Habe ich HOCD?
Halloo,
ich bin 15 & vorab will ich einmal erklären, was HOCD überhaupt ist damit hier niemand verwirrt ist :D
Also meines Wissens ist das eine Art der Zwangsstörung/Zwangsgedanken & bedeutet Homosexual Obsessive Compulsive Disorder.
Sprich die Angst davor, homosexuell/nicht heterosexuell zu sein & konstantes Kontrollieren, wie man sich in bestimmten Situationen fühlt.
Und zwar muss ich dazu aber sagen, dass ich mich damit schon ne ganze Weile herumschlage. Seit 4 Monaten ca. und das ist alle paar Wochen mal schlimmer, mal ist’s fast weg.
Das ist so schlimm. Sobald ich mich über eine Nachricht von einer Freundin von mir freue und deswegen lächle, habe ich sofort Angst, dass das bedeutet, dass ich auf Mädchen stehe. Ist gerade eben passiert. 10Sek später war ich sofort auf Google unterwegs und hab alles mögliche dazu gegoogelt.
Auch wenn ich Mädchen hübsch finde und deshalb halt etwas länger anschaue, denke ich mir danach „Ist das normal?“ „Macht das jedes Mädchen so?“
Bei mir ist es aber so, dass ich, wenn ich z.B ungewollte Gedanken habe, ein Mädchen zu küssen, mich diese Gedanken nicht anekeln oder sowas. Aber sie machen mich jetzt auch nicht an. Ich denk mir immer so „Nee“ oder „Wieso denkst du an sowas?“ aber wirklich abschrecken tut mich das nicht…
Ich habe so Angst dass ich mir einfach nur einrede, dass das HOCD ist.
Ich hab auch andere Symptome einer Zwangsstörung (Buchstaben immer neu schreiben, Hypochondrie, hänge tagelang an einem total irrelevanten Thema), aber ich kann einfach nicht aufhören mit den ganzen Sachen.
Und ich traue mich nicht, meine Mama zu fragen, ob wir zum Psychologen gehen können, weil es an einem Tag schlimm ist, am anderen nicht.
Ich komme einfach nicht von meinen Gedanken weg und ich hab so eine schlimme Sucht entwickelt, ALLES zu googeln was mir in den Kopf kommt. Ich kann wirklich nicht damit aufhören, das ist schrecklich. Wenn ich‘s nicht google dann hab ich durchgehend so eine „Panik“ in mir, weil ich diese eine Sache dann unbedingt wissen muss und unbedingt eine Antwort brauche.
Was ich noch dazu sagen muss: Ich bin in der Schule eigentlich sehr gut in Englisch und ich habe jeden Tag Angst, dass ich deswegen lesbisch bin, weil auf Tiktok etc immer alle sagen, dass die meisten, die Englisch LK wählen, zu LGBTQ gehören. Total dumm eigentlich, aber ich mache mir da so viele Sorgen drum…
Kennt sich jemand damit aus?
3 Antworten
Du solltest dich in Therapie begeben. Alleine wirst du das wahrscheinlich nicht mehr los. Es ist zu vermuten, dass diese Zwangsgedanken immer schlimmer werden bzw. mit der Zeit immer schlimmer geworden sind.
P.S. Sexuelle Phantasien sind bei Zwangsgedanken relativ häufig. Solche Zwangsgedanken lassen sich recht gut therapieren. Je früher mit der Therapie begonnen wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Gib dir einen Ruck und sprich mit deiner Mutter darüber und dann geht ihr zu einem Psychotherapeuten. Du mußt damit rechnen, dass deine Mutter zunächst schokiert ist. Aber es wird ihr hoffentlich bald klar werden, dass es keinen Sinn macht in diesem Fall untätig zu bleiben. Viel Glück!
Falls er die hier geäußerte Vermutung bestätigt, kannst du geheilt werde. Wenn er sie nicht bestätigt (was ich mir kaum vorstellen kann) bist du auch nicht schlechter dran als wenn du nicht gegangen wärst. Zum Vergleich kannst du dir folgenden Link ansehen: https://www.netdoktor.de/krankheiten/zwangsstoerung/zwangsgedanken/
Es klingt schon sehr nach einer Zwangsstörung.
Diagnostische Kriterien sind:
- Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.
Hallo
ich bin gerade in deiner situation ich bin auch erst 16 jahre alt und bin so am ende. Könntest du mir vielleicht sagen wie es dir derzeitig geht und ob das wieder weg gegangen ist?
Dankeschön, ich werd’s versuchen :) Ich habe nur immer so Angst, dass ich dann zum Therapeuten gehe und der mir dann sagt, dass das gar keine Zwangsgedanken sind..