Habe ich diesen Satz richtig zitiert?

4 Antworten

Hello . . habe mir verschieden Quellen angeschaut und erkannt, dass die Definition durchaus mehrschichtig ist. Vorsicht ist geboten, um nicht in die Sprache der Täter abzugleiten.

https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/geschichte/unterrichtsmaterialien/sekundarstufe-I/weimarns/arisierung/arisierung.html

"Arisierung" ist ein durchaus problematischer Begriff, denn er stammt aus der Sprache der Täter und tauchte bereits in den 1920er Jahren in völkischen Schriften auf. Im Dritten Reich waren mit "Arisierung" ganz unterschiedliche Bedeutungen verbunden, so war damit der Verkauf einer Firma oder eines Grundstücks an einen Arier gemeint, aber Arisierung konnte sich auch darauf beziehen, dass Nichtarier aufgrund ihrer Verdienste zu Ehrenariern ernannt wurden.

Heute tut sich die Geschichtswissenschaft daher sehr schwer, den Begriff "Arisierung" eindeutig zu definieren. Manche Historiker verstehen unter "Arisierung" sogar die Ausbeutung von Juden als Zwangsarbeiter oder die "Verwertung" der ermordeten Juden, indem ihre Haare oder ihr Zahngold verwendet wurden. In der Regel haben sich in den letzten Jahren aber zwei Begriffsdefinitionen herauskristallisiert.

So gilt Arisierung in einem engeren Sinn als Transfer von jüdischem Besitz in arische Hände und in einem weiteren Sinn als die wirtschaftliche Verdrängung der Juden und die daraus resultierende Vernichtung ihrer Existenz. Folgt man dieser zweiten, weiter gefassten Erklärung, dann ist Arisierung „eine der gnadenlosesten und unverschämtesten Raubaktionen, die an der eigenen Bevölkerung oder an einem Teil der Bevölkerung vollzogen wurde", wie der Historiker Andreas Heusler einmal gesagt hat. Und tatsächlich waren die Ausplünderung der deutschen Juden und ihre Verdrängung aus der Wirtschaft einer der größten Besitzwechsel der neuzeitlichen deutschen Geschichte.

Zu deiner Frage

Der Begriff “ Arisierung “ wurde bereits während der 1920er Jahren […] verwendet , die unter dieser Bezeichnung eine Verdrängung von Juden aus dem Wirtschaftsleben forderten .

Ich finde das Zitat beim Lesen etwas holprig, da die Grammatik nich konsistent erscheint... wenn es dir darauf nicht ankommt, passt das schon. Ich denke aber, dass du den Satz auch gut muformulieren kannst und so nicht direkt zitierst.


Msezbvh 
Beitragsersteller
 30.12.2023, 15:19

Von wem wurde der Text geschrieben mit der Überschrift “Arisierung ” als Begriff und aus welchem Jahr stammt der Text ?

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Unterholz  30.12.2023, 15:50
@Msezbvh

Der Text ist aus dem Link. Notiert ist die Fußnote…….. Der Textauszug entstammt einem Vortrag von Christiane Fritsche bei den 15. Laupheimer Gesprächen am 22. Mai 2014 mit dem Titel "Ausgeplündert und aus der deutschen Wirtschaft vertrieben. "Arisierung" 1933–1945". Der Vortrag basiert auf dem einschlägigen Buch von Christiane Fritsche, Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt - Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim, Ubstadt-Weiher 2013.

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Ghostwriter2  30.12.2023, 16:45
Ich finde das Zitat beim Lesen etwas holprig, da die Grammatik nich konsistent erscheint.

Richtig, das Relativpronomen die hat kein Bezugswort.

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Was mir zunächst auffällt ist, dass du

  1. bei deinem wörtlichen Zitat die (doppelten) Anführungszeichen zu Beginn und am Ende des wörtlichen Zitats vergessen hast.
  2. wenn innerhalb eines wörtlichen Zitats etwas im Ursprungstext in (doppelten) Anführungszeichen steht, wird es im Zitat nur in einfache Anführungszeichen gesetzt.
  3. deine Auslassung mit [...] ist korrekt.
  4. es heißt allerdings: Jahre und nicht Jahren!!
  5. das Relativpronomen die ergibt keinen logischen Anschluss; besser wäre hier folgendes: das Komma und das die wegzulassen, ein und einzufügen und das letzte Wort forderten abzuändern =

[...] verwendet [...] [und - X.Y.] unter dieser Bezeichnung eine Verdrängung von Juden aus dem Wirtschaftsleben [gefordert]" (Autor Jahr, S. Zahl).

Einfügungen in wörtliche Zitate - wie das und - werden ebenfalls in eckigen Klammern kenntlich gemacht und mit deinen Initialen gekennzeichnet (ich habe hier einfach mal X.Y. reingeschrieben)

Grammatische Abänderungen von Worten (wie hier bei: forderten) müssen ebenfalls mit eckigen Klammern gekennzeichnet werden - oder du lässt das wörtliche Zitat einfach vor diesem Wort enden. Dann musst du es nicht kennzeichnen:

[...] verwendet [...] [und - X.Y.] unter dieser Bezeichnung eine Verdrängung von Juden aus dem Wirtschaftsleben" (Autor Jahr, S. Zahl) gefordert.

Ja, ist richtig zitiert. Aber wie auch bei deiner anderen Frage... die ersten Füße stehen unten. Sind bestimmt einfach nur automatisch hochgegangen. Wollte es trotzdem gesagt haben.

LG

Von Experte rhenusanser bestätigt

Nein, das geht nicht, das Relativpronomen die hat dann kein Bezugswort.


Unterholz  30.12.2023, 17:12

Danke . . . Relativpronomen war mir grad nicht eingefallen .. :-)

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