Hätten wir mehr Dimensionen, wenn man sich nicht auf ein rechtwinkliges Koordinatensystem geeinigt hätte?

1 Antwort

Natürlich könnte man das tun. Es hindert Dich auch niemand daran, damit Deine Langeweile zu vertreiben. Eine praktische Anwendung kann ich da nicht finden.

Ganz anders verhält sich das z.B. bei der alten Vereinbarung zu dem zeit- und hirnschmalzraubenden Zehnersystem der Zahlen. Hätte man dem Schöpfer des dekadischen Zahlensystems rechtzeitig zwei Finger abgehackt, dann würden wir heute ganz entspannt und schnell mit dem Hexadezimalsystem rechnen. Selbst die Umrechnung in das Binärsystem wäre mit der Verschiebung um drei Kommastellen erledigt. Eine entsprechende Umstellung käme einer Kulturrevolution gleich. Dazu ist es nun leider zu spät.

Du kannst Dich bei Deinen Überlegungen aber mit George Boole trösten. Der Autodidakt und Schöpfer der sog. "Booleschen Algebra" übte sich zunächst auch nur in Langeweile. Heute sind seine Arbeitsergebnisse unverzichtbar für Mengenlehre, elektrische Schaltungen, formale Logik, Wahrscheinlichkeitsrechnen und Computerprogramme. Die Verbindung der Booleschen Algebra mit der klassischen Zahlenalgebra wäre weitaus einfacher mit dem Hexadezimalsystem.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 15.12.2023, 13:05

Die 90°-Winkel kommen durch unseren Körper, der eindeutig eine Breite und eine Dicke hat und eine Hauptbewegungsrichtung. Wären wir Oktopoden mit rotationssymmetrischen Körpern gäbe es vielleicht tatsächlich 4 Grundrichtungen am Boden anstelle von x und y. Und was spricht dagegen, den effektiven Aufbau eines Diamanten-Kristallgitters zum Vorbild unserer Raumvorstellungen zu nehmen, so wie anderes auf Wasserstoffatome gegründet wird? Nur unsere Vergangenheit und Gewohnheit, denke ich. Bienen sehen das anders und setzen auf Sechsecke, die nichts anderes als 6 Dreiecke sind. Und die Dreiecke sind nun einmal die kleinste Flächenstruktur.

Es gab ja nicht nur das dekadische System, sondern mindestens auch die auf Basis 12 und 20. Und wer hat sich eigentlich ausgedacht, dass der Tag 24 Stunden haben muss und der Kreis 360 Grad? Deshalb haben wir jetzt so blöde Zeitzonen. Mit oder ohne abgehackten Fingern wäre ein einheitliches System sinnvoll, egal ob 10 Stunden / Tag oder 16.

Aber wir haben es ja nicht einmal geschafft, dass alle Autofahrer links fahren auf der Welt UND gleichzeitig links sitzen.

dompfeifer  15.12.2023, 13:33
@WilliamDeWorde

OK. Aber dass der Autofahrer an der Seite des entgegen strömenden Verkehrs sitzt, erscheint mir durchaus sinnvoll.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 16.12.2023, 12:42
@dompfeifer

nicht im Sinne des Unfallschutzes. 1) siehe Paketboten, die immer auf die Fahrbahn springen müssen. 2) Das Straßenmittefahren bei unsicheren Fahrern würde abnehmen. Einparken wäre einfacher, bei Kehrmaschinen sitzt der Fahrer bereits am Straßenrand. 3) Die Aufprallenergie und -wahrscheinlichkeit ist in Straßenmitte am größten beim Frontalzusammenstoß. Bei Fahrzeugen mit nur dem Fahrer ist es wahrscheinlich, dass er unverletzt auf der Bordsteinseite aussteigen kann und nur die Beifahrerseite demoliert ist. 4) Die meisten Menschen sind Rechtshänder. Es ist sinnvoll, mit dieser Hand die Schaltung und die Instrumente zu bedienen. Das Fahren auf der linken Seite wird mit dem Aufbau unseres Gehirns begründet und weil Flussschifffahrt vor den Autos da war.