Guten Tag, hat ein Elektroauto ein Getriebe oder fährt es quasi in einem Gang, wie ein Spielzeugauto?
Und sind die Reifen anders als bei normalen Autos?
Sieht man da auch den Luftdruck im Cockpit?
4 Antworten
Unterschiedliche Elektroautos unterscheiden sich fast genauso stark, wie Autos mit Verbrennungsmotor sich untereinander unterscheiden. Insofern kann man das nicht so allgemein beantworten.
Ich versuche es mal so, dass es zumindest für viele Elektroautos zutrifft.
Getriebe:
Die meisten Elektroautos habe eine feste Übersetzung im Getriebe. Da wird nichts geschaltet - weder von Hand, noch automatisch. Auch für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt wird im Getriebe nichts geschaltet, es wird nur der Elektromotor für Vorwärtslauf oder Rückwärtslauf angesteuert. Aus diesem Grund sind die meisten Elektroautos auf Höchstgeschwindigkeiten von Tempo 130 bis 160 km/h begrenzt (obwohl fast alle Elektroautos von der Motorleistung her deutlich schneller fahren könnten), wenige noch ein bisschen schneller. Die Drehzahl des Motors wird sonst zu hoch, und für normale Alltagsautos lohnt es sich nicht, den Aufwand für ein Getriebe mit mehreren Gängen zu betreiben, nur damit das Auto noch ein bisschen schneller fahren kann. Nur solche Elektroautos wie die Tesla-Modelle, und auch die teureren Elektro-Modelle von Mercedes-Benz, BMW, Audi, Porsche, etc. haben ein Automatikgetriebe mit 2 oder 3 Gängen, um auch Geschwindigkeiten über 200 km/h möglich zu machen. Theoretisch kann man natürlich auch ein Elektroauto mit manuellem Schaltgetriebe bauen (das gibt es zum Beispiel bei Oldtimern, die nachträglich auf Elektroantrieb umgerüstet wurden). Aber technisch gesehen ist das völlig unsinnig. Das Schaltgetriebe ist ja überhaupt nur erfunden worden, weil ein Verbrennungsmotor (anders als ein Elektromotor!) nicht in der Lage ist, über das ganze Drehzahlband hinweg ein ausreichendes Drehmoment zu erzeugen!
Reifen:
Im Prinzip haben Elektroautos ganz normale Reifen wie Verbrennerautos auch - und bei einfachen Alltagsautos kann man auch wirklich die normalen Reifen nehmen (das ist zum Beispiel bei meinem VW e-Up! der Fall). Es gibt allerdings spezielle Reifen für Elektroautos, die speziell bei sehr starken, sehr teuren Elektroautos bestimmte Vorteile bieten:
- diese Reifen halten das hohe Drehmoment des Elektroautos beim Anfahren besser aus und halten darum länger
- diese Reifen sind auf extra niedrigen Rollwiderstand optimiert, weil der Energieverbrauch beim Fahren beim Elektroauto nicht nur Geld kostet (wie beim Verbrenner auch), sondern auch über die Reichweite entscheidet.
- diese Reifen rollen extra leise - da beim Elektroauto das "Hintergrundgeräusch" des Verbrennungsmotors fehlt, stört jedes andere Geräusch den Fahrer umso mehr. Besonders bei teuren Autos wirken die ganz normalen Fahrwerksgeräusche (die bei einem Auto mit Verbrennungsmotor größtenteils übertönt werden) dann störend und "billig".
Ob Du den Reifenluftdruck im Cockpit angezeigt bekommst, ist genauso unterschiedlich, wie bei Autos mit Verbrennungsmotor auch. Es gibt Autos mit Drucksensoren in den Rädern, da bekommst Du den Luftdruck angezeigt, und es gibt Autos mit indirekter Reifendrucküberwachung über die Sensoren des ABS - da gibt es keine direkte Anzeige. Da gibt es nur eine Warnung, wenn sich ein Rad deutlich anders verhält als die anderen.
Die meisten E-Autos haben ein nicht schaltbares Getriebe, also ja, wie beim Spielzeugauto. Sehr sportliche E-Autos könnten evtl. einen 2. Gang haben.
Das mit dem Luftdruck hat nix mit E-Auto ja/nein zutun, sondern eher ob's Pflicht ist oder nicht (weil nur die Warnung bei zu wenig Pflicht ist?).
notting
Es gibt keine Getriebe wie im Verbrennermotor, der E Motor hat genug Drehmoment auch bei kleiner Drehzahl. Allerdings sind die Räder wie beim herkömmlichen Auto mechanisch angetrieben, des gibt als ein Differenzial mit Zahnrädern und einer Übersetzung.
Die meisten von den Dingern (Citroen Ami z.B.) haben nur einen Gang. Die Bumsautos auf dem Rummel haben sogar keinen Rückwärtsgang , da wird der Motor um 180 Grad gedreht.