Haben es junge Männer nicht leicht?

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Nun, eigentlich ist es sehr komplex und dennoch einfach nachzuvollziehen. Schau mal, die heutige Generation hat Schwierigkeiten, Vermögen aufzubauen, wie in jeder Statistik nachweisbar ist. Die vorherige Generation hatte es in Bezug auf Vermögensbildung durch eine ganz normale Tätigkeit deutlich einfacher als die heutige Generation. Lassen wir jedoch die Erklärung dazu weg, warum das so ist, sonst wird das Ganze sehr komplex, wenn wir dieses Thema ansprechen. Aber die jungen Menschen bemerken etwas, nämlich dass sie trotz ihrer Bemühungen kaum nennenswerte Fortschritte machen können. Früher war es anders bei Mama und Papa; sie konnten mit einem normalen Job ein Haus bauen, alle paar Jahre ein neues Auto kaufen und sich Kinder sowie Urlaub leisten.

Ein weiterer Punkt ist der Patriotismus. Männer streben in der Regel danach, Patriotismus zu leben oder sich mit einer Gemeinschaft zu identifizieren. Deutscher Patriotismus existiert jedoch heute nicht mehr wirklich in der Gesellschaft oder in der etablierten Politik. Das war in der alten Bundesrepublik Deutschland vor 1990 defakto anders. Wenn man Reden von Helmut Schmidt oder Kohl vergleicht, in denen oft von einem deutschen Volk und Staat die Rede ist, findet man das heute in der Politik nicht mehr. Die Leute möchten aber über ein deutsches Volk sprechen und werden oft mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt, wenn sie es tun. Das alles führt zu Frustration und dem Gefühl, dass die Politik der sogenannten Altparteien ein deutsches Volk ablehnt, da sie diese beiden Wörter reflexartig ablehnt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Freiheit. Freiheit bedeutet für uns im Westen, dass wir uns als Individuen frei entfalten können. Das fängt damit an, dass man ein Auto haben möchte und nicht bevormundet werden möchte, ob es ein Elektrofahrzeug oder ein Verbrenner sein soll, wie es im Zusammenhang mit dem EU-Gesetz von 2035 diskutiert wird. Staatliche Bevormundung wird immer, zumindest in einer Demokratie zu einer Ablehnung durch die Gesellschaft führen wenn diese sich im Bereich der eigenen Persönlichen Angelegenheiten befindet. An dieser Stelle können wir definitiv sagen das vorallem die Grüne mit dem über Moralismus viel dazu beigetragen hat und der Absturz der Grünen unterstreicht das ganze deutlich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die unkontrollierte Migration. Gerade Erstwähler haben oft eigene Erfahrungen durch Schule oder das Partyleben gemacht und wissen, dass sie einer erhöhten Gewaltbereitschaft von Zuwanderern ausgesetzt sind. Die Kriminalstatistik belegt das auch eindeutig. Insbesondere bei Gewaltdelikten sind Migranten überdurchschnittlich häufig die Täter. Bei der Wähler Befragung der Erstwähler war dieses ganz klar ein sehr großes relevantes Thema. Die etablierten Parteien sprechen dieses Thema nur widerwillig an, meist nur wenn sie dazu gezwungen sind oder um ein Statement abzugeben. Die AfD hingegen positioniert sich dort sehr eindeutig. Insofern ist es dann nicht verwunderlich das die meisten jungen Männer eben eben dort ihr Kreuz tätigen.


Martin001988  30.08.2024, 16:14

Absolut richtig. Ich wohnte bis ich 26 war noch bei meinen Eltern. Nur so konnte ich überhaupt etwas sparen. Damals habe ich mir einige Aktien zugelegt worüber ich jetzt sehr dankbar bin. Ich verdiene in Vollzeit 1900 Euro und lebe in Hamburg. Ich habe eine 1 Zimmer wohnung und ein kleines Auto. Das Geld geht komplett weg. Aktuell könnte ich nichts Sparen. Umso mehr bin ich froh das ich Aktien habe die überwiegend im Wert steigen und auch etwas Dividenden abwerfen. Nur durch die Dividenden ist überhaupt mal ein Urlaub drin. Meine Eltern konnten sich damals mit einfachen Jobs viel mehr leisten und sogar Häuser kaufen war möglich. Das könnte ich bei den Häuserpreisen und meinem Lohn jetzt niemals. Kann ich auch mit meinen Aktien nicht dafür habe ich zu wenig aber die werfen wenigstens etwas extra Geld ab und das ist schon ein schönes gefühl.

Eisenschlumpf  12.06.2024, 21:40
Das alles führt zu Frustration und dem Gefühl, dass die Politik der sogenannten Altparteien ein deutsches Volk ablehnt, da sie diese beiden Wörter reflexartig ablehnt.

Das Gefühl ist falsch.

Was die Freiheit betrifft: Grade die AfD ist nicht für mehr Freiheit.

SebastianS483  12.06.2024, 21:42
@Eisenschlumpf

Ich bin da kompletten neutral und objektiv. Aber mich würde es interessiert ob du deine Aussage auch belegen kannst?

Zum einen ist die Arbeit der etablierten Parteien schon seit langer Zeit grottenschlecht. Zum anderen sehen viele Jüngere anscheinend das Problem, im eigenen Land zum Fremden zu werden. Sie möchten auch eine ordentliche Zukunft haben, in der das Gesundheitswesen, die Wirtschaft, die Energieversorgung, die Infrastruktur etc. vernünftig funktionieren. Keiner weiß genau, ob das mit anderen Parteien an der Regierung viel besser wird. Aber schlimmer als der jetzige Kurs kann es auch nicht werden.


Charania  12.06.2024, 20:19

Wirklich gut auf den Punkt gebracht👍

Eisenschlumpf  12.06.2024, 21:37

Leider hat es die AfD sehr schnell geschafft, zu einer etablierten Partei zu werden und genau das zu tun, was berechtigt an den anderen Parteien kritisiert wurde. Jetzt ist sie wie die, nur mit mehr inneren Konflikten und mit Nationalismusproblemen.

Ist zwar schon etwas länger her, als die Frage gestellt wurde, werde aber trotzdem darauf eingehen.

Ich sehe es so, dass im Spätkapitalismus generell ein immer kleinerer Kuchen für diejenigen übrig bleibt, die keine superreichen Erben oder Unternehmer sind. Das Geld fließt durch die gestiegenen Lebenserhaltungskosten und die ständigen Krisen von unten nach oben. Immer mehr Leute in Deutschland sind prekär beschäftigt oder werden in Zukunft arbeitslos sein dank KI, schlechtem Schulsystem, absteigende Wirtschaft usw. Eben Auswirkungen des zerbröckelnden Kapitalismus.

Das verunsichert viele junge Männer, weil gleichzeitig Gleichberechtigung gefördert wird von Frauen, Migranten, Queers, Behinderten usw.(setze jeden Menschen ein, der nicht cis-männlich, weiß, heterosexuell, keine Migrationsgeschichte hat und 100% leistungsfähig ist). Dadurch bleibt eben weniger für sie selber vom Kuchen übrig, der ihnen von den Reichen da gelassen wird. Plötzlich müssen sie in Konkurrenz mit den Menschen treten, die weniger privilegiert sind und waren. Dadurch nehmen sie an, dass sie ungerecht behandelt werden, was aber rein statistisch gesehen gar nicht stimmt. So haben Frauen inzwischen deutlich höhere Schulabschlüsse als Männer, aber gleichzeitig im Durchschnitt viel schlechter bezahlte Jobs. Immer noch stellen viele Unternehmen lieber Männer ein, da diese nicht schwanger werden können. Es wurden einige Schritte gemacht auf dem Weg hin zur Gleichberechtigung, aber im Endeffekt ist es noch nicht genug.

Niemand gibt allerdings gern seine Privilegien ab und deshalb denken einige dieser jungen Männer durch Propaganda der Rechten, dass der Feminismus, Migranten und die Politiker an allem schuld wären.

Superreiche wie ein Elon Musk, mit denen 99% der jungen Männer eigentlich überhaupt nichts zu tun haben, werden zu Helden stilisiert. Dabei verstehen sie nicht, dass sie finanziell gesehen viel näher am Bürgergeldempfänger und am Obdachlosen dran sind, als an so einem Oligarchen. Es wird vielfach das Märchen in sozialen Medien von dem hart arbeitenden CEO verkündet, der es vom Tellerwäscher zum Millionär geschafft hat, was aber faktisch gesehen gar nicht stimmt. Vielleicht schafft es mal einer von einer Million mit einer Geschäftsidee so erfolgreich zu werden, dass er ebenfalls in die gesegnete Clique von Superreichen eintreten darf. Aber auch ein Elon Musk hat Eltern, die durch Edelsteinminen und der Ausbeutung schwarzer Arbeiter reich geworden sind. Diese Leute bleiben auch lieber gern für sich. Für prekär beschäftigte junge Männer ist es eben viel wahrscheinlicher, dass sie selbst Bürgergeldempfänger oder obdachlos werden als sich in solche finanziellen Höhen aufzuschwingen.

Nun, man könnte, um dieses Dilemma aufzulösen, mal mehr Steuern von den Superreichen abzweigen und das Geld gleichmäßig von oben nach unten verteilen. Dadurch würden auch die schlecht ausgebildeten Männer profitieren, die in gering entlohnten Jobs arbeiten oder arbeitslos sind, da gerade diese die AfD wählen. Zudem sollte man die Mindestlöhne erhöhen, den Sozialstaat besser ausbauen und den Arbeitgebern öfter auf die Finger hauen, die den kleinen Mann ausbeuten. Macht aber leider keine Partei konsequent in Deutschland, die momentan an der Macht ist.

Dies wäre aber wirtschaftlich linke Politik, die AfD macht aber wirtschaftlich rechte Politik. Heißt, dass alles nur noch viel schlechter wird, sollte diese 2025 in die Regierung kommen - die Regierung unter Meloni in Italien und Trump in der USA, PIS in Polen sind nur Vorgeschmäcker auf das, was uns erwartet, falls die AfD in die Regierung kommt.

Nein, was wir bräuchten, wäre wirtschaftlich linke Politik, um eine Verbesserung für die meisten Menschen in Deutschland zu erwirken(auch für die jungen, weißen Männer in prekären Jobs). Dazu müssten allerdings das BSW und die Linke gewählt werden, anstatt die AfD. Die Grünen und die SPD sind auch nicht wirklich wirtschaftlich links. Die geben sich nur einen linken Anstrich. Die verteilen nur viele Tropfen auf den kochend heißen Steinen.

Das ist alles sehr komplex. Ich hoffe, ich konnte die Frage verständlich beantworten.

Woher ich das weiß:Recherche

Mein Sohn hat Abi, einen beruflichen Abschluss und beendet derzeit sein Studium. Der hat die besten Chancen. Die Arbeitgeber sitzen bei solchen Leuten auf dem Schoß. Mir machen nur die Frauen Angst, die ständig um ihm rumschlarwänzeln. In Wirklichkeit wollen die nur das Eine.


Superhasenmaus  12.06.2024, 12:00

Dein Sohn kann einem irgendwie leid tun. Oder eher seine Freundin? Guter Job, aber einen Schwiegervater, der das Mädel für immer scannen wird.

Vielleicht findet er ja auch ein Mädel unter Deinesgleichen.

MonaBea 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 17:18

Ich verstehe da jetzt nicht den Zusammenhang. Dein Sohn ist doch der Traumschwiegersohn schlechthin! Arbeitgeber prügeln sich schon um ihn, während die Frauen in Scharen ganz wild werden wenn sie von seinem Bachelorabschluss erfahren... welch schönes Leben er doch hat!

Geraldianer  12.06.2024, 18:36
@MonaBea

Mein Sohn ist auch nicht unzufrieden und würde nie die AfD wählen. Damit ist er wohl auch eher typisch für viele junge Männer seiner Generation.

Martin001988  30.08.2024, 16:18
@Geraldianer

Geht so. Viele sind unzufrieden die ich kenne. Auch mit Frauen läuft es nicht bei jedem so einfach. Ich bin 35 und noch Jungfrau obwohl ich fast jede nehmen würde und so gerne eine Freundin hätte. AFD wählen wollen aber tatsächlich auch viele nicht die ich kenne obwohl sie unzufrieden sind.

toni6970  12.06.2024, 12:07

Naaa, wieder eine Geschichte aus der Gruft ;)

heutzutage wirklich so schwer

Ja. Haben sie. In den Schulen ist man als Deutscher oft alleine. In meiner Gegend wäre ich der einzige Inländer in meiner Schulstufe.


MonaBea 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 17:14

Wurdest wohl gemobbt.

Charania  12.06.2024, 20:12
@MonaBea

Mittlerweile ist es zumindestens keine Seltenheit mehr, das der Ausländeranteil in den schulen, in jeder Klasse schon mindestens über 50% hat und auch immer wieder wirklich nur noch paar wenige deutsche schüler in einer Klasse existieren. Unterricht ist natürlich dann auch eine Katastrophe, weil mit den ganzen Verhaltensproblemen, Sprachbarrieren etc., kanns nicht anders aussehen. Dazu kommt unser veraltetes Schulsystem, was sowieso schon eine Katastrophe ist...Bildung heute👍

BaldwinIV  12.06.2024, 21:44
@Eisenschlumpf

Ein bisschen weniger. Interessanterweise waren in einem Christlichen Gym einige Muslime.

Jeder konnte aber gut Deutsch. Sonst ist man direkt geflogen.