Habt ihr Schriften von Karl Marx gelesen?

11 Antworten

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Ich bin ein Bewunderer von Marx obwohl ich seine Schriften nie gelesen habe. Ich habe mich aber anderweitig durch eigene Recherche mit dem Kommunismus und Marx selbst vertraut gemacht.

Ich werde wahrscheinlich eines Tages mal in die Schriften hineinschauen, vor allem aber ins kommunistische Manifest. Jetzt gerade habe ich mir ein Buch zu den Grundsätzen des Kommunismus bestellt und bin gespannt ob ich von diesem Buch etwas neues lerne.

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich ein wenig Angst vor den Schriften von Marx habe, da meine literarischen Fähigkeiten nicht besonders umfangreich sind und ich demnach wahrscheinlich ein paar Seiten lesen werde ohne jeglichen Inhalt verstanden zu haben. Das ging mir damals schon so, als ich für eine schriftliche Arbeit zum Thema Linksextremismus ein wissenschaftliches Buch zu dem Thema gelesen habe um ein paar Textquellen für die Arbeit herauszuschreiben. Mein Textverständnis hat da nur für ein paar Sätze gereicht bis ich es aufgegeben habe eine zweite Textquelle rauszusuchen und zu verwenden.

Ich habe mich deshalb bisher eher grundsätzlich mit dem Kommunismus beschäftigt als wirklich tief in die Materie hineinzugehen. Ich könnte mir aber vorstellen mein Wissen zum Thema zu vertiefen. Das wird nur schwer ohne die wirklichen Originale gelesen zu haben. Ich werde es sicherlich aber irgendwann mal ausprobieren. Zumindest habe ich meinen Vater, welcher sowohl das Manifest, als auch die 3 Bände des Kapitals gelesen hat. Der erklärt mir hin und wieder, wenn wir auf das Thema kommen, einige Inhalte der Schriften damit ich damit etwas anfangen kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Politik geht nur links!

OnIinegute  05.11.2022, 18:35

So, wie Du schreibst, kann ich mir nicht vorstellen, dass Dir die Lektüre von Marx wirklich schwerfiele. Zugegeben, ein Grundfehler der Linken ist es bis heute, sich auf Biegen und Brechen unter Gebrauch des als marxistisch bekannten Vokabulars ausdrücken zu wollen. Leute, das muss nicht sein. Man kann das auch "übersetzen", es ist so schwer nicht.

Trau Dich ran ans "Kapital". Wenn Du es vom ersten Kapitel an liest, ist es oft sogar sehr einfach, nahezu weitschweifig, z.B. wenn er die Tauschwirtschaft erläutert. Es lohnt schon allein, die Unterscheidung zwischen "Wert", "Tauschwert" und "Gebrauchswert" zu verstehen. Du wirst die Analyse nicht mehr vergessen können. Und vielleicht liest Du dann auch weiter und lernst noch mehr ... für's Leben.

Viel Glück.

erikbhrdt  05.11.2022, 18:43
@OnIinegute

Danke schonmal für die netten Worte. Ich werde mich definitiv irgendwann mal rantrauen die Bände zu lesen. Man muss aber natürlich trotzdem berücksichtigen, dass eine gute Ausdrucksweise nicht automatisch voraussetzt verschachtelte Sätze oder Fremdwörter zu verstehen. Ich denke aber, dass ich es dennoch versuchen sollte bevor ich mir die ganze Sache von vorn herein ausrede.

Dankeschön.

OnIinegute  05.11.2022, 18:53
@erikbhrdt

Lass Dich nicht von einem imaginären Konkurrenzdruck angehen, der durchaus unausgesprochen unter Studenten der Siebziger herrschte, nämlich dass eine Überzeugung eine gute polit-ökonomische* Bildung voraussetzen würde. Sie stört dabei allerdings auch nicht. :)
* "Politische Ökonomie" - diese enge Verbindung erforscht und erläutert zu haben, ist Marx' eigentliches, bis heute fortdauerndes Verdienst.

Indecisive 
Beitragsersteller
 05.11.2022, 19:55
Ich werde wahrscheinlich eines Tages mal in die Schriften hineinschauen, vor allem aber ins kommunistische Manifest. Jetzt gerade habe ich mir ein Buch zu den Grundsätzen des Kommunismus bestellt und bin gespannt ob ich von diesem Buch etwas neues lerne.

Das "Manifest" ist noch relativ verständlich geschrieben, wobei natürlich nicht mehr alle Teile des Werkes zeitgemäß sind, etwa die Stellungnahmen zu oppositionellen Gruppen innerhalb der linken Bewegung. Das Werk eignet sich neben Friedrich Engels' "Grundsätze des Kommunismus" (ist das vllt. sogar das Buch, das du dir bestellt hast?) gut als Anfangslektüre. Ich denke sogar, dass Engels noch verständlicher geschrieben hat als Marx. Er wusste eben, dass die primäre Zielgruppe keine Wissenschaftler, sondern eher Fabrikarbeiter waren.😉

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich ein wenig Angst vor den Schriften von Marx habe, da meine literarischen Fähigkeiten nicht besonders umfangreich sind und ich demnach wahrscheinlich ein paar Seiten lesen werde ohne jeglichen Inhalt verstanden zu haben.

Nun, vom Schreibstil her scheinst du durchaus etwas auf dem Kasten zu haben. Aber ich verstehe deine Bedenken, denn ich teile sie zu 100%. An "Das Kapital" hab' ich mich auch noch nicht rantrauen wollen, eine kostenlose Leseprobe hat mich da mächtig abgeschreckt. Marx hat einen zum Teil sehr ausschweifenden Schreibstil und verwendet Begriffe, die heutzutage nicht mehr geläufig sind und die wohl auch der durchschnittliche Arbeiter jener Tage kaum verstanden hat. Er durchleuchtet komplexe ökonomische Zusammenhänge, die man als Laie kaum so ohne Weiteres versteht. Bevor man sich diese Bücher zulegt, sollte man definitiv wissen, was man sich da eigentlich kauft.

erikbhrdt  05.11.2022, 20:46
@Indecisive

Tatsächlich habe ich mir die Grundsätze des Kommunismus bestellt ;)

Dann weiß ich ja schonmal Bescheid dass ich das Buch mit weniger Bedenken und weniger Durchhaltevermögen und Recherche verstehen kann.

Danke für das Kompliment, das nehme ich gern an. Eine kostenlose Leseprobe könnte ich auch mal in Erwägung ziehen, daran hab ich gar nicht gedacht. Dann weiß ich aber schon was so auf mich zukommen kann :D

Ich kann mir vorstellen dass das wie in einem Videospiel ist, wo man sich erst hocharbeiten muss um dann erst die Mittel zu haben den Endgegner zu besiegen. So erscheint mir jedenfalls das Kapital wenn ich mir schon die Dicke der Bücher ansehe :)

Vielleicht kann es ja helfen sich vorher intensiv mit dem Thema zu beschäftigen ehe man sich an diesen „Endgegner“ rantraut und die dicken Schinken auch inhaltlich versteht.

Na natürlich, das war halbwegs Schullektüre.

Karl Marx wurde wurde in den Untericht der DDR genug durchgenommen. Hitlers " Mein Kampf" habe ich im Orginal gelesen.Mein Vater hatte es damals aus erster Ehe noch bekommen als Hochzeitsgeschenk.

Nein, ich bin kein Fan von Marx und dem Kommunismus

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik

Indecisive 
Beitragsersteller
 05.11.2022, 19:44

Nun, ein "Fan" bin ich auch nicht unbedingt. Aber ich bin daran interessiert, die Denkweise und Motivation meiner Mitmenschen besser zu verstehen.

In meiner Jugend hatte ich für den Kommunismus allerdings größere Sympathien. Gut möglich, dass da auch ein wenig Nostalgie mit reinschwingt...