Habt ihr schonmal bei einem Unfall gegafft?
Das Problem ist sehr verbreitet, wart ihr schonmal ein Teil des Problems bei Unfällen?
22 Stimmen
15 Antworten
Natürlich nicht. Entweder helfe ich (wenn notwendig) oder fahre/gehe weiter.
Auf der Autobahn zum Beispiel wäre es sogar "lebensgefährlich" zum Unfall zu gucken, weil es genug Spinner gibt, die vor einem eine Vollbremsung hinlegen, um besser gucken zu könne. Also: straight nach vorne schauen.
Ich wüsste auch nicht, was mich an solchen Szenarien (Unfall/medizinischer Notfall/sonstiges Ereignis) interessieren sollte.
Naja ich war im Urlaub und mein Vater und ich sind mit dem Auto einfach naja gefahren und wir haben dann durch das Auto Fenster gesehen wie eine ältere Dame mit dem Fahrrad versehentlich in einen Busch gefahren ist (ist hingefallen hat sehr doll geblutet) wir haben angehalten sind ausgestiegen haben den Krankenwagen gerufen usw und da ich erst 11 war stand ich halt nur da und hab zugesehen
einen Blick nach rechts gabs schon mal aber keine Fotos, soweit ich mich erinnern kann (vlt als ich kleiner war) aber nicht das ich wüsste.
- Hinsehen, ob ich helfen kann.
- Aussteigen, wenn es so ist, und helfen, soweit mir möglich.
- Notruf wählen, wenn nötig.
Ansonsten weitergefahren. Wenn ich nicht helfen kann, habe ich am Unfallort NICHTS zu suchen.
1997 fand ich einmal eine extrem blutende Frau am Straßenrand. Im Nachhinein erfuhr ich, dass sie angefahren worden war. Musste gerade erst passiert sein, sie war noch bei Bewusstsein. Ein paar Minuten später wäre es wohl vorbei gewesen. Das Blut spritzte regelrech aus ihrem linken Arm. Ich zog der Dame ihre Strumpfhose aus und schnürte ihren damit Arm ab (das Verbandszeug aus dem Auto gibt sowas leider nicht her). Rein ins Auto und ab zum Krankenhaus (glücklicherweise nur ein paar Minuten weit weg, seitdem liegt bei mir immer noch zusätzlich ein kleiner Gurt bei, wie man bei der Blutabname um den Oberarm gezogen bekommt). Sie dem Personal übergeben und dann erstmal gekotzt. Etwas später wieder aufgewacht, eine ältere Krankenschwester, half mir vorsichtig wieder hoch. "Na, junger Mann, wohl noch nie soviel Blut gesehen. Machen Sie sich keine Sorgen, die Dame kommt durch. Jetzt trinken Sie erstmal etwas, und in einer Stunde können Sie wieder weg hier."
Mobiltelefon hatte ich damals noch nicht.
Ein paar Wochen später durfte ich bei der Polizei, dann beim Staatsanwalt und ein paar Monate später vor Gericht aussagen.
Der Angeklagte war sternhagelvoll mit seinem Sportwagen unterwegs und hat sie auf der Motorhaube mitgenommen.
Die Dame sagte vor Gericht, dass ihr das mit der Strumpfhose fürchterlich peinlich gewesen war. Darauf die Richterin zu mir: "Wie sind Sie denn darauf gekommen?" Ich dazu: "Die Strumpfhose war gerade griffbereit und ich hatte keine Zeit zum Überlegen."
Heute lacht die Dame über diesen Unfall. Im Januar war ich zu ihrem siebzigsten Geburtstag eingeladen. Ihre Enkel (die es damals noch nicht gab) haben sich bei mir bedankt, dass sie ihre Oma haben.
Ich würde es jedesmal wieder so machen. Sehe keinen Grund zum Gaffen.
Ich kann nicht anders. Und ich bin immer wieder geschockt darüber, wenn ich davon höre, dass manche Menschen anders können. Frage mich dann immer wieder, wie solche Menschen es fänden, wenn ihnen selbst oder ihren nächsten Angehörigen sowas passierte. Lebensgefährlich verletzt, keine hilft, manche gaffen sogar. Sorry, aber da fehlt mir jedes noch so geringe Verständnis.
An der Geschichte ist nichts toll. Außer der Tatsache, dass die Dame es überlebt hat. War zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Ja einmal 🙈 hab sogar ein Foto gemacht (hab ich aber danach gelöscht als mein Verstand wieder einsetzte). Wie es dazu kam? Sass gemütlich im Wohnzimmer als ich bereits von weiten ein lautes aufheulen eines Autos hörte, man hat da echt gehört wie der massiv beschleunigt hat in der 30er Zone wo ich gewohnt habe. Als ich noch dachte was für ein Ar...loch hörte ich es nur mehrfach ordentlich krachen und danach war sofort Ruhe. Natürlich geht man da zum Fenster rausgucken, als ich dann gesehen hab was passiert ist hab ich auch sofort Hilfe verständigt also RTW, Feuerwehr und Polizei angefordert bevor ich runterging um zu gucken ob man helfen kann. Der Fahrer hatte unfassbares Glück und konnte selber aussteigen und noch laufen ihm ist nicht viel passiert aber das Auto lag auf dem Dach, der Motor und ein Reifen samt Felge und Halterung lag rund 2-3 m weiter entfernt, davor eine Schneise aus durchfahrene Mauer, Bremsspuren gespickt mit Fahrzeugteilen, Backsteinen, Pflanzen, Verkehrsschilder , Also völlig zerlegt. Hab sowas noch nie gesehen gehabt und da tatsächlich auch ein Foto von den völlig zerstörten Wagen und der Schneise gemacht. Mir wäre aber nicht eingefallen den Fahrer zu fotografieren .
Tolle Geschichte, darauf kannst du furchtbar stolz sein. Nicht jeder rettet einem anderen in solch einer Situation (oder überhaupt) das Leben!