Hätten die Indianer Pferde?
Ich habe gelernt dass Pferde in Amerika für 15000 Jahre ausgestorben waren und erst von den Europäern importiert wurde. Also ist das von den "wilden" Pferden der Indianer nur ein Mythos oder wie ist das?
8 Antworten
Jap, die wilden Pferde waren alle irgendwann entkommen und verwildert danach wurden sie von Indianern eingefangen und gezähmt.
Die ersten Indianer die ritten waren aber auch nicht die freien, sondern Sklaven.
Ausgestorben waren Pferde durch eine Kombination von Nahrungsmangel und starker Bejagung, bevor der "weiße Mann" den Indianern vormachte Pferde zu reiten sind diese bloß Nahrung gewesen.
So schön naturnah und naturbewusst wir uns das Indianerbild auchimmer malen, die Ureinwohner Amerikas haben durchaus ihren Teil zu einigen ausgestorbenen Arten beigetragen, so haben auch erst Menschen das Nordamerikanische Mammut ausgerottet, nicht das Ende der Eiszeit.
In Folge sind noch einige Tierarten mehr ausgestorben, da das Gras in einigen Ebenen auf die "Düngung" durch Mammuts angewiesen war, dadurch starben wiederum Raubtiere, wie zum Beispiel eine riesige Bärenart (Namen kenn ich grad nimmer) ebenfalls aus.
Man stelle es sich wie Domino mit zum Teil unsichtbaren Steinen vor, man wirft einen um und wundert sich warum die an der anderen Ecke ebenfalls fallen.
Vermutlich kam die Futterknappheit die den Pferden dann zum Teilverhängnis wurde auch aus diesem "Dominospiel", aber bei der ungefähren Aussterbezeit variieren die Theorien alle zwischen etwa 10.000 und 7.000 Jahren.
Als Kolumbus seinen Fuß auf Amerikanischen Boden setzte, gab es kein einziges Pferd auf dem Kontinent. Die waren alle ausgestorben. Zuerst haben die Spanier die Inseln in der Karibik besiedelt und dort hin haben sie die ersten Pferde gebracht. Im Jahr 1519 begann Cortes mit seinem Eroberungsfeldzug auf dem Kontinent. Er hatte genau 16 Pferde dabei und keines dieser Pferde ist zu einem wilden Mustang geworden. Das passierte erst ein paar Jahre später. Als Cortes Mexiko erobert hatte, setzte der spanische König ihm Antonio de Mendoza vor die Nase. Er übernahm das Amt des Vizekönigs von Cortes und weil er schon zuvor sehr wohlhabend war, brachte er auch gleich eine Menge Pferde mit nach Mexiko. Kaum waren die Schiffe entladen und die 500 Pferde an Land gebracht, wurden sie auch schon gebraucht. Im Jahr 1539 schickte Mendoza seinen Freund Francisco Vásquez de Coronado in den Norden von Mexiko auf die Suche nach den Sieben Goldenen Städten von Cibola. Das ganze war ein Raubzug, von dem niemand eine Ahnung hatte wie er enden würde. Obwohl Coronado Befehl hatte die Indianer gut zu behandeln, gelang das nicht immer. Deshalb wollten ihn die Indianer so schnell wie möglich wieder los werden und erzählten den Spaniern Märchen von riesigen Mengen Gold, noch weiter im Norden. Die Spanier waren dumm genug darauf herein zu fallen und zogen Wochenlang durch die Prärie. Im heutigen Texas wurden sie von einem Gewitter überrascht. Zumindest nannten die Geschichtsschreiber es ein Gewitter. Meiner Meinung nach war es ein Hurricane, denn die Spanier verloren dabei mehr als 50 Pferde und eine unbekannte Menge an Rindern. Diese Pferde bildeten den Grundstock der wilden Mustangs. Sie breiteten sich im Grasland aus, bis hinauf nach Kanada. Aus diesem Pool wilder Pferde bedienten sich später die Indianer und fingen sich ihre Reitpferde. Natürlich haben sie auch Pferde gezüchtet und mit ihnen gehandelt. Aber das war sehr viel später. Diese Expedition war der Ausgangspunkt für den Amerikanischen Mustang. Fast Zeitgleich gab es noch eine weitere spanische Expedition von Hernando de Soto nach Nordamerika. Auch ihm sind ein paar Pferde entkommen und in der Prärie verschwunden. Allerdings verlor Hernando de Soto viel weniger Pferde als Coronado. Bis die Stämme der Prärie das Reiten gelernt hatten, dauerte es jedoch noch sehr lange. Noch mehr als 100 Jahre gingen sie zu Fuß und schleppten das meiste Gepäck auf dem eigenen Rücken. Zusätzlich luden sie ihren Hunden Gepäck auf, indem sie ihnen ein kleines Gestell auf den Rücken banden. Es bestand aus zwei Stangen, die über den Boden schleiften. Zwischen den Stangen befestigten die Indianer ein Fell und darauf legten sie ihr Gepäck. Als sie dann lernten auf Pferden zu reiten, legten sie diesen Tieren ebenfalls Stangen auf den Rücken und spannten dazwischen ein Fell. Weil es genau die gleiche Art des Transportes war wie mit den Hunden und weil sie kein Wort für das Pferd hatten, nannten sie diese neuen Tiere "Große Hunde". Als sie noch keine Pferde hatten, waren ihre Behausungen sehr klein. Es waren winzige Rundhütten in denen man noch nicht einmal stehen konnte. Sie haben dafür die Stangen ihre Hundegestelle benutzt. Als sie die langen, stabilen Stangen der neuen Gestelle für ihre Tipis verwendeten, wurden ihre Zelte mit einem Mal sehr viel größer. Das Pferd machte sie auf einen Schlag zu Neureichen. Sie konnten viel mehr Dinge mit sich herum schleppen als früher. Das Pferd hat ihr Leben vollkommen umgekrempelt.
Genau es gab verschiedene Stämme manche kannten Pferde manche nicht. Die Pferde brachten die spanischen Einwanderer mit und da sind Pferde halt auch abgehauen (ein paar) diese sind ausgewildert und so kamen die Indianer dann auch zu ihren Pferden
(Als sie die Pferde das erste mal sagen hielten sie die für Hirsche)
Schon die Mannschaft von Kolumbus hat Pferde im Tausch dabei gehabt --- und auch in den paar folgenden Jahrzehnten --- also so um 1500 rum dürfte das mit der Verbreitung der Pferde losgegangen sein ... spätestens 200 Jahre später war Amerika voll mit Pferden. Und die haben die teilweise laufen lassen zum fressen und sind halt einige abgehaut. Die Indianer haben wohl auch welche gezähmt diese waren zwar wild, aber eigentlich nicht über 100te von Jahren wild, sondern die Vorfahren der Pferde waren auch schon Haustiere. Also der Mythos stimmt nur halb --- sie haben sich also ausgewilderte Pferde bzw. deren Nachkommen geschnappt.
Vor dem Einmarsch der Spanier nach Amerika gab es keine Pferde dort. Die haben sich aber schnell vermehrt und die Indianer haben schnell gelernt. Der wilde Indianer auf seinem Pferd ist kein Mythos, sondern Realität. Die Indianer sind allerdings nicht um 1520 zu Reitern und Pferdezüchtern geworden, aber sie hatten ja auch ein paar 100Jahre Zeit. Der Indianer aus dem wilden Westen lebte gut 300 Jahre später. Genug Zeit, um Pferde zu fangen, zu zähmen und reiten zu lernen.