Guten Tag, kann die ständige Diskussion um "welches Geschlecht man hat" Jugendliche verwirren und zu Fehlentscheidungen führen, die ohne nicht passieren würden?
9 Antworten
Weshalb sollte das passieren? Man merkt doch, ob man mit seinem Geschlecht und der Geschlechtsidentität auskommt.
Die Vorstellung, dass Menschen "trans" werden, ist absurd.
Hinter Transsexualität steht ein langwieriger Leidensweg, der aktuell ganz gut behandelt wird - geschlechtsangleichende Maßnahmen sind ein Teil davon.
Es mag einzelne Fälle geben, wo die eigene Unzufriedenheit in die Geschlechtsfrage übertragen wird, das dürfte aber die absolute Ausnahme sein.
Ich finde den Begriff Transsexualität besser - auch wenn es sich um keine Sexualität im klassischen Sinne handelt. Daher werde ich diesen auch zukünftig verwenden. Aber trotzdem danke für deine Korrektur.
Solche semantischen Diskussion sollten wir uns als Linke sparen.
Ich finde er klingt besser. Sowohl beim Aussprechen als auch in Schriftform.
Ich finde ihn schlichtweg sprachlich ästhetischer.
LG
Ich finde den Begriff Transsexualität besser - auch wenn es sich um keine Sexualität im klassischen Sinne handelt. Daher werde ich diesen auch zukünftig verwenden. Aber trotzdem danke für deine Korrektur.
Der Begriff Transidentität wird vielfach auch als Synonym für Transsexualität verwendet. Er beschreibt aber präziser als Transsexualität die Situation transidenter Menschen, bei denen es nicht um die sexuelle Orientierung oder sexuelle Präferenz, sondern um die Identität geht
Quelle: socialnet
Nein. Solche Diskussionen (welche hauptsächlich von Gegnern queerer Menschen in die breite Öffentlichkeit getragen werden) verwirren niemanden. Es gibt genug cis Vorbilder, an denen sich Menschen orientieren können und wenn das passt, gibt es keinen Grund, warum eine andere Option einen Menschen verwirren sollte.
--
Wenn Jugendliche dann in unserem Gesundheitssystem transitionieren möchten, müssen sie ausgiebig mit Therapeuten reden. Solche können ziemlich sicher ausschließen, dass etwas zu voreilig passiert. Auch dauert es einige Jahre, bis überhaupt etwas Irreversibles passieren kann und nur wer sich bis dahin sicher ist, kommt auch weiter.
Die Reuequote zu Eingriffen ist unglaublich gering: je nachdem, was wir betrachten, etwa 1% und selbst davon sind die meisten auf fehlende Akzeptanz im Umfeld zurückzuführen.
Wenn Jugendliche dann in unserem Gesundheitssystem transitionieren möchten, müssen sie ausgiebig mit Therapeuten reden. Solche können ziemlich sicher ausschließen, dass etwas zu voreilig passiert.
Das können sie leider nicht, weil die Therapeuten einerseits dazu angehalten sind, transaffirmativ zu behandeln und andererseits das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen nicht bloß Menschen mit Geschlechtsdysphorie schützt, sondern auch missbraucht werden kann, um die behandelnden Therapeuten zur gewünschten Diagnose zu "überreden".
Die Reuequote zu Eingriffen ist unglaublich gering: je nachdem, was wir betrachten, etwa 1%
Die Rate der Detransitionen geht hinauf bis zu 13,1 %:
A total of 17,151 (61.9%) participants reported that they had ever pursued gender affirmation, broadly defined. Of these, 2242 (13.1%) reported a history of detransition.
Quelle: https://doi.org/10.1089/lgbt.2020.0437
Und andere Studien zeigen, dass nur etwa 1/4 der Detransitionierer ihre transaffirmative Gender-Klinik erneut kontaktieren:
The majority (55.0%) felt that they did not receive an adequate evaluation from a doctor or mental health professional before starting transition and only 24.0% of respondents informed their clinicians that they had detransitioned.
Quelle: https://doi.org/10.1007/s10508-021-02163-w
Es wird also häufig gar nicht in den Kliniken dokumentiert, wenn Menschen ihre Entscheidung bereuen.
Insgesamt dürfte die Zahl deutlich höher liegen als 13,1 %:
Leitautor der verlinkten Studie war der US-amerikanischen Psychiater Jack Turban, welcher Gelder von pro-queer Organisationen bekam, um die Ergebnisse seiner Studien zum gewünschten Ergebnis zu beeinflussen. Dazu ein lesenswerter Artikel: The Deposition of Jack Turban. Der Artikel zeigt an verschiedenen Stellen auf, dass der auf "Gender-spezialisierte Arzt" nur wenig von seinem Handwerk versteht. In der Einleitung heißt es bereits, dass es Kritik an Turban gibt, nach welcher er die hohen Zahlen der Detransitionen negiert:
He is also regularly criticized for producing deeply flawed research and denying the significant rollback of youth gender transition in Europe.
Es kam zu einem Rechtsstreit zwischen Transgender-Jugendlichen und Idaho (Labrador v Poe) - einem US-Bundesstaat, der den Zugang für Kinder und Jugendliche (meines Wissens unter 21 Jahren) an Pubertätsblocker (Ausnahme: Erkrankungen wie Pubertas praecox) und geschlechtsangleichende Medikamente (Hormone) und Operationen stark einschränkte.
Die Zeugenaussage des Assistenzprofessoren Jack Turban findet sich hier: https://media4.manhattan-institute.org/wp-content/uploads/sites/5/Turban-Transcript.pdf
Darin wurden unsaubere Forschungsmethoden und -ergebnisse Turbans aufgedeckt. Das Urteil wurde am 15.04.2024 zugunsten Idahos gesprochen, die Einschränkung, wie ein Verbot, zur Behandlung von Geschlechtsinkongruenz sind rechtens. Auf Twitter/X veröffentlichte ein führender Experte von EBM (evidence-based medicine) einen Post (Quelle), der folgendes aussagt:
Current American guidelines for managing gender dysphoria in adolescents untrustworthy. Don’t acknowledge the very low certainty evidence regarding alternatives and do not make the very guarded weak/conditional recommendations appropriate for such evidence.
Dazu verlinkt er folgenden Artikel: Gender dysphoria in young people is rising—and so is professional disagreement. Dieser stammt aus der Feder der Investigativjournalistin Jennifer Block, welche sich der steigenden Anzahl der Detransitionen widmet.
Wie hoch ist die tatsächliche Anzahl der Detransitionen?Eine Studie (Care of Transgender Patients: A General Practice Quality Improvement Approach) spricht von 20 %, eine zweite (Continuation of Gender-affirming Hormones Among Transgender Adolescents and Adults) von rund 30 %. Dabei kann aber auch gesagt werden, dass rund um das Thema "Gender" viele Studien, die Fakten anbringen, nie publiziert werden (dürfen), wie dieser bekannte Fall: Why did three journals reject my puberty-blocker study? Trans children deserve to know the facts, bei der die Neuropsychologin Sallie Baxendale nicht über die Nebenwirkungen der Hormontherapie sprechen durfte.
Ich habe nicht die Zeit, mir alle Studien und Artikel durchzulesen, aber die die auf 30% kommen soll, sagt auch aus: https://academic.oup.com/jcem/article/107/9/e3937/6572526?login=false
Most adults who stop gender-affirming hormones report doing so for reasons unrelated to a change in gender identity, such as pressure from family, difficulty obtaining employment, or discrimination (7 [---- https://doi.org/10.1089/lgbt.2020.0437, die Quelle, die auch MrSamedi genannt hat ----]). Also, discontinuation of gender-affirming hormones does not necessarily represent a failure in treatment or initial decision-making.
[...]
In a metanalysis of 7928 TGD individuals who had gender confirmation surgery, 1% expressed regret after surgery (9). The most prevalent reason for regret was psychosocial circumstances, particularly from a lack of social support or negative reactions from family and employers (9).
[...]
Only 5% of people who stopped affirmation reported stopping because they realized that changing gender was no longer desired. ---- At the time of the survey, 68% of people who had discontinued affirmation had subsequently restarted (7 [wieder die Quelle von MrSamedi]) ----.
Aus den Ergebnissen dieser Studie speziell:
this finding provides support for the idea that TGD individuals below the age of legal majority, with the assistance of their parents or legal guardians and health care providers, can provide meaningful informed assent for gender-affirming hormones and do not appear to be at a higher risk of future discontinuation of gender-affirming hormones because of their young age alone.
[...]
We only collected information on medication refills obtained using a single insurance plan. If patients elected to pay out of pocket for hormones, accessed hormones through nonmedical channels, or used a different insurance plan to pay for treatment before and/or after obtaining gender-affirming hormones using TRICARE insurance, we did not capture this information. This means that our findings are likely an underestimate continuation rates among transgender patients.
[...]
The lack of patient level detail in our study makes it impossible to predict individual patient outcomes with our findings. However, our findings can still be useful to inform policy makers or legislators when assessing the risk of transgender care for minors.
[...]
The reasons for discontinuing treatment and whether patients anticipate restarting treatment at a future date would also be important to assess.
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass hier nicht darauf geachtet wurde, warum Menschen aufhören, Hormone zu nehmen und die Daten auch gut etwas verfälscht seien können. Es wird explizit gesagt, dass hier nicht erkannt wurde, dass Menschen irgendwie ganz doll bereuen, trans* gewesen zu sein und es wird auf Literatur verwiesen, welche aussagt, dass aufhören in den allermeisten Fällen externe Gründe hat, sowie viele nach einer Zeit auch wieder mit Hormonen, etc., sobald sie können.
Somit ist die Aussage, viel zu viele Menschen würden Hormone verschrieben bekommen und dazu gedrängt werden, trans* zu sein oder was auch immer, völliger Schwachsinn.
—
Zu Sallie kann ich nichts sagen, will mich jetzt auch nicht damit beschäftigen, scheint aber wohl auch nicht ganz unbefangen zu sein: https://www.transgendermap.com/issues/psychology/sallie-baxendale/. Dazu muss ich aber nicht weiter diskutieren.
Generell möchte ich jetzt kein Fass auch machen, aber eure tollen Zahlen kann ich nicht unkommentiert stehen lassen.
Stimmt tatsächlich, die unterschätzte Rate habe ich überlesen, ich habe die Studien nur überflogen. Dennoch dürfte die Rate bei >1 % liegen.
Somit ist die Aussage, viel zu viele Menschen würden Hormone verschrieben bekommen und dazu gedrängt werden, trans* zu sein oder was auch immer, völliger Schwachsinn.
Dem widerspreche ich. Psychotherapeuten und Mediziner müssen transaffirmativ behandeln, solche Entscheidungen können dabei vorschnell getroffen werden.
Zu Sallie kann ich nichts sagen, will mich jetzt auch nicht damit beschäftigen, scheint aber wohl auch nicht ganz unbefangen zu sein: https://www.transgendermap.com/issues/psychology/sallie-baxendale/. Dazu muss ich aber nicht weiter diskutieren.
Transgendermap zu einer Frau zu fragen, die sich kritisch mit Transsexualität auseinandersetzt, ist wie einen Evolutionsleugner über Richard Dawkins zu befragen. Sie als transfeindlich zu bezeichnen, wie es der Artikel tut, weil sie über Risiken aufklärt, ist sehr weit hergeholt.
Ich glaube nicht. Die Transmenschen, die ich kenne, haben einen langen, schmerzhaften Prozess hinter sich, haben sich aber schlussendlich von nichts und niemandem beeinflussen lassen. Von irgendwelchen ständigen Diskussionen erst recht nicht.
Ich wüsste übrigens nicht, wo ,- ausser im Internet- solche Diskussionen stattfinden sollten
Jein. Ich sehe keine "ständige Diskussion" darüber welches Geschlecht man hat. Meine Neffen sind langsam in der Pubertät und wachsen im "linken" Berlin auf, sie haben das Wort Transgender vielleicht 3 Mal im Leben gehört. Ständig Thema ist das weder in der Schule, noch in Jugendzentren oder sonst wo.
Ich habe eher den Eindruck, dass Leute die zu viel im Internet hängen sich viel mit diesen Themen beschäftigen. Im echten Leben sehe ich nicht viel Konfrontation. Egal welche Generation.
Natürlich. Wenn im Bildungssystem, angefangen im Kindergarten, ständig davon geschwafelt wird, dass das Geschlecht eine individuelle Entscheidung, ein Gefühl, ein identitäres Merkmal sei, nicht auf männlich und weiblich beschränkt, Abweichungen von der Norm eine eigene Norm darstellen und die Frage danach, welches Geschlecht man hat und ob man sich überhaupt in eines einordnen will, eine persönliche Frage wäre, dann kommen Kinder und Jugendliche ins Grübeln. Wenn zudem noch das ganze positiv behaftet propagiert, wie ein Trend und eine Modeerscheinung vermarktet wird, dann möchten sie auch Teil dieser Bewegung sein und können sich auch mal Dinge diesbezüglich einbilden.
Transgender* Transsexualität gibt es nicht