Haben "Corona-Kids/-Jugendliche" mehr Probleme zwischenmenschlich, als Generationen zuvor?

4 Antworten

Ich denke schon. Gerade Kinder, die 2020 im Alter 3-6 Jahren waren, also ein Alter, in dem Sozialisierung essentiell für die Entwicklung ist, haben davon wenig abbekommen.

Da alle sich wenig sozialisiert haben, gleicht sich das vielleicht einigermaßen aus, aber diese Kinder werden nie das aufholen, was beispielsweise Kinder vor 10 Jahren hatten.

Gerade für Jugendliche war die fehlende Gesellschaft anderer Gleichaltriger im Status der Selbstfindung teils sehr schädlich. In dem Alter fühlt man sich oft nicht von Leuten verstanden, die jünger oder älter sind, und deshalb eher nur denen, die das gleiche durchmachen. Zum Glück gibt es heutezutage Wege zu kommunizieren, ohne sich richtig zu sehen, aber trotzdem hat meiner Ansicht nach das Abschotten viel Schaden angerichtet.

Das lässt sich auch in Statistiken beobachten, z.B. sind Depressionsraten in allen Altergruppen gestiegen und Verschwörungstheorien haben in den letzten vier Jahren einen starken Boom erlebt, was auf jeden Fall in Verbindung mit den Lockdowns steht.

LG

ich kann diesbezüglich nicht mit wissenschaftlichen Fakten oder Studien antworten, da ich entsprechende nicht kenne. Meine persönliche Erfahrung sagt aber ja. Als Lehrer an einer Schule nehme ich gewisse Defizite deutlich wahr bei den jungen Menschen, die Schule im Lockdown erlebt haben. Die Kinder sind häufig versessen darauf, die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler:innen zu erlangen, Verhaltensauffälligkeit ist hier absolut keine Seltenheit. Effektiv haben wir ja fast 2 Jahre, wo sich Kinder und Jugendliche weiterentwickelt haben, ohne jedoch die in dieser Entwicklung normalen sozialen Vorgänge mitzuerleben. Ich denke es ist nur Plausibel, dass das die jungen Menschen verändert und sie da größere Schwierigkeiten haben.

Die meisten hatten lange davor schon Probleme damit, es wird überwiegend per WhatsApp und Co kommuniziert und nur auf's Handy geguckt.