Gruppenzwang + introvertiert im Studium: wie damit umgehen?
Hallo zusammen! Ich bin seit Anfang Oktober im Master an einer eher kleinen deutschen Uni, und die Inhalte wie Dozentinnen sind top, und mit den Leuten kann man es auch gut aushalten ; Heimweh verspüre ich eigentlich nicht.
Im Studiengangjahr sind wir echt nicht Viele, und in den Seminaren treffe ich jeden Tag zu 80% auf die gleichen Gesichter. Das war an meiner alten Uni ... nicht so, ist aber nichts, woran man sich nicht gewöhnen kann. Jetzt hat sich da aber eine Gruppendynamik gebildet, die so 2-3 mal die Woche zum Trinken/Beieinandersein/Gesellschaftsspiele Spielen etc. einlädt.
Nicht, dass ich das nicht angenehm fände, da erstmal implizit immer mit eingeladen zu sein. Aber das Gruppenzwangniveau ist ... mir zu hoch. Dazu muss ich sagen: mein Stundenplan ist auch nicht gerade leer ; aufgrund von Blockseminaren kam es jetzt auch schon dazu, dass ich an 6,5 von 7 Tagen mit Unikram/sozialen Aktivitäten beschäftigt bin. Naja, und alleine ist man in einer 5er-WG auch nicht immer (aber da gefällt mir der Rythmus eigentlich ganz gut).
Was passiert also? Ich muss mich jede Woche(!) rechtfertigen, wenn ich irgendwo nicht dabei bin. Problem: durch diese psychologische Komponente fühlt man sich tendenziell eher sch...lecht dabei. Ich denke auch nicht, dass offen ansprechen hilft, da die Anderen das von ihrem Vorgängerunis gewohnt zu sein scheinen.
Problem II: ich muss um meine Hobbies, sowie um Zeit alleine wirklich kämpfen. Ein paar Mal habe ich meine "innere Uhr" auch schon ignoriert ... nur, um dann zwei Tage später total überreizt aufzuwachen und mit schlechter Laune und ohne Energie durch den Tag zu kommen. Und in der kommenden Woche beim Tanzen zu verfluchen, nicht da gewesen zu sein (das ist so eine Bewegungsart, die man 2× die Woche minim ausführen muss, damit es Spaß macht ... und ungefählich bleibt).
Wie macht ihr das? Ist euch das egal? Haltet ihr das für normal? Ich mache mir vor allem Sorgen darum, was passiert, wenn ich mich zu schnell entferne. Weil einen Elefanten im Raum kann man in den Seminaren ebenfalls nicht gebrauchen. Und es ist ja nicht so, dass ich die Leute, mit denen ich das Inreresse an einem ziemlich speziellen Fachbereich teile, nicht ausstehen kann. Ich bin nur auch offen für andere und Anderes.
3 Antworten
Was du schreibst, klingt nach den normalen Problemen, denen man sich als Ersti so ausgesetzt sieht. Und es sieht so aus, dass du festgestellt hast, dass deine Zeit endlich ist und du sie dir einteilen mußt.
Du mußt dir überlegen, was eine sinnvolle Balance aus alledem ist. Das kannst letztlich nur du entscheiden, aber du mußt das entscheiden, denn ansonsten wirst du nichts und niemandem gerecht.
Ich habe das damals so gemacht, dass mein Studium die absolute Priorität hatte - deswegen war ich ja schließlich an der Uni! Wenn ich eigentlich abends weggehen wollte, der Übungszettel aber noch nicht fertig war, dann habe ich halt abgesagt und den Übungszettel noch gemacht. Ich habe mir einen Freundeskreis gesucht, der das ähnlich gemacht hat, d.h. Leute, deren Ziele und Prioritäten mit meinen kompatibel waren. Wir sind nicht oft weggegangen, vielleicht einmal in zwei Wochen oder so, was aber auch daran lag, dass wir einfach kein Geld dafür hatten. Auch bei ausreichend Geld wäre mit dreimal die Woche zu viel gewesen, das hätte mein Studium nicht verkraftet.
Nach einer Weile hat es sich so eingependelt, dass ich abends oft Zeit für meine Hobbies hatte (alleine oder mit anderen) und dennoch den Uni-Kram gut geschafft habe.
Du musst nicht immer mitgehen wenn du nicht willst.
Den Einen fällt es leichter und den anderen Schwerer, das ist völlig normal. Trotz Gruppendynamik solltest du die Lernerei nicht vernachlässigen. Mach das was du für richtig hälst.
🙂
wo ist das problem? nimm deinen arsch in die hand und sag einfach was du denkst. du musst dich nicht für alles und jeden rechtfertigen. deine zeit = deine entscheidung.
Ja, irgendwo hast du Recht. Ich glaube ich habe mich da so ein bisschen in was reingeritten, das gar keine Existenzberechtigung hat. Nehme mir jetzt mal Zeit für mich hoch drei und gönn mir erstmal nen Kaffee. Alleine. - Danke!