Gründung einer mittelalterlichen Stadt

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Es ist immer das Gleiche. Und das liegt in der menschlichen Psyche begründet.

Die reichen, mächtigen, angesehenen Männer eines Staates wollen diesen Reichtum, diese Macht und dieses Ansehen, sonst wären sie nicht so weit aufgestiegen. Wenn sie es dann einmal gerochen, gefühlt und geschmeckt haben, wollen sie immer mehr davon. Jede Handlung eines "hohen Mannes" hat von da an den Zweck, seinen Reichtum, sein Ansehen, seine Macht und alles, was damit zusammen hängt, zu vermehren.

Das war in der Steinzeit, in der Antike und im Mittelalter so. Und bis heute hat sich daran nichts geändert. Wenn also ein König oder ein Fürst eine Stadt gegründet hat, dann (ausschließlich!) um mehr Reichtum, mehr Macht und mehr Ansehen zu erlangen. Mehr Gründe gab es früher nicht für Amtshandlungen und mehr Gründe gibt es heute nicht für Amtshandlungen von Politikern.

Auch wenn sie damals anders aussahen, genau das gleiche kann man heutzutage bei unseren Politikern beobachten.

Anders sähe es aus, wenn du gefragt hättest, was für Vorteile die Bevölkerung von Stadtegründungen gehabt hätte. Die Bevölkerung hatte nämlich andere Interessen (Schutz, Gemeinschaft, Arbeit usw.)

Auf dieser Website ist übrigens sehr schön die Entstehung und Entwicklung einer mittelalterlichen Stadt beschrieben:

www.deutschland-im-mittelalter.de/die-stadt.php

  • die Gemeinschaft der Menschen ist zwingende Voraussetzung ihrer Existenz
  • diese Gefüge bilden ihre Stärke
  • je größer und stärker die Gemeinschaften umso sicherer und effektiver waren sie
  • Schutz durch große Mauern und Bewachung
  • gute Versorgung mit Nahrungsmitteln
  • Bildung
  • hygienische Aspekte
  • Bindung von Händlern, Handwerkern und Adligen
  • Verkehrsknotenpunkte
  • Steuereinnahmen
  • Prestige

Städte waren in der Regel direkt dem jeweiligen Landes- oder Reichsfürsten steuerpflichtig. Zudem wurde durch die Ansiedlung städtischen Gewerbes die gesamte Konjunktur (und damit wiederum das Steueraufkommen) angehoben. Allerdings kam es selten zu direkten Städtegründungen. Meist bildeten sich zunächst an Wegkreuzungen Marktflecken, Weiler oder Dörfer, welche später das Stadtrecht erlangten

Geld durch Steuern und Zölle.

München wurde 1158 zum ersten Mal als forum apud Munichen urkundlich erwähnt, der Herzog von Bayern und Sachsen, Heinrich der Löwe hat münchen gegeründet