Grün/Gelb FI Schalter?
Hallo Zusammen.
ich habe als Laie eine Steckdose versetzt und habe vorher die Sicherung ausgelöst. Die Anlage ist zusätzlich mit einem FI Schalter gesichert. Aus versehen habe ich nun das Stromführende Kabel mit dem Grün/gelben Schutzleiter zusammengebracht und löste damit den FI Schutz aus. Warum?? Vielleicht kann mir ein versierter Elektriker dieses Phänomen erklären. Vielen Dank!! Josi
Vielleicht sollte Dir das ein versierter Elektriker nicht nur erklären sondern auch die Arbeit machen, damit wir Dich hier noch wieder sehen... 😎
ja klar, mache ich sicher. aber es interessiert halt. Ich mach nur kleinste Arbeiten. lg Jos
5 Antworten
Im FI-Schalter ist ein sogenannter Summenstromwandler drin.
Im Normalbetrieb wird ein Stromkreis vollständig über die aktiven Leiter (L und N) geschlossen. Es fließt also gleich viel Strom durch den FI "hin" wie "zurück".
Wenn du nun bei ausgeschalteter Sicherung den (blauen) Neutralleiter mit dem Schutzleiter verbindest, dann fließt aus der restlichen Anlage ein Strom über den Neutralleiter zum Schutzleiter, mit dieser Verbindung bildest du praktisch einen neuen, parallelen Strompfad zum Neutralleiter bis zum HAK.
Das erkennt der FI, da nun über den N ein Strom fließt, dessen Magnetfeld nicht von einem Strom durch den L aufgehoben wird, und er löst aus.
Diese Simulation ist zwar stark vereinfacht, aber vielleicht hilft es trotzdem, das ganze ein wenig zu verstehen.
Nur um sicher zu gehen, nicht, dass ich dich falsch verstanden habe:
Du hast die Sicherung ausgeschaltet und dann (aus versehen) den Neutralleiter (blau) mit dem Schutzleiter (grün-gelb) zusammengebracht, oder?
In deinem Haus laufen ja immer noch andere Verbraucher, somit fließt auch immer ein Strom über den Neutralleiter zurück zum HAK.
Über den PE fließt normalerweise kein Strom.
Wenn du die beiden nun aber verbindest, dann hast du parallel zum Neutralleiter von der UV zum HAK noch den Weg über den Neutralleiter zu deiner "Arbeitsstelle" und über den PE zum HAK.
Schau dir mal die Simulation an, die ich gebastelt habe.
Recht vereinfacht - nix für Elektriker
- der FI-Schalter misst / berechnet was an Strom über die Leitungen L1/L2/L3 reinkommt und was über den Neutral-Leiter rausgeht. die Summe muss immer 0 sein.
- Erde ist extra - das grün-gelbe Kabel hat Verbindung zum Erdreich und leitet Energie ab (und ja - dann gibt es die Netzformen TT, TTCS, IT usw - das ist hier aber kein Thema)
- wenn der FI/RCD merkt, dass ein bestimmter Teil des reinkommenden Stroms nicht wieder zurückgeleitet wird (bitte keinen Kommentar über Sternpunktverschiebungen und alles was mit 3 Phasen zusammenhängt etc.), dann schlägt er Alarm (meist bei 30 mA) und schaltet ab.
- Dein FI hat also richtig reagiert und gesagt: es kommt ein bestimmter Betrag an Strom rein, geht aber nicht wieder raus - also läuft er irgendwo falsch. Stimmt: Wenn ich Strom aus der Phase in die Erde leite, läuft er nicht im Neutralleiter zurück.
- Anlang in Ordnung, FI in Ordnung (macht was er soll). Handhabung fraglich (das macht man nicht!) - wenns klatscht, ist das kein Beifall.
berechnet was an Strom über die Leitungen L1/L2/L3 reinkommt und was über den Neutral-Leiter rausgeht.
Wenn es sich um einen Drehstrommotor handelt, hat der gar keinen Neutralleiteranschluss.
Genau - die Frage geht aber um eine Steckdose. Deshalb habe ich extra geschrieben: keine Sternpunkt-geschichten, keine Netzformen - einfach nix, was über die Steckdose rausgeht. auch keinen PEN-Leiter und all so was - das ist was für den Elektriker.
Wer da hinfasst, kann lebensgefährlich sterben wenn er nicht weiss was er macht.
Recherche lautet "Wie funktioniert ein FI Schalter"
Antworten lauten wie z.B.:
Wie “erkennt” ein FI-Schalter nun eigentlich einen Fehlerstrom? Die Funktion eines Fehlerstromschutzschalters basiert auf der Tatsache, dass um einen stromdurchflossenen Leiter herum ein Magnetfeld entsteht. Würde man einen Kompass an einen Leiter halten und den Strom anschalten, würde die Kompassnadel ausschlagen. Genau auf diese Weise wurde das Phänomen Anfang des 19. Jh. ursprünglich auch entdeckt. Der Strom fließt durch den FI bis zur Steckdose, durch den Verbraucher und dann wieder durch den FI zurück.
Dann heben sich auch die Magnetfelder der regulären Pfade genau auf. Die Kompassnadel würde nicht ausschlagen. Ist der abfließende Strom dagegen größer als der zurückfließende, dann bleibt auch ein Rest des Magnetfeldes unausgeglichen und die Kompassnadel würde ausschlagen. Ein paar schöne Animationen dazu finden sich auf dieser Seite. Eine Kompassnadel als “Schalter” ist für Wechselstrom der netzüblichen Frequenz zu träge, deswegen ist in Fehlerstromschutzschaltern eine etwas ausgefeiltere Spulen-Konstruktion installiert, die über ein Schaltschloss den Strom im Fehlerfall unterbricht. Eine derartige Konstruktion wird auch Summenstromwandler genannt.
Der grün-gelbe Schutzleiter führt man nicht über den FI Schalter, somit wurde dieser "fehlende Strom" ja nicht dem FI "zurückgemeldet" und damit fehlt dieser Strom dem FI in seiner Berechnung. Es fließt mehr Strom durch den FI als dann wieder zurückkommt und er schaltet den Stromkreis dann ab.
Man kann es auch kompliziert Erklären… Stromführendes Kabel mit Schutzleiter verbinden gleich Kurzschluss. Fehler Strom fliesst der FI Schalter löst aus. Der Schutzleiter dient nur als Ableiter wenn leitendeTeile unter Spannung geraten. Er darf nur untereinander verbunden sein.Und hat auf dem FI Schalter nichts zu suchen.
ich habe als Laie eine Steckdose versetzt und habe vorher die Sicherung ausgelöst.
Schon mal schlecht, denn Du darfst das nicht. Und mit "ausgelöst" meinst Du ausgeschaltet? Oder wirklich einen Kurzschluss gemacht und die Sicherung hat ausgelöst?
Die Anlage ist zusätzlich mit einem FI Schalter gesichert. Aus versehen habe ich nun das Stromführende Kabel mit dem Grün/gelben Schutzleiter zusammengebracht und löste damit den FI Schutz aus.
Wenn der "Stromführende" also der Außenleiter (ugs Phase) beim berühren des PE den RCD (ugs Fi) ausgelöst hat, dann war die Sicherung nicht aus, oder du hast einen Fehlerstrom über den Neutralleiter verursacht (entweder, weil nicht L sondern N gegen PE gekommen ist, oder ein anderes Gerät/Lampe war im eingeschalteten Zustand am gleichen Stromkreis und der Neutralleiter hat die Verbindnung über das Gerät und den Außenleiter zum PE gefunden... Das ist durchaus üblich, dass der RCD dann auslöst. Die Neutralleiter sind alle miteinander verbunden.. Berührt dieser irgendwie den PE, so fließt ein Teilstrom vom Neutralleiter auch über den PE ab und somit am RCD vorbei, welcher dnan zwangsläufig einen Differenzstrom erfasst...
Grundprinzip hat dirkes3 ja schon erklärt...
Hallo. Das haben ja schon viele beantwortet. Ein viel interessanters Problem kann auftreten, wenn man den gelb grünen und den blauen Draht berührt. Auch da kann der FI auslösen, auch wenn die Sicherung ausgeschaltet ist. Summenstromwandler reagiert darauf. LG
vielen Dank, das ist mir jetzt ein bisschen klarer, aber woher kommt der Strom aus der "restlichen Anlage"? Lg Jos