Guter Kriminalroman?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Dann würde ich es bei den Klassikern versuchen.



Agatha Christie:

Da sind meines Erachtens vor allem die Miss Marple und die Hercule Poirot Reihen hervorzuheben. Chrstie versteht es, die Details für die Auflösung eines Falles über die Bücher sehr subtil unterzubringen, oft sind es kleine angedeutete Ahnungen bei den Figuren, die zunächst durch unscheinbare Indizien gestützt werden und am Ende in der großen Schlussszene zur  Auflösung zusammengepuzzelt werden. Was diese Schlussszenarien anbetrifft, sind die Poirot-Krimis meines Erachtens die Stärkeren.



Sir Arthur Conan Doyle:

Sherlock Holmes halt. Eine der faszinierendsten Figuren der Detekitv-Geschichte, was wahrscheinlich die derzeitige Flut von Umsetzungen in Film und Fernsehen erklärt. Für den Einstieg auch deshalb sehr geeignet, weil die Kurzgeschichten-Sammlungen sehr leicht verdauliche Häppchen sind. Dafür ist die Qualität stark schwankend. Wenn du einen der vier Romane versuchen möchtest, hat "Der Hund der Baskervilles" den Vorteil, das er formal nicht die Zweiteilung der anderen Romane vollzieht (Klärung des Falles - Darlegung der Vorgeschichte, diese dann mit exotischem Bezug). Dafür sind die anderen typischere Holmes-Fälle; beim Hund hält sich der Meisterdetektiv ziemlich lange im Hintergrund, bis er in das Geschehen eingreift. Empfehlenswert ist im Übrigen die derzeitige Übersetzung im Insel-Verlag, an der u.a. Gisbert Haefs ("Die Reisen des Mungo Carteret" - hervorragende SciFi-Krimis, die aber wohl nicht ganz das sind, wonach du suchst) mitgewirkt hat.



Edgar Wallace:

Bei Edgar Wallace ist der Täter oft bekannt, oft Leiter einer Untergrundorganisation - die Spannung ziehen diese Romane oft daraus, dass die Mordmethode unklar ist und dass die Bedrohung durch den Gegner für den Detektiv und dessen Schützling (in der Regel eine hübsche Erbin, die ersterer am Ende heiratet - okay, das ist etwas verkürzt... aber nicht sehr ;-)) allgegenwärtig ist. Die Besten hier sind meines Erachtens "Der Hexer" (weicht allerdings vom klassischen Wallace-Schema ab), "Der Frosch mit der Maske" und "Der rote Kreis" (dieser fällt wohl am ehesten in die dir vorschwebende Form).



Nicht zuletzt der in Deutschland leider relativ unbekannte John Dickson Carr:

Carr ist ein vor allem in Amerika bekannter Krimi-Autor, der seine Leser in die Kenntnis aller Fakten setzt, dessen Fall-Konstruktion allerdings so komplex ist, dass die komplette Auflösung im Vorfeld eigentlich unmöglich ist. Empfehlen würde ich zum Einstieg "Der verschlossene Raum", "Die Toten wecken" (der entscheidende Hinweis ist in diesem Buch ein Nebensatz über einen Architekten, der seinem Dorf "den größten Witz des Jahrhunderts" hinterlassen hat - mit einer wirklich spektakulären Auflösung), nicht zuletzt "Fünf tödliche Schachteln".

Ein paar Marotten muss man aushalten: Zuweilen betrachten die Figuren die Handlung aus der Vogelperspektive und diskutieren, was von ihnen als Romanfiguren nun denn erwartet wird; geben eine Zusammenfassung der Vorbilder des Romans (im "verschlossenen Raum" gibt es eine kurze theoretische Abhandlung der literarischen Geschichte dieses Problems) usw.

Wen das nicht stört (es ist auch wirklich immer humoristisch gelöst) und wer den kleinen stilistischen Schwächen der deutschen Übersetzung mit Nachsicht gegenübertreten kann, findet hier eine spannende Welt, die es zu entdecken gilt.



Viel Spaß beim Lesen ;-)!

Da gibts ne tolle Website, ich glaube Krimicouch.de oder so. Gib mal beim Gockel "gute spannend Krimis" ein, dann ist das eines von den ersten Suchergebnissen. 

Ich mag Krimis von Karin Fossum (Norwegen) sehr gerne, nicht sehr blutig, aber psychologisch toll herausgearbeitet, etwas für diejenigen, die die ruhigen Töne mögen, aber sehr spannend. 

"Der Vogelmann"und die Fortsetzung von Mo Hayder gehen aufgrund der Themen sehr an die Nieren, aber selten hat mich ein Krimi mehr mitgenommen. 

Michael Robotham und Lars Keppler sind auch gut, ebenso wie Jussi Adler-Olsen mit seinem Kommisar Moerck, das ist auch was für "Anfänger" ;-) 

Sabine Thiesslers "Der Kindersammler" ist auch schlimme Kost, aber ein klassischer Krimi. 

Setz Dich einfach mal in eine Buchhandlung und lese da "Probe".

Ich lese selbst gern Krimis. Aber wenn ich Dir was empfehlen würde, muss das ja nicht Dein Geschmack sein.

Ich finde z. B. die "Brunetti" - Krimis klasse.


CoolTrash 
Beitragsersteller
 02.09.2016, 17:53

Danke, die werd ich mir einmal ansehen :)

0

Ich kann sehr die Romane von Tess Gerritsen empfehlen, vor allem die Rizzoli & Isles Reihe. Ihr Schreibstil ist unglaublich spannend und professionell. Alles ist mit viel Genauigkeit recherchiert und jedes Detail (auch medizinische Fachbegriffe,...) sind wahrheitsgemäß und entsprechen der Wirklichkeit. Ich hab ihre Bücher im Alter von 13 Jahren entdeckt und bin immernoch seh begeistert von ihr (mittlerweile 18). Lg Isabella