Handelt es sich bei der Glühlampe um einen ohmschen Widerstand? und warum?
5 Antworten
Ein elektrischer Widerstand ist dann ein ohmscher Widerstand, wenn sein Wert unabhängig von der Spannung, der Stärke des Stromes und irgendwelchen Parametern ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Widerstand#Ohmscher_Widerstand
Trifft das auf die Glühlampe zu? Nein. Eine Glühlampe ist ein Kaltleiter. Ihr Widerstand wird immer größer, wenn man die Spannung vergrößert, mehr Strom fließt und der Draht wärmer wird.
Rechnerisch kann man die Glühlampe nur dann wie einen ohmschen Widerstand behandeln, wenn die anliegende Spannung konstant ist.
Mehr darüber hier:
http://dschirdewahn.de/html/ohmsches_gesetz.html
http://mschrod.de/elektronetz/Elektronik/Tips_und_tricks/Kaltleiter/Gluehlampen.html
https://www.planet-schule.de/warum/gluehlampe/themenseiten/t9/kennlinien.htm
https://www.gutefrage.net/frage/warum-ist-die-gluehlampe-ein-kaltleiter-
Danke, sehr gute Frage! Meine Behauptung, man könne die Glühlampe...
wie einen ohmschen Widerstand behandeln, wenn die anliegende Spannung konstant ist.
...stimmt vielleicht gar nicht genau. Ob man eine Wechselspannung in diesem Zusammenhang "konstant" nennen kann, ist jedenfalls zu überdenken.
Der Glühdraht ist nämlich nicht thermisch träge genug, um bei 50 Hz eine konstante Temperatur zu halten. Das Licht der Glühlampe ist deshalb messbar wellig mit 100 Hz Flimmerfrequenz. Nur das menschliche Auge ist zu träge, um das wahrzunehmen.
Hier ist ein Diagramm der gemessenen Helligkeitsschwankungen von zwei Glühlampentypen im Vergleich mit einer Leuchtstofflampe:
https://books.google.de/books?id=yQezBgAAQBAJ&lpg=PA125&pg=PA125#v=onepage&q&f=false
(E. G. Andresen, Über die Welligkeit der Lichtemission bei Wechselstrom-betriebenen Leuchtstoffentladungsröhren, Technisch-wissenschaftliche Abhandlungen der Osram-Gesellschaft, Band 5, 1943, S. 125 Abb. 2)
Ich vermute, daß bei sinusförmiger Spannung an der Glühlampe der Stromverlauf nicht genau sinusfüörmig ist und das Verhältnis zwischen Spitzenwert und Effektivwert des Stromes von √2 abweicht.
Vielen Dank!
Das Netzspannungsflimmern ist interessant, an Leuchtstofflampen und Glimmlampen kann man es unter Umständen beobachten. In einem Versuch mit einer pendelnden Glimmlampe geht das ziemlich einfach.
Das mit der Abweichung vom Sinus habe ich zwar im Text verstanden, aber da bin ich nicht genug in der Materie drin, um es technisch nachvollziehen können.
Der Metalldraht in einer Glühlampe ist nur dann ein ohmscher Widerstand, wenn die Temperatur konstant bleibt. Dann nämlich gilt I ~ U. Da der Draht im Prinzip weder kapazitive noch induktive Komponenten besitzt und elektrische Energie ausschließlich in Wärmeenergie umwandelt, wird er als Wirkwiderstand bezeichnet.
LG H.
Die Frage ist nicht ganz unberechtigt.
Ein kapazitiver Widerstand ist es nicht. Eher ein ohmscher.
Allerding könnte auch ein induktiver Widerstand eine Rolle spielen, da ja der Glühfaden ein Wendel ist. Im weitesten Sinn ist es also eine doppeltgewendelte Luftspule. Dieser kleine induktiver Widerstand steht aber dem viel größeren ohmschen Widerstand gegenüber, sodass dieser vernachlässigt werden kann.
Weil in einer normalen Glühlampe weder induktive Bauteile (Spulen) noch kapazitive Bauteile (Kondensatoren) zum Einsatz kommen, ist das ein rein ohmscher Widerstand.
Der Glühfaden ist einfach nur ein ohmscher Widerstand der sich erhitzt und zu glühen beginnt...
Ja.
Es gibt da noch kapazitive Widerstände und induktive Widerstände. Beides trifft aber auf eine Glühlampe nicht zu.
Darf man sagen, dass eine Glühlampe in eingeschaltetem Zustand ein ohmscher Widerstand ist? Reicht Wechselspannung für konstante Spannung, oder sind die Reaktionen so schnell, dass nur Gleichspannung konstant genug wäre?