Gute Filmkamera?

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Hallo

Spiegelreflexkamera mit Spielfilmauflösung

ah ja der "Cinelook" kommt nicht von der Kamera sondern von der Cine Optik in Verbindung mit jemanden der "Arbeiten" kann (oder muss).

"Spielfilmauflösung" ist mindestens DCI2K das sind 2080 Linien Horizontal (und meist um 780 Vertikal) mit mindestens 36Bit Farbtiefe. Full HD ist eine TV Auflösung nach REC709 mit nur 24 Bit Farbtiefe. TV/Monitore der günstigen Preisklasse können meist eh nur 16 Bit Farbraum umsetzen.

Das DCI2K war nach 1998 mit den Sony Cine Alta Kameras mit 2/3" Sensoren (3 Chiper) und je eine SCSI Festplatte pro Farbkanal machbar. Der ersten S35 Sensoren kamen um 2008 bei Kinofilm an (Red One ab 2008 aber erst ab dem Mysterium Sensor 2010 haben die RED funktioniert, Sony F35 ab 2008, Arri Alexa ab 2010). Deswegen gab es wenige Jahre ein Nutzfenster für DSLR Video Footage bzw Video für VX Techniken.

Wenn du mal eine "echte" Kinokamera ansiehst;

  • Kein Autofocus, braucht/will kein Profi ist nur hinderlich und Fehlerquelle
  • Keine Belichtungsautomatik, braucht/will kein Profi ist nur ein Hinderniss/Fehlerquelle
  • nicht klein, nicht leicht, nicht handlich, braucht/will kein Profi wenn es Qualität oder Workflow kostet

Profi Videokameras mit Automatiken sind ENG Typen für Reportage wo es um jede Sekunde geht. Bei Kinofilm wird schon Jahre im voraus geplant im Studio oder am Drehort auf Location geht es nicht um Sekunden sondern um maximale Bildqualität dafür stehen dann mindestens 5 Profis am Set; DoP/Kameraman, Kamerassistent, Oberbeleuchter, Tonmeister, Colorist.

Also bei 500€ Budget und unbedingt DSLR

  • Canon EOS 70D, gebraucht ab 200€
  • Canon EFS 18-55 IS STM (MKI), gebraucht ab 50€, zum Alltagsvideoeinsatz
  • Canon EF 28/1.8 USM oder EF 35/2 USM, gebraucht ab 200€, für "Cinelook"

Das ist eine Kompromisslösung.

Die 70D kann aber nur Cinestil also langsame Motive und langsame Zooms/Kamerafahrten. Dass ist keine Kamera für Actionfilme oder Sportreportage. Und man sollte auch immer wegen Moire einen FHD Monitor zum proofen von Aliasing und Moireanfälligen Motiven dabeihaben. Das Videobild der 70D ist aber nix für "Kinoqualität" die 70D hat keinen "Bildstand" wie für Cine nötig. Cine Kameras machen dass mit einem Sektorshutter. ENG/EFP Videokameras mit einer Global Shutter Auslesung des Sensor. Die 70D hat zuviel Rolling Shutter die Problemlösung der Noobs ist dafür die Framrate auf 30/50/60 hochzudrehen das macht es nicht besser bzw erzeugt denn Videolook. Für Cinelook muss man bei 24P oder 25P Framerate bleiben.

Zum einsteigen ich würde eher ein EFS 18-135 IS USM als Allrounder und ein Sigma 30/1.4 HSM ART für Cinelook anraten aber beide Optiken zusammen kosten gebraucht um 250€ aufwärts. Das EFS 18-135 IS USM ist eine Optik für "Anfänger" also Fehlertolerant und Videooptimiert, man kann sogar ein Motorzoom anbauen. Die Sigma 30/1.4 für DSLR sind bei Offenblende spröde bis heimtückische Optiken woran auch Profis oft verzweifeln oder die Optik nach Frust einfach durch ein EF 35/1.4 L USM ersetzen. Es gab im deutschen TV einige DOP die vor 15 Jahren einen 7D Cineumbau von Denz mit Sigma EX DG 30/1.4 (zumeist manuel focusiert) für Headshoots und langsame Kamerafahrten einsetzten zb der Thomas Morgott vom BR bei Druckfrisch, Capriccio, Klick Klack, Nachtline,,, also da wo Low Light Fähigkeit gefodert wird aber der Kleinbildsensor der 5D/1D zuviel Rolling Shutter hat. Um 2012 waren dann DSLR für Video Profis "gestorben" ausser bei "Crashkameras". 2012 kam die NEX6 mit dem Zeiss 24/1.8, die Leica X mit Summilux 23/1.7 und die Fuji X 100s. Zudem kamen da die ersten Black Magic Cine Pocket, die Lumix GH3, die Olympus E M1

Zudem wird man nicht um ein Stativ und/oder Gimball rumkommen, ND Filter, Polfilter, Richtmikrofon, Audiorekorder, Monitor Kopfhörer, Lichttechnik, Aufheller,,,

Spielfilmauflösung ist lediglich ca. HD. So werden die meisten Filme im Kino gezeigt, und das kann so ziemlich jede Kamera.

Filmen kann man sicher auch mit ein paar DSLR Kameras wie einer EOS 70D, aber ich würde da eher zu einer Mirrorless wie einer Sony A6000 oder EOS M50 greifen, die bieten besseres Tracking.

Hintergrundunschärfe erreicht man über die entsprechenden Objektive, die du auch für jede Systemkamera bekommst. Günstigste Objektive, mit denen du sowas hinbekommst sind 50mm f/1.8.

Spiegelreflex holt man eigentlich nicht mehr in heutigen Zeiten, zumindest wenn du was neueres willst. Und ob der Hintergrund unscharf wird hängt von der Sensorgröße, Lichtstärke, Brennweite Objektiv, wie nah man am Objekt dran ist und wie weit der HG weg ist ab. Und "normale" Speicherkarten kann man überall einsetzen. Man sollte sich aber gleich schnelle Karten holen. 500 Euro, nur für die Kamera ist ok. Klein und handlich, auch noch recht günstiges System ist MFT wie Panasonic oder Olympus (OM)


noname68  14.01.2024, 18:13

eine kamera mit einem aps-c chip kann mehr als eine mit mft. auch wenn man für video bei einer dslr keinen optischen sucher braucht, ich würde dir eine gut erhaltene canon 70D empfehlen. die hat einen klapp-display und selbstverständlich mikro-buchse.

der unscharfe hintergrund wird vom objektiv abhängig von blende und brennweite bestimmt, also spielt dann die kamera keine rolle.

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Photon123  14.01.2024, 18:23
@noname68

Es wird eine kleinere Kamera gesucht und du kommst mit einem Spiegelreflex Klotz? Und eine APS-C kann pauschal nicht mehr als eine MFT. Wie die Unschärfe entsteht habe ich beschrieben. Es sind alle dieser Faktoren.

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