz von Hunden für den Kampfe. Hammurabi, Kambyses, Varius und König Heinrich VII. waren nur einige Fürsten, die Hunde für den Kriegseinsatz benutzten. Auch Hannibal setzte auf seinen Feldzügen gegen Rom hunderte gepanzerter Hunde ein.

Um 2000 v.Chr. finden sich im Zweistromland Mesopotamien die ersten Hinweise auf gewaltige Kriegshunde, die sogenannten Molosser. Bildliche Darstellungen, vor allem Reliefs in den folgenden Jahrhunderten, zeigen immer wieder Hunde von gewaltigem Körperbau, geführt von meist bewaffneten Männern. Diese Molosser hatten wahrscheinlich verschiedene Aufgaben. Neben der Bewachung der Güter und Herden, sowie dem Einsatz bei der Jagd, wurden sie wohl auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen mitgeführt. Ihre Aufgabe war es, an der Seite oder vor ihren Herren zu kämpfen. Durch ihre Größe, Kraft und Angriffslust stellten sie sicherlich eine wesentliche Verstärkung der eigenen Truppen dar.

Römische und griechische Heere führten Kriegs- und Spürhunde mit, die für Kundschafterzwecke wie auch im Kampfe verwendet wurden. Auch von Alexander dem Großen wird berichtet, dass er auf seinen Kriegszügen Hunde mitführte und nach siegreichen Schlachten die Kampfhunde der Gegner als geschätzte Kriegsbeute mitnahm. Als der römische Konsul Marius die Kimbern im Jahre 101 vor Christi bei Vercellae besiegt hatte, mußte er noch einen äußerst hartnäckigen Kampf gegen ihre Hunde bestehen, die, angefeuert von den blondhaarigen Frauen und Greisen, ihre Wagenburg verteidigten. Die riesigen Doggen stürzten sich wütend auf die Römer und konnten nur mit großen Verlusten bezwungen werden. Besonders beeindruckt waren die Römer von den „breitmäuligen Hunden Britanniens“. Es ist überliefert, daß bei der römischen Invasion Britanniens, durch die Truppen des Gajus Julius Cäsar im Jahre 54 v.Chr., die Römer bei ihren Eroberungsfeldzügen, bereits auf diese “bellicosi” (Kriegshunde) gestoßen sind, die zusammen mit den Ureinwohnern, zumeist keltische Stämme, den Römern und den von ihnen mitgeführten Hunden als die kämpferisch überlegene Hunderasse entgegen traten und erbitterten Widerstand leisteten.

Bei den Kelten und Galliern spielten die “Toggen” im Kriege eine besondere Rolle: Sie wurden durch Rüstungen geschützt und trugen breite Halsbänder mit langen Eisenstacheln. Die so ausgerüsteten Hunde wurden auf die gegnerische Reiterei gehetzt, um die Pferde zu erschrecken und mit den Stacheln zu verletzen. Derart ausgerüstete Hunde spielten auch in Schlachten des Mittelalters eine Rolle. Von einigen Autoren sind Beschreibungen von Kriegshunden, was Ausrüstung und Ausbildung betrifft, erhalten.

Sehr erheblich soll die Verwendung des Kriegshundes bei den Kimbern und Teutonen gewesen sein, die ihren Heeren Tausende von Doggen vorauszuschicken pflegten. Strabon (66 v.Chr. bis 24 n.Chr.) berichtet, daß die Gallier ihre Kriegshunde in Britannien holten; daß die Kimbern und Teutonen schwere Kriegshunde mit sich führten und diese in ihrer Heimat Britannien zur Jagd auf wehrhaftes Wild gezüchtet und ausgebildet werden. Nordische Sagen aus Island erwähnen große Kriegshunde, beschreiben sie jedoch nicht näher.


osmond  01.10.2011, 19:41

Danke für den Stern, lgO

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Hunde wurden nachweislich vor 15'000 Jahren domestiziert, womöglich aber auch schon wesentlich zuvor. Seither unterstützten sie den Menschen in allen Epochen bei kämpferischen Handlungen. Ein modernes Diensthundewesen entstand allerdings erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Zeit des Imperialismus und dann natürlich im 1. Weltkrieg konnten die Konzepte erstmals im realen Kriegsgeschehen erprobt werden. Im 1. Weltkrieg gab es: Sanitätshunde (Suche nach Verwundeten), Nachrichtenhunde (Überbringen von Informationen), Wachhunde, Postenhunde (Bewachen einer Stellung), ansatzweise Patrouillenhunde (Begleiten einer kleinen Einheit), Blindenhunde. Im 2. Weltkrieg kamen dazu: Minensuchhunde, Trümmersuchhunde (als Folge der grossflächigen Bombardierungen waren viele Menschen verschüttet), Spürhunde, ausserdem wurden Patrouillenhunde teilweise per Fallschirm abgesetzt. In den aktuellen Konflikten sind Hunde mehr und professioneller im Einsatz als je zuvor. Sie dienen als: Sprengstoffspürhunde, Spürhunde, Patrouillenhunde, Wachhunde, Minensuchhunde, zur Unterstützung von Kommando-Kräften, ausserdem als Therapiehunde. Damit ist klar: Der Hund ist das einzige Tier, das in modernen Kriegen noch eine Rolle spielt. Alle anderen militärisch verwendeten Tiere wie Tauben oder Pferde wurden ausgemustert.

Umfassende und im deutschsprachigen Raum wohl einmalige Darstellung der Verwendung von Hunden im Krieg:

DER HUND IM KRIEG von Stefan Burkhart 508 Seiten ISBN 978-3734759901

Schau mal hier eine Dissertation zum Thema Kriegshunde Seite 17 bis 26 sollte interessant sein http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/steinfeldta_2002.pdf

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Problemhunde finden bei mir ein Heim/Pflegestelle

Narva  28.09.2011, 14:29

Sorry ich meinte nicht 17 bis 26 sondern der Abschnitt von Seite 17 und danach wieder von Seite 26 an

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